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Kurdistan e.V.
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Berlin, der 17. Dezember 1999
Mitteilung an die Presse
· Eva Juhnke seit 47 Tagen im Hungerstreik für ihre Zurückverlegung
in das Gefängnis von Batman
· Sie befindet sich in einem
lebensbedrohlichen Zustand
Eva Juhnke befindet sich nach Aussagen ihrer Angehörigen
und ihres Rechtsanwalt Metin Kilavus seit dem 1. November im Hungerstreik.
Am Freitag, dem 10.12.1999, wurde sie ins Krankenhaus von Sivas verlegt.
Am Abend des 14.12. wurde sie wieder ins Gefängnis von Sivas verbracht.
Dr. Aydin Kelkit vom Krankenhaus in Sivas beschrieb ihren Gesundheitszustand:
"Es beginnt lebensgefährlich zu werden."
Ihr Rechtsanwalt besuchte sie auch an den folgenden Tagen und intervenierte
anschließend bei den zuständigen Stellen der deutschen Botschaft
in Ankara sowie beim türkischen Justizministerium, um angesichts
des sich rapide verschlechternden Gesundheitszustands die Zusage für
eine Verlegung in ein anderes Gefängnis zu erreichen. Zur Zeit
befindet sich Eva Juhnke auf der Krankenstation im Gefängnis, von
wo sie heute Abend voraussichtlich wieder ins Krankenhaus verlegt werden
soll.
Ein Vertreter der deutschen Botschaft will sie am kommenden Dienstag
besuchen.
Eva Juhnke protestiert mit dem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen
im Gefängnis von Sivas und fordert, zurück nach Batman verlegt
zu werden. Von dort war sie im August nach Sivas verlegt worden.
Bei Ihrer Ankunft im Gefängnis von Sivas wurde Eva Juhnke mit Schlägen
und Schikanierungen empfangen. Die Gefangenen müssen täglich
zum Zählappell antreten, wo sie weiteren Schikanen ausgesetzt sind.
Eva Juhnke wurde im Oktober 1997 von türkischen Spezialeinheiten
während der Militäroperation "Morgenröte" in
Südkurdistan festgenommen. Anschließend wurde sie vor das
türkische Staatssicherheits-Militärgericht (DGM) in Van (Nord-West-Kurdistan)
verschleppt. Dort erhob das Gericht am 26. Oktober 1997 Anklage wegen
"Mitgliedschaft in der PKK" und verurteilte sie zu 15 Jahren
Haft.