Internationales Festival für Demokratie und Frieden, Köln, 2.September 2000 | ||
Dr. Michael Vesper
Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen |
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Ich grüße die Teilnehmerinnen und Tei1nehmer des "Internationalen Festivals für Demokratie und Frieden" und wünsche Ihnen ein anregendes, friedvolles Fest im Müngersdorfer Stadion in Köln. Sie haben sich heute hier versammelt, um Freiheit, Würde und Gerechtigkeit für die ganze Türkei einzufordern. Zum internationalen Anti-Kriegstag bekräftigt Ihr Festival den WilIen zum friedlichen Miteinander. Nie waren die Chancen hierfür und für eine demokratische Wende in der Türkei so groß wie heute In der türkischen Öffentlichkeit hat eine erste, zaghafte Demokratiedebatte begonnen. Dieser Prozess muss mit aller Kraft weiter vorangetrieben werden. Demokratie braucht Zivilgesellschaft, deswegen braucht die Türkei eine Bewegung für Frieden und Demokratie, die zum Träger des geseIlschaftlichen Wandels werden kann. Auch die kurdische Seite ist noch nicht am Ende ihres Weges zu Frieden und Demokratie angelangt. Jetzt beginnt die Zeit, in der Konzepte für eine demokratische Gesellschaft entwickelt werden müssen. Friedenspolitik entwickeln heißt zuallererst: den Frieden denken lernen. Deshalb gilt es, auch die eigenen Strukturen zu reflektieren und zu demokratisieren. Eine demokratische Bewegung wird Zweifel und Widerspruch in der Gesellschaft wie in den eigenen Reihen nicht nur akzeptieren, sondern als Motor des demokratischen Fortschritts begreifen. Die Zeit ist reif für Demokratie, die Zeit ist reif für den Frieden. Nun müssen alle Seiten den Schritt durch die geöffnete Tür wagen. |
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