Ich protestiere hiermit auf das Schärfste gegen das durch den US-Imperialismus,
den zionistischen Israel, den türkischen Faschismus und allen rückständigen
Mächten ausgeheckten schmutzigen Komplott gegen das Freiheitssymbol
des kurdischen und aller unterdrückten Völker, gegen unseren
Lichtblick auf Freiheit und Sieg - unseren Vorsitzenden Abdullah Öcalan.
Dieses Komplott richtet sich nicht nur gegen eine Führungspersönlichkeit.
Es richtet sich zugleich gegen den Freiheitswillen des kurdischen Volkes
und gegen alle Unterdrückten. Als unser Vorsitzender am 12. November
1998 nach Europa kam und damit seinen Freiheitswillen bekundete, wurde
seine zum Frieden ausgestreckte Hand von allen europäischen Staaten
abgewiesen und das Komplott nahm seinen Lauf. Das Europa, das sich stets
mit Begriffen wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte identifiziert,
zeigte mit diesem Akt sein wahres Gesicht. Vor allem Deutschland überhörte,
wie je zuvor, auch diesmal die Hilfeschreie des kurdischen Volkes. Statt
dessen führte es seine häßliche Politik gegen das kurdische
Volk fort. Ich persönlich schäme mich Staatsbürgerin eines
Landes zu sein, daß solch eine menschenverachtende Politik betreibt.
Seit Jahren wird in den kurdischen Gebieten ein schmutziger Krieg gegen
das kurdische Volk geführt, das letztendlich auf dessen systematische
Vernichtung abzielt. Dieses Gebiet ist Zeuge eines der barbarischen, faschistischen
und auf Verleugnung eines ganzen Volkes abzielenden Politik der letzten
Jahrhunderte. Wie kann man das, was in dieser Region vor sich geht so einfach
übersehen, frage ich? Tausende von Dörfern wurden dem Erdboden
gleich gemacht, Tausende Morde durch „unbekannte Täter“ (= Todesschwadronen
des türkischen Staates) sind begangen worden. Tausende Menschen wurden
gefoltert und verstümmelt, viele ließen ihr Leben auf den Folterbänken
des türkischen Staates. Die ganze Natur und Schönheit eines zuvor
nicht befleckten Gebietes ist zerstört worden. Wie kann man dieses
Verbrechen übersehen?! Wie kann man die verzweifelten Schreie der
Menschen und der Natur überhören?
Und heute hat ein Mensch, der als „Baby-Killer“ bezeichnet wird, einen
Weg eingeschlagen um endlich „Halt“ zu sagen, „Halt“ zu all diesen menschenverachtenden,
faschistischen Verbrechen und um das in ein Meer von Blut verwandelte Land
wieder ein sauberes Gesicht zu verleihen. Er ist ein Freiheitskämpfer,
ein Monument für die Menschheit und der Erlöser aller Unterdrückten.
Ihn anzugreifen, hieße die Menschheit anzugreifen, im Namen des kurdischen
Volkes die Siegeshoffnung und den Freiheitswillen aller Unterdrückten
anzugreifen. Und eines will Ich erwähnen; keine Macht kann und konnte
sich gegenüber dem Willen der Völker nach einer freien Welt und
gegenüber deren Glauben nach einem Sieg behaupten. Sie werden ihr
ausbeuterisches System und ihre imperialistische Ordnung angesichts der
Wut der Völker auf Dauer nicht aufrecht erhalten können. In diesem
Sinne verurteile Ich noch einmal das Komplott der USA, Israel, der Türkei
und aller rückständigen, faschistischen Kräfte gegen die
„Siegessonne der Menschheit“, unseren Vorsitzenden Abdullah Öcalan.
Gleichzeitig rufe ich die deutsche Jugend und alle Kräfte, die sich
als Demokraten, als Verfechter der Menschenrechte bezeichnen und alle,
die ein bißchen Menschlichkeit aufbringen dazu auf, sich mit dem
berechtigten Kampf des kurdischen Volkes zu solidarisieren. Alle Faschistisch
-imperialistischen Angriffe auf die Menschheit sind einzustellen, der von
unserem Vorsitzenden gereichte Olivenzweig sollte endlich wahrgenommen
und ein demokratischer und auf Menschlichkeit abzielender Weg eingeschlagen
werden.
Auf diesem Weg will ich im Namen meiner Kampfgefährten und im
Namen des kurdischen Volkes meine tiefste Verbundenheit mit unserem Vorsitzenden
und allen gefallenen Genossen erklären und gleichzeitig klar stellen,
daß wir für unseren Vorsitzenden und unsere Freiheit, vor nichts
zurückschrecken werden. Die mit jedem Tag an Ausmaß zunehmende
Intifada und den Widerstand des kurdischen Volkes begrüße Ich
mit ganzem Herzen.
Derzeit befinde Ich mich mit Zwanzig weiteren Genossen im Todesfasten.
01.03.1999
Eva Juhnke
PKK-Kriegsgefangene im Gefängnis von Batman