13. Oktober 1998, Sofia: Internationale
Frauenkonferenz in Bulgarien beendet
In der bulgarischen Hauptstadt endete am 12.
Oktober die zweitägige internationale Konferenz "Frauen im 21. Jahrhundert",
die von Antonina Stojanowa, Ehefrau des bulgarischen Präsidenten initiiert
wurde und an der sich die First Ladies der Balkan-Staaten sowie mehr als
200 gesellschaftlich aktive Frauen beteiligten. Ehrengast war Hillary Clinton.
Sie rief in ihrer Eröffnungsrede dazu auf, die Krise und die Menschenrechtsverletzungen
im benachbarten Kosovo schnell zu beenden: "Wir müssen unsere Stimme
für die 250.000 Vertriebenen im Kosovo erheben". Ein Ende der Spannungen
in der südjugoslawischen Provinz Kosovo forderten auch die Teilnehmerinnen
in ihrem Abschlußdokument. Außerdem wurde darin auch der Erlaß
eines Sendeverbotes gegen zwei serbische Rundfunk-Stationen verurteilt.
12. Oktober 1998, Neu Dehli: Erstmals
hat Indiens Hauptstadt eine Bürgermeisterin
Die indische Hauptstadt Neu-Delhi wird zum ersten
mal von einer Frau regiert.
Die 46jährige Sushma Swaraj gehört
in der Hindu-Partei zum ultra-konservativen Lager, ist als Kämpferin
für die Rechte der Frauen bekannt und war bislang Ministerin für
Information und Kommunikation.
Steigende Kriminalität, Strommangel und
erhebliche Preiserhöhung des Grundnahrungsmittels schürten in
letzter Zeit Unmut in der Zwölf-Millionen-EinwohnerInnen-Metropole.
12. Oktober 1998, Paris: Pläne für
eheähnlichen Vertrag zwischen Homosexuellen scheiterten vorerst
Wegen zu geringer Anwesenheit der Linksparteien
bekam der Gegenantrag der bürgerlichen Parteien eine Mehrheit, so
daß die Pläne für eheähnliche Verträge zwischen
Homosexuellen vorerst scheiterten.
12. Oktober 1998, Islamabad: Pakistan
beschloß Einführung der Scharia
Das pakistanische Parlament hat die Einführung
des islamischen Rechts, der Scharia, beschlossen. Stimmt der Senat dem
Beschluß zu, wird der Koran oberstes Gesetz des Landes.
Pakistan spielt durch seine Waffenlieferungen
eine nicht zu unterschätzende Rolle hinsichtlich des Fundamentalismus
in Afghanistan.
12. Oktober 1998, Rom: Heiligsprechung
von Edith Stein durch
den Vatikan
Am 11. Oktober 1998 sprach der Papst in Rom Edith
Stein heilig. Erstmals wurde in der Kirchengeschichte eine Katholikin jüdischer
Abstammung heilig gesprochen. Bericht
über Edith Stein
10. Oktober 1998, Frankfurt/M.: UNO-Mitarbeiterin
erhält Preis für Studie über Sexindustrie in Asien
Eine Jury aus Wissenschaftlerinnen, Verlegerinnen
und Journalistinnen aus fünf Erdteilen entschied, daß die aus
Malaysia stammende UNO-Mitarbeiterin Lin Lim für ihre Studie über
die Sexindustrie in Südostasien den "International Award for Women's
Non-Fiction" erhalten wird. In ihrer Studie untersucht Lim die sozialen
und wirtschaftlichen Ursachen für das Wachstum der Sexindustrie in
Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Thailand. Sie kommt zu dem Schluß,
daß das sexuelle Dienstleistungsgewerbe einen eigenen Wirtschaftszweig
darstellt, der Millionen von Arbeitnehmerinnen auf direkte oder indirekte
Weise einen Arbeitsplatz garantiert und einen substantiellen Beitrag zum
Nationaleinkommen der Region leistet.
Der Preis wurde 1997 von der Feministin und Autorin
Shere Hite ("Hite-Reports") ins Leben gerufen für Frauen, die ein
herausragendes Sachbuch zur Lage der Frau weltweit geschrieben haben.
09. Oktober
1998, Dhaka: Islamisten fordern den Tod Taslima Nasrins
Etwa 2.000 fanatische Moslems haben auf einer
Demonstration am 09. Oktober in Bangladesch erneut den Tod der Autorin
Taslima Nasrin gefordert. Die Regierung verurteilte sowohl die Islamisten
als auch die feministische Schriftstellerin.
Die Polizei setzte Tränengas gegen die Fanatiker
ein, 55 Menschen wurden bei den Zusammenstößen verletzt.
Taslima Nasrin (36) setzt sich in ihren Romanen
für die Rechte der Frauen ein. 1993 prangerte sie in dem Buch "Lajja"
("Scham") Übergriffe gegen religiöse Minderheiten im islamischen
Bangladesch an. Vor vier Jahren wurde sie in einer Fatwa, einem religiösen
Urteil, mit dem Tod bedroht. Nach ihrem Leben im Exil kehrte sie im September
1998 zurück, um ihre todkranke Mutter zu besuchen.
Es ist für Taslima Nasrin lebensgefährlich,
ihr Versteck zu verlassen. Auf sie ist eine Belohnung ausgesetzt und die
Islamisten fordern ihren Tod. Aus
ihrem Versteck heraus bat Taslima Nasrin öffentlich in einem Brief
um Hilfe.
29. September 1998, London: Berühmter
Cricket-Club erlaubt den Beitritt von Frauen
211 Jahre nach seiner Gründung erlaubt der
vornehme Marylebone Cricket Club in London nun auch Frauen den Eintritt.
Mit knapper Stimmzahl stimmten die Mitglieder der Aufnahme von Frauen zu.
Nicht ganz freiwillig, denn die britische Regierung hätte ansonsten
dem Club die Subventionen aus Lottogeldern gestrichen. Auch andere SponsorInnen
und Lords deuteten an, daß sie sich bei einer Ablehnung zurückziehen
würden. Trotzdem wird es im Club nicht sofort von Frauen wimmeln:
eine Bar soll den Männern vorbehalten bleiben und - die Wartezeit
zwecks Aufnahme beträgt 18 Jahre.
18. September 1998, Ankara: Hamburgerin zu
15 Jahren Gefängnis wegen PKK-Mitgliedschaft verurteilt
Ein türkisches Staatssicherheitsgericht
befand die 33jährige Eva Juhnke gestern für schuldig, seit 1983
der verbotenen Arbeiterpartei PKK anzugehören und verurteilte sie
wegen ihrer aktiven Mitgliedschaft zu fünzehn Jahren Gefängnis.
Sie ist damit die erste Bundesbürgerin, die in der Türkei zu
einer derartigen Haftstrafe verurteilt wurde, und die erste Westeuropäerin,
die als PKK-Kämpferin in ein türkisches Gefängnis muß.
Eva Juhnke, gelernte Altenpflegerin, interessierte
sich seit 1982 für die Situation der KurdInnen. Sie lebte seit Mai
1993 in Kurdistan. Im Herbst 1997 wurde sie bei Gefechten im Norden Iraks
festgenommen. Die PKK kämpft für einen eigenen Staat für
Kurdinnen und Kurden.
Eva Juhnke klagte über Mißhandlungen
in der Untersuchungshaft. Sie hat einen Hungerstreik hinter sich. Gegen
ihren Willen wurde sie einem "Jungfräulichkeitstest" unterzogen. Sie
sitzt derzeit im Gefängnis der Stadt Mus ein.
17. September 1998, Straßburg:
Europaparlament fordert Anerkennung von Lesben und Schwulen
Das Europaparlament hat die mittel- und osteuropäischen
Beitrittskandidaten der EU sowie Österreich aufgefordert, diskriminierende
Bestimmungen gegenüber Schwulen und Lesben aufzuheben. Die Volksvertretung
entschloß sich, nur die Länder beitreten zu lassen, die in ihrer
Gesetzgebung die Menschenrechte lesbischer und schwuler Menschen nicht
verletzen.
In Österreich werden jedes Jahr etwa 50
Personen wegen homosexueller Handlungen zu Haftstrafen zwischen sechs Monaten
und fünf Jahren verurteilt. In Bulgarien, Zypern, Estland, Ungarn,
Litauen und Rumänien ist Homosexualität ebenfalls ein Straftatbestand.
06. September
1998, Amsterdam: Seit 100 Jahren regieren Königinnen die Niederlande
Mit der Thronbesteigung am 6. September 1898
leitete Königin Wilhelmina eine einhundertjährige Frauenmonarchie
ein.
Wilhelmina selbst amtierte 50 Jahre und dankte
dann am 6. September 1948 zugunsten ihrer Tochter Juliana ab. Seit dem
30. April 1980 regiert Königin Beatrix. HistorikerInnen glauben, daß
die Königinnen die Monarchie in den Niederlanden gerettet haben. König
Wilhelm III. war wegen seinem "unbeherrschten Auftreten" unbeliebt, brachte
das Ansehen der Monarchie auf einen Tiefpunkt.
03. September
98, London/Wiesbaden: Einer der internationalen Kinderpornoringe ausgehoben
"Jedem rechtschaffenden Menschen dreht sich der
Magen, wenn er diese Fotos sieht", so Chef-Ermittler John Stewardson von
Scotland Yard. Durch eine in über zwanzig Ländern durchgeführte
Polizeiaktion wurden über 100.000 Pornofotos sichergestellt und über
einhundert Verdächtige vorübergehend festgenommen. Um in dem
Kinderpornoring mit dem makabren Namen "Wonderland Club" aufgenommen zu
werden, mußte man 10.000 Kinder-Pornobilder beisteuern oder "(Klein-)Kinder
zur Porno-Produktion bereitstellen". Viele der geschundenen Kinder auf
den Bildern sind nicht älter als zwei Jahre. Altersgrenzen gibt es
bei Kinderpornografie keine. Je kleiner, desto beliebter. Nach Angaben
von "Terre des Hommes" beträgt der
jährliche Umsatz durch Pornografie mit Kindern weltweit rund 500 Milliarden
Mark.
In Deutschland gab es acht Festnahmen: ein 29jähriger
Telekommunikationselektriker aus Winsen-Stöckte, vier Männer
aus Nordrhein-Westfahlen, ein polizeibekannter 35jähriger in Stuttgart,
ein 30jähriger Internet-Dienstleister aus Naumburg bei Kassel, ein
35jähriger Verwaltungsbeamter aus Berlin. In Deutschland wird der
Versuch, sich Kinderpornos zu beschaffen, mit einer Geldstrafe oder einer
maximal einjährigen Haftstrafe bestraft. Die private oder kommerzielle
Weitergabe von Kinder-Pornos kann je nach Schwere der Straftat mit bis
zu zehn Jahren Haft bestraft werden.
FRAUENNEWS protestiert gegen die Begriffsverwendung
"Kindersex" bei der Berichterstattung einiger Medien!! Der Begriff "Kindersex"
suggeriert, das es sich bei Kinderpornografie um die Sexualität der
(Klein-)Kinder handelt. Kinderpornografie ist jedoch sexuelle Gewalt an
(Klein-)Kinderseelen und -körpern, von der allein die Besitzer und
Händler der Pornografie profitieren.
01. September
1998, New York: Weltbevölkerung wird 1999 sechs Milliarden überschreiten
Wie aus dem UN-Weltbevölkerungsbericht 1998
hervorgeht, leben z.Z. etwa 5,9 Milliarden Menschen auf der Erde.
Wegen der hohen Geburtenrate wird die Bevölkerung
der Erde allein in diesem Jahr um weitere 80 Millionen Menschen wachsen.
Die Bevölkerung wird vor allem in den armen Ländern überproportional
wachsen. Der UN-Bevölkerungsfond hofft, daß mehr Gerechtigkeit
für Mädchen und Frauen in der Schule und der Arbeitswelt die
Geburtenrate weiter senken kann. Positiv sei, daß die Frauen im weltweiten
Durchschnitt nur noch halb so viele Kinder auf die Welt bringen wie noch
ihre Mütter.
Als "die neuen Generationen" bezeichnet die UNO-Agentur
das Heer der Heranwachsenden und der Älteren in ihrem Bevölkerungsbericht.
Ihr überproportional hoher Anteil sei eine Herausforderung an die
Weltgemeinschaft, mehr in die Ausbildung und Gesundheit der Jüngeren
und in die soziale, medizinische und finanzielle Versorgung der Älteren
zu investieren.
31. August
1998, Pristina: Serbische Frauen demonstrierten erneut gegen die Gewalt
im Kosovo
Rund 200 serbische Frauen protestierten vor dem
US-Informationszentrum in der Kosovo- Hauptstadt Pristina gegen "albanischen
Terrorismus" Im Kosovo. Kurz zuvor berichteten serbische Medien über
die Entdeckung eines Massengrabes mit 22 serbischen ZivilistInnen, die
von Kämpfern der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) erschossen und verbrannt
worden sein sollen.
09. August
98, Amsterdam: Beendigung der Gay Games
Die fünften Olympischen Spiele der Lesben
und Schwulen ging nach einer Woche am 09. August zu Ende. Rund 15.000 Sportlerinnen
und Sportler aus 88 Ländern sowie über 450.000 ZuschauerInnen
sind zu diesem Ereignis in die niederländische Hauptstadt gekommen.
Dies dürfte der Stadt Amsterdam Einnahmen zwischen 70 und 180 Millionen
Mark gebracht haben.
Zum ersten Mal fanden die 1982 gegründeten
Spiele außerhalb der USA statt. Die niederländische Wirtschaft
sponserte großzügig die sportlichen Spiele, sieht sie doch die
Homosexuellen als gut verdienende Zielgruppe, die oft bei Mode und Lifestyle
Trendsetterin ist.
Doch nicht alle/s sind/ist rosa: Königin
Beatrix war bei der Eröffnung nicht anwesend. Der Fußballverein
Ajax Amsterdam sagte kurzfristig ein Spiel mit einer Schwulen-Auswahl ab,
und die Internationale Eislaufunion verbot ihren Mitgliedern jede Beteiligung.
Die deutschen TV-Sender DSF und EuroSport hatten lt. Fernsehzeitung auch
keine Sendezeit für dieses einwöchige Ereignis übrig. Die
nächsten Gay Games finden im Jahr 2002 in Sydney statt.
09. August
98, Sarajevo: Internationaler Frauen-Kongreß über Kriegsfolgen
Etwa 200 Teilnehmerinnen, die überwiegend
aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens stammen, beraten auf
einem Kongreß über die Folgen des Krieges für Frauen in
Bosnien-Herzegowina. Das Treffen wurde von der Columbia Universität
New York organisiert.
07. August
98, Pristina: Albanische Frauen demonstrieren gegen Gewalt im Kosovo
Mehrere tausend albanische Frauen demonstrierten
am 07. August in Pristina mit einer Lichterkette gegen die Gewalt in der
südserbischen Provinz Kosovo. Der Konflikt in der zu 90 Prozent von
AlbanerInnen bewohnten Provinz forderte rund 500 Menschenleben. Rund 200.000
Albanerinnen und Albaner wurden zu Flüchtlingen, nachdem serbische
Sicherheitskräfte ihre Offensive gegen die von der kosovo-albanischen
Befreiungsarmee besetzten Territorien verstärkte.
August 98,
Algier: Mehr als 2.000 Mädchen und Frauen wurden im algerischen Bürgerkrieg
vergewaltigt
In den vergangenen fünf Jahren sind lt.
Presseberichten mehr als 2.000 Mädchen und Frauen im algerischen Bürgerkrieg
vergewaltigt worden. Allein 1997 wurden 450 Vergewaltigungen bekannt. Über
300 der vergewaltigten Mädchen und Frauen werden immer noch vermißt.
Hunderte von Vergewaltigungen sind aus Angst
vor "Schande" geheimgehalten worden. Viele Mädchen wurden von ihren
Familien verstoßen.
Mädchen und Frauen werden von den algerischen
islamischen Fundamentalisten als Kriegsbeute betrachtet und als Sexsklavinnen
benutzt. Erst seit geraumer Zeit sind den vergewaltigten Opfern Abtreibungen
gestattet.
Im algerischen Bürgerkrieg kamen bisher
schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen ums Leben.
August 98,
Luxemburg: Jedes vierte Kind in den EU-Ländern wird nicht in einer
Ehe geboren
In Island sind zwei Drittel der Neugeborenen
ohne verheiratete Eltern, in Dänemark, Schweden, Norwegen und Estland
sind dies fast die Hälfte der Babies. Gering ist der Anteil nichtehelicher
Kinder in Griechenland (3,3 Prozent) und in Italien (8,3 Prozent). (lt.
EU-Statistikamt 8/98)
August 98,
Washington: 1996 waren 1,7 Millionen Menschen in den USA in Haft bzw. U-Haft
1997 erhöhte sich die Anzahl der Inhaftierten
um 5,2 Prozent. Der Anteil der Frauen beträgt 6,4 Prozent.
August 98,
Teheran: Iranische Feministinnen wollen das Heiratsalter von Mädchen
anheben
Die Frauenkommission des iranischen Parlaments
fühlt sich durch die Reformpolitik von Präsident Chatami ermutigt
und will einen Gesetzentwurf einbringen, demnach das Heiratsalter für
Mädchen von neun Jahren auf 15 Jahre angehoben werden soll.
Das derzeitige Recht ermöglicht es sogar,
daß Mädchen verheiratet werden, wenn sie noch nicht neun Jahre
alt sind. Vor allem in ländlichen Gebieten werden iranische Mädchen
möglichst schnell verheiratet, um sie vor "Unmoral" zu schützen.
31. Juli
98, Adis Abeba: Frauenfriedenskundgebung forderte Beendigung des Grenzstreites
mit Eritrea
In allen größeren Städten in
Äthiopien haben äthiopische Frauen für eine Beendigung des
Grenzstreites mit Eritrea demonstriert. Die Regierung in Eritrea wurde
aufgefordert, ihre Truppen vom äthiopischen Territorium abzuziehen.
In Adis Abeba kamen rund 100.000 Frauen zu einer
Friedenskundgebung zusammen. Ihre Losungen: "Aus Krieg kommt keine Milch,
nur Blut" sowie "Krieg tötet und zerstört".
31. Juli
98, Nairobi: Im Südsudan sind über eine Million Frauen und Kinder
akut vom Hungertod bedroht
UNO-Welternährunsgprogramm und UNICEF verweisen
auf den Fakt, daß im Sudan etwa 1,2 Millionen Menschen akut vom Hungertod
bedroht sind, meistens handelt es sich um Frauen und Kinder. Ursache der
Hungerkatastrophe ist der seit zwanzig Jahren anhaltende Bürgerkrieg
im Sudan sowie die Dürre. Die Rebellen der SPLA aus dem schwarzafrikanisch-christlichen
Süden kämpfen gegen die islamisch orientierte Regierung in Karthum.
Diese hat im Frühjahr 1998 die Hilfsorganisationen nicht in die am
schlimmsten betroffenen Süd-Regionen gelassen.
31. Juli
98, Rom: Frauen ab 1999 zum Militärdienst zugelassen
Von 1999 an sollen Frauen sich in Italien für
eine militärische Laufbahn beim Heer, bei der Marine oder Luftwaffe
bewerben können.
30. Juli 98, Ottawa: Gewerkschaft erstritt
Gehaltsnachzahlungen von der kanadischen Regierung
Das Menschenrechtstribunal entschied in einem
Streit zwischen Regierung und der Gewerkschaft der Zivilbediensteten, daß
die kanadische Regierung an rund 200.000 Frauen im öffentlichen Dienst
Gehaltsnachzahlungen leisten muß. Die Frauen arbeiteten in gleichen
Positionen wie Männer, wurden aber schlechter bezahlt.
16. Juli
98, Genf: UN-Menschenrechtskommission prangert Israel an
Das Komitee für Menschenrechte kritisierte
die israelische Regierung u.a. wegen der Diskriminierung von Frauen. Frauen
wird eine gleichwertige Stellung innerhalb der Familien verwehrt. Sie unterliegen
Diskriminierungen bei der Verteilung von Wasser und Land.
14. Juli
98, New York: UN-Sicherheitsrat verurteilt Waffenlieferungen an Afghanistan
Als wichtigster Waffenlieferant der Taliban gilt
vermutlich Pakistan. Iran und Usbekistan unterstützen dagegen vermutlich
militärisch und finanziell die Bürgerkriegsallianz. Die Taliban
drohten zuletzt mit Ausweisung, falls die Hilfsorganisationen nicht in
ein ausgebomtes Gebäude ohne Strom, Wasser und Fenster umzögen.
Die UN-Hilfsorganisationen drohten daraufhin mit Abzug, falls sie zu einem
Umzug gezwungen werden sollten.
Mehr zur derzeitigen Situation (Chronik,
neueste Ereignisse) in Afghanistan:
09. Juli
98, Kabul: "Unislamische Einflüsse" in Afghanistan unerwünscht
Gemäß einer neuen Anordnung der islamisch-fundamentalistischen
Taliban müssen innerhalb der nächsten 15 Tage alle Fernseher
und Videorekorder aus afghanischen Haushalten entfernt werden. Die Taliban
beherrschen 80 Prozent Afghanistans. Sie haben bereits die Rechte der Frauen
erheblich eingeschränkt. Religionsminister Qalamuddin lt. dpa: "Uns
ist es egal, was die USA oder die Vereinten Nationen sagen".
09. Juli
98, Innsbruck: EU-Arbeits- und SozialministerInnen: Einkommensunterschiede
verringern
Die EU-Arbeits- und SozialministerInnen fordern
von den EU-Mitgliedsstaaten Fortschritte in der Lohnpolitik. Frauen sollen
für gleiche Arbeit die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen
Kollegen erhalten.
Derzeit sind 17,1 Millionen Menschen in der EU
ohne Arbeitsplatz. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent.
Der Anteil der Frauenarbeitslosigkeit beträgt 12,1 Prozent, der Anteil
der Männerarbeitslosigkeit 8,8 Prozent (EU-Statistikamt
vom 09.07.98).
04. Juli 98, Wien: Mehrere Tausend Menschen
bei der "Regenbogenparade" in Wien
Mehrere Tausend Lesben und Schwule demonstrierten
auf der dritten Regenbogenparade gegen die Diskriminierung ihrer Lebensweise.
Hauptforderung war die Abschaffung des österreichischen Strafgesetzbuch-Paragraphens,
der ein Mindestalter von 18 Jahren für homosexuelle Beziehungen festlegt.
Für heterosexuelle Beziehungen gilt dagegen ein Mindestalter von 14
Jahren. Wegen dieser Vorschrift gibt es jährlich rund 20 Festnahmen.
Ähnliche Paragraphen gibt es auch in Irland und Portugal.
04. Juli 98, London: 40.000 Lesben und
Schwule bei "Gay Pride"-Parade
Die Homosexuellen feierten dabei einen wichtigen
Sieg der Schwulenbewegung: Das Votum des britischen Parlaments, demnach
das "Mündigkeitsalter" für Sex zwischen Schwulen von 18 auf 16
Jahre gesenkt wurde. Dem Gesetzentwurf muß noch das Oberhaus zustimmen.
Die Abschlußparty wurde aus organisatorischen Gründen auf den
15. August verschoben.