„Frauensolidaritätskomitee
für die Freiburg, 14.01.2003 An
alle Interessierten und an alle UnterstützerInnen 18 Frauen und ein Vater einer Gefolterten sind angeklagt, weil sie im Sommer 2000 auf einem Kongreß die systematische sexuelle Gewalt und Folter von Seiten staatlicher Sicherheitskräfte öffentlich gemacht haben. Angeklagt sind sie wegen „Verunglimpfung des türkischen Staates und seiner Sicherheitsorgane“. Das neue Jahr hat begonnen und der nächste Prozeßtermin in Istanbul ist in Sicht. Am 25.02.2003 um 14.00 Uhr wird er zum 7. Mal fortgesetzt. Zunächst
ein kurzer Bericht über die letzte Zu
diesem Prozeßtermin gab es bedauerlicherweise nur zwei Delegationsteilnehmerinnen
aus der BRD/Mitteleuropa. Die angeklagten Frauen selbst waren nicht anwesend, sie waren durch wie Anwältinnen vertreten. Uns wurde von den Mitarbeiterinnen des Frauenrechtshilfeprojektes in Istanbul gesagt, daß die Frauen momentan, es war kurz vor den Wahlen in der Türkei, alle sehr eingespannt seien und viel zu tun hätten. Außer uns beiden Delegationsteilnehmerinnen aus Freiburg war bei dem Prozeßtermin nur noch ein Mitarbeiter einer kurdischen Nachrichtenagentur als Öffentlichkeit anwesend, also insgesamt drei beobachtende Personen.
Wie kann eine weitere solidarische Unterstützung der Angeklagten bis zum Ende der Prozesse sinnvoll aussehen ? In
den Gesprächen kamen wir zu folgendem Ergebnis: Bei den zahlreichen Gesprächen und Treffen mit Istanbuler Frauengruppen, die wir rund um den Prozeß führten, ging es viel um die Wahlen, speziell um die kurdische Frage und die sogenannte Frauenfrage. (Wir trafen uns mit VertreterInnen von der HADEP, mit Frauen von Pazartesi dergesi, einer feministischen Wochenzeitschrift und natürlich mit den Frauen vom Frauenrechtshilfeprojekt.) Abschließend
möchten wir noch einmal nachdrücklich auf den Ebenfalls möchten wir anregen, schon jetzt zu überlegen, wie zu den anstehenden Frauendelegationsreisen anläßlich der beiden letzten Prozeßterminen mobilisiert werden kann. Wir fänden es sinnvoll, wenn sich jetzt schon Frauen überlegten, ob sie an so einer Frauendelegationsreise teilnehmen wollen. So wäre auch viel Zeit, sich gut darauf vorzubereiten. Wobei es im Moment noch nicht absehbar ist, wann die Prozesse tatsächlich zu ende sein wird. Es kann tatsächlich noch ein Jahr dauern. Hierbei ginge es also um eine längerfristige Planung. Über Interesse, Anregungen, Planungen, Resonanz diesbezüglich würden wir uns sehr freuen. Zum Schluß möchten wir uns nochmals bei allen Gruppen, Initiativen und Einzelnen, die uns bis jetzt moralisch und finanziell in unserer Solidaritätsarbeit unterstützt haben, ganz besonders herzlich bedanken.
|