Zum
Gedenken an Ronahî (Andrea Wolf)
Wenn ich an Ronahî,
denke, muss ich an unsere letzten gemeinsamen Stunden denken. Zum
letzten Mal sahen wir uns, als die Militäroperation am Kurê
Jahro zu Ende ging, eine Woche waren wir im Bombenhagel türkischer
Jets gewesen, dann musste die Armee abziehen. Viele FreundInnen
waren gefallen, darunter Canda, Farasîn, Herekol, Sîlan
und Ayten aus meiner Einheit.
Einen Monat zuvor hatte ich Ronahî am Avasin getroffen und
waren und in die Arme gefallen. Alles brach aus Ronahî, heraus
und aus mir, wir heulten beide, weil wir es so lange vermisst hatten
eine Freundin mit dem gleichen Hintergrund zu treffen, jemanden
zu treffen, der ohne viele Worte versteht. Dann haben wir geredet
und geredet und Pläne geschmiedet für die Zukunft. Ich
bewunderte Ronahî für ihre Entschlossenheit, für
ihre Zielstrebigkeit und Klarheit.
Ein letztes Mal saßen wir jetzt zusammen, noch unter dem Eindruck
der schweren Gefechte, wir wussten nicht, dass es ein Abschied für
immer ist. Ronahî sagte, sie wolle in den Norden gehen. Zum
Abschied gab ich ihr einige Erinnerungsstücke und praktische
Dinge, darunter eine Schere von Adar aus Serhat. Adar hatte sie
mir gegeben, als die Operation ausbrach. Dann war sie verletzt worden
und Sosin aus Kerboran war mit ihr ins „Krankenhaus“
gegangen. Während der Operation war das Krankenhaus angegriffen
worden. Adar und Sosin konnten wohl fliehen, aber man wusste nicht
wo sie waren.
Nachdem ich wieder in Deutschland war schrieb Ronahî mir irgendwann,
dass beide gefunden worden waren, beide waren gefallen. Ronahî
hatte noch immer die Schere von Adar. Einige Monate später
teilte uns ein Freund mit, dass auch Ronahî gefallen sei.
Ich begriff diese Information nicht, konnte es nicht glauben…
Es war im Herbst 1998.
Ein
deutscher und ein türkisch-kurdischer Herbst
Seit neun Jahren ist Ronahî nicht mehr bei uns. Im Herbst,
am 23. Oktober 1998 wurde sie von türkischen Militärs
ermordet, unbewaffnet bei einer Militäroperation in Çatak
mit weiteren GenossInnen hingerichtet. Bis heute sind die Mörder
nicht bestraft.
Dieser neunte Todestag
von Ronahî überschneidet sich mit einem anderen Datum
das 30 Jahre zurückliegt, dem Herbst 1977. In der Nacht vom
17. zum 18. Oktober wurden drei andere RevolutionärInnen ermordet,
Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, Irmgard Möller
überlebte schwer verletzt. Am13. November starb Ingrid Schubert
in Stadelheim (München). Die Ereignisse um die Todesnacht von
Stammheim gingen in die Geschichte ein als der Deutsche Herbst.
Auch die Mörder dieser RevolutionärInnen sind unbestraft.
1977 war Ronahi noch nicht Teil dieses Versuches der Roten Armee
Fraktion eine revolutionäre Politik in Deutschland zu entwickeln,
da waren wir noch Kinder, Ronahî war nie in der RAF, aber
in die Folgen der Ereignisse von 1977 und dem Ansatz der damals
entwickelt wurde, hatten auch Konsequenzen für Ronahî.
Heute wie damals 1977
diffamiert man diejenigen, die gegen das kapitalistische Unrechtssystem
ankämpfen als Terroristen. Damals Vietnam, heute Kurdistan,
Irak, Afghanistan. Ziel der Angriffe des Imperialismus sind die
strategisch wichtigen Orte, wo die Rohstoffe sind, das Öl,
dass den Kapitalismus am Leben hält, das Wasser, das zu einer
strategischen Waffe geworden ist. Der deutsche Herbst ist weder
zu Ende, noch steht er allein in einem deutschen Zusammenhang.
Die Rote Armee Fraktion
war aus dem Aufbruch Ende der 1960er Jahre hervorgegangen, u.a.
der Studierendenproteste gegen den Vietnamkrieg und dem Weiterherrschen
der Eliten des Naziregimes in der BRD. Das kapitalistische System
wurde grundsätzlich in Frage gestellt. Die RAF stellte sich
in den Zusammenhang mit den weltweiten Befreiungsbewegungen. Die
ersten Aktionen richteten sich gegen den Vietnamkrieg. Ziele der
Roten Armee Fraktion waren militärische Einrichtungen der US-Armee
in der Bundesrepublik. Die RAF führte eine Reihe von Anschlägen
überwiegend gegen militärische Einrichtungen und Funktionsträger
des Systems durch. Zum Vietnamkrieg sagte sie:
„Für die Ausrottungsstrategen
von Vietnam sollen Westdeutschland und West-Berlin kein sicheres
Hinterland mehr sein. Sie müssen wissen, dass ihre Verbrechen
am vietnamesischen Volk ihnen neue, erbitterte Feinde geschaffen
haben, dass es für sie keinen Platz mehr geben wird in der
Welt, an der sie vor den Angriffen revolutionärer Guerilla-Einheiten
sicher sein können.“
aus der Erklärung des Kommando Petra Schelm
Am 24. Mai 1972 verübte
die RAF einen Anschlag auf das Europa-Hauptquartier der US-Armee
in Heidelberg, wo der Computer für die Zielplanung in Vietnam
getroffen wurde. Aber schon 1972 wurde ein großer Teil der
Kader inhaftiert. Nach der Verhaftung der ersten Generation der
RAF im Jahr 1972 hatten viele geglaubt, dass die Rote Armee Fraktion
am Ende sei, aber neue Generationen verfolgten das Ziel die imperialistische
Kriegsmaschinerie stillzulegen, als Mitglieder, UnterstützerInnen
und SympathisantInnen. Ab 1975 fanden weitere Aktionen statt. 1975
war der Vietnamkrieg entschieden, das vietnamesische Volk hatte
gesiegt, die Besatzer waren abgezogen.
In der BRD waren die Ausgaben für Rüstung und „innere
Sicherheit“ in den 1970er Jahren immens gestiegen zu Lasten
der Sozialausgaben, was zu einer sozialen Schieflage führte.
Es gab Massenproteste.
Gleichzeitig waren die Gefangen der Rote Armee Fraktion über
Jahre in Isolationshaft, die Bundesrepublik entwickelte das Konzept
der „weißen Folter“ wie sie heute überall
auf der Welt u.a. gegen Abdullah Öcalan angewandt wird.
Dann kam das Jahr 1977,
das die weitere Geschichte der BRD beeinflussen sollte. Die RAF
hatte den ehemaligen Nazi (Mitglied der SS und SA) und damaligen
Präsidenten des Unternehmerverbandes Schleyer entführt,
um die Gefangenen der RAF in Stuttgart Stammheim auszutauschen.
Die BRD verweigerte den Austausch.
Am 13. Oktober 1977 entführte eine Gruppe der palästinensischen
der PFLP ein Flugzeug. Die BRD-Regierung ließ das Flugzeug
stürmen, die Gefangenen Mitglieder der RAF im Hochsicherheitsgefängnis
Stammheim wurden ermordet. Die RAF-Gruppe tötete daraufhin
Schleyer. Die in der Folge aufkommende Atmosphäre von Medienhetze,
Panikmache Razzien und Verhaftungen prägte den Begriff „Deutscher
Herbst“.
U.a. die Springer-Presse hatte Teilen der deutschen Bevölkerung
weisgemacht sie wäre betroffen von den Anschlägen der
RAF und nicht die Einrichtungen und Funktionsträger des Krieges,
der Rüstungskonzerne. Sie schafften es die RAF als Bedrohung
von Demokratie und Freiheit zu stilisieren. Auch die kurdische Bewegung
kennt es diffamiert und dämonisiert zu werden.
Dieser Deutsche Herbst ist nicht nur ein historisches Datum, sondern
die Ereignisse des Jahres 1977 haben unmittelbare Auswirkungen bis
heute. Er hat die Bundesrepublik zu ihrem Nachteil verändert.
Nicht nur die bewaffneten Gruppen, sondern die UnterstützerInnen
der Gefangenen, die SympathisantInnen, kritische Geister, die Außerparlamentarische
Opposition, später dann Punks und Autonome wurden als nicht
zum Gemeinwesen, zu einer offenen Gesellschaft gehörend, begriffen,
sondern ausgegrenzt. Was zuvor nur die KPD betraf, wurde nun auf
jeden Widerstand ausgeweitet.
Diese Verfestigung eines latent staatsautoritären Zuges der
Gesellschaft und die auf Vernichtung eines "Feindes" mit
kriegerischen Mitteln angelegte Innenpolitik haben die politischen
und psychologischen Grundlagen dieser Gesellschaft verschoben. Die
damalige staatliche Reaktion u.a. auf den bewaffneten Kampf der
RAF drückt sich in Sondergesetzen aus, die üblicherweise
ein Kriterium für Diktaturen darstellen. Sie sind heute immer
noch gültig und haben auch Auswirkungen auf die PKK und ihre
UnterstützerInnen in der BRD.
Dennoch waren die achtziger
Jahre in Westeuropa von einer Intensivierung militanter Kämpfe
geprägt, die sich vom punktuellen Protest zum umfassenderen
Widerstand entwickelten. Ronahî war Teil dieser Bewegung u.a.
gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, die durch breiten
Widerstand verhindert werden konnte. Die WAA sollte die zentrale
Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Brennstäbe aus
Kernreaktoren in Deutschland werden, gegen den Willen der Bevölkerung.
Ronahî engagierte sich gegen den Bau der Startbahn West in
Frankfurt, einem Großprojekt, dass auch militärisch genutzt
werden sollte, gegen dass sich Bürginitiativen und Linke gemeinsam
einsetzten. Und weiter war Ronahî Teil der Anti-NATO-Bewegung,
die sich gegen die Nachrüstung engagierte. Und immer war sie
Teil der Bewegung für die Zusammenlegung der Gefangenen aus
der RAF.
Die Befreiungsbewegungen im Trikont (Afrika, Asien, Lateinamerika)
rückten stärker in das Bewusstsein der Bewegungen in Europa,
und der Kampf um Zusammenlegung der Gefangenen war Bestandteil von
Veranstaltungen, Diskussionen und Mobilisierungen, waren geprägt
von Internationalismus und antiimperialistischer Solidarität.
Nachdem auch die zweite Generation der RAF größtenteils
verhaftet war, entwickelte ein neuer Zusammenhang, den Versuch einer
"antiimperialistischen Front". Dies sollte grenzüberschreitend
in ganz Europa geschehen. Massive Repression war die Antwort des
Staates. Auch Ronahî war davon betroffen und kam aufgrund
Lügen und Verrat das zweite Mal ins Gefängnis.
Dort lernte sie 1987 auch direkt Genossinnen aus der RAF kennen.
Sie selbst schrieb dazu:
Trotz meiner Haftbedingungen
war es möglich, mit den anderen, politischen gefangenen Frauen
aus der RAF Kontakt aufzunehmen. Das veränderte meinen Blick
auf mich selbst, die Gesellschaft, vor allem aber auf den Kampf
und unsere Möglichkeiten zur Veränderung ganz entscheidend.
Nach meiner Entlassung, als die Lügen des Staatsschutzes nicht
mehr haltbar waren, baute ich mit GenossInnen, die aus verschiedenen
politischen Erfahrungen kamen, zusammen eine Gruppe auf. Wir hatten
uns zum Ziel gesetzt, eine Befreiungsbewegung in der Metropole wieder
aufzubauen, trotz und angesichts des bereits spürbaren Niedergangs
der revolutionären Front.
Dem Verfassungsschutz,
dem deutschen Inlandsgeheimdienst war es Anfang der 1980er Jahre
gelungen einen Spitzel in das Umfeld der RAF einzuschleusen. Klaus
Steinmetz beteiligte sich an Aktionen der Linken, wie Einbrüchen
oder Demonstrationen. Steinmetz der Verräter lebte in Frankfurt
und war mit Ronahî befreundet. Sein Verrat führte dazu,
dass Wolfgang Grams ein Mitglied der RAF am 27. Juni 1993 erschossen
wurde und eine weitere Militante verhaftet wurde.
In der Folge wurde Ronahî beschuldigt an einem RAF Anschlag
auf den Rohbau des Gefängnisses Weiterstadt beteiligt gewesen
zu sein. Erneut geriet Ronahî in den Fokus des staatlichen
Verfolgungsapparats, diesmal wollte sie aber nicht abwarten, bis
sie verhaftet wird, sie tauchte unter und beschloss 1996 sich der
kurdischen Befreiungsbewegung anzuschließen.
Sie wusste, dass eine kleine Gruppe aus der BRD schon in Kurdistan
war, dass sich schon seit Jahren immer wieder Gruppen für einige
Zeit an der kurdischen Guerilla beteiligt hatten. Schon Anfang 1995
hatte es gemeinsame Diskussionen über die Ziele der Beteiligung
an der Guerilla der PKK gegeben. Ronahî war, als wir als Gruppe
1995 aufbrachen, gerade von einer USA - Reise zurückgekehrt
und hatte überlegt, ob sie sich der Gruppe anschließt.
Sie hat sich dagegen entschieden, sofort mitzukommen, wollte aber
darüber nachdenken, uns zu folgen
Sie selbst schreibt dazu:
Ich habe Gleichgesinnte
gesucht, um einen neuen Aufbauprozess, der aus den Niederlagen Konsequenzen
zieht, aufzubauen. […] ich sah die gute Möglichkeit,
in dem Lernprozess dort, im Kampf, in der Auseinandersetzung, in
der Schulung, auch im Krieg, neue Perspektiven und Kräfte für
uns zu sammeln, und gestärkt und vorbereitet zurückzukommen,
gerade weil und wo es im eigenen Land so eng ist. Umgekehrt sah
ich auch die Chance, die von uns gemachten Erfahrungen vermitteln
zu können, nicht um darüber zu klagen, sondern um sie
als entwickeltste Form der Auseinandersetzung zwischen imperialistischer
Herrschaft und dem Kampf um Befreiung zu begreifen.
[…] Der kurdische Befreiungskampf unter Führung der PKK
hat, auch als organisierte Guerillabewegung eine zentrale Funktion,
nicht nur in der Region. Dass aus der zugespitzten Situation in
Kurdistan eine ständig anwachsende Stärke, gerade in Bezug
auf die Befreiung der Frau möglich ist, beeindruckt mich sehr.
Ich bin sehr neugierig, den Kampf anzusehen, um aus ihm zu lernen.
[…] Mein Begriff von Internationalismus hat sich neu gestaltet.
Bisher ist er von einer schematischen Reihenfolge ausgegangen: erst
hier [in Europa] eine Bewegung aufbauen, und dann mit anderen. Wenn
wir aber InternationalistInnen sind, können und müssen
wir beides gleichzeitig machen. Und wir können an einem Kampf
auf einem anderen Teil der Erde teilnehmen, um zu lernen, weil unser
Horizont nicht an den eigenen nationalen Grenzen aufhört. Zumal
wir als Metropolenmenschen unsere Situation nur wirklich verstehen
können, wenn wir uns mit Augen von außerhalb betrachten.
Von Kurdistan aus forderte
Ronahî ihre FreundInnen in der BRD auf, mit der PKK zusammenzukommen,
nicht auf einer NGO-Ebene, sondern sich wirklich auszutauschen und
voneinander zu lernen:
Im Frühjahr '97 ging Ronahî dann in die Berge zur Guerilla.
Im Süden, dem irakisch besetzen Teil, machte sie ihre militärische
Ausbildung. Ronahî war von ihrer Art her ein offener und fröhlicher
Mensch, sie kam gleich überall gut mir den FreundInnen aus.
Dass sie sich der Frauenarmee anschloss brachte ihren großen
Wunsch zum Ausdruck, für beides zu kämpfen, die Befreiung
der Frau und gegen den Imperialismus. Wie wir alle begann Ronahî
das Leben mit anderen Augen zu sehen, die europäische Sichtweise
abzustreifen:
Eine Ahnung von dem,
was Leben wirklich sein kann - auch verbunden mit der Natur - tut
sich auf. Vor dem Hintergrund wird das Leben in Europa so deutlich
fremd, wie es auch wirklich entfremdet ist. Wir sagen ja, du kannst
die Zügel, die dich halten in Europa, deine Konditionierung
erst dann umfassend verstehen, wenn du außerhalb Europas eine
andere Realität kennen lernst und von dieser aus zurückschaust.
Im Herbst '97 trafen
wir uns und hatten die Gelegenheit miteinander die bei der PKK gemachten
Erfahrungen und die Perspektiven für die zukünftige politische
Arbeit zu diskutieren. Ronahî ging es vor allem darum, von
der PKK aus einen neuen Blickwinkel auf die Situation in Europa
zu bekommen. Sie war davon überzeugt, dass die Methoden und
Prinzipien der PKK auch in der BRD Ansatzpunkte für den Neuaufbau
einer revolutionären Bewegung geben können. Ronahî
dachte immer groß, für sie war es klar, dass eine solche
Organisierung in Europa erreicht werden kann.
Ich sehe es so, dass
im Aufbau einer umfassenden Organisation für uns eine große
Chance liegt, wo wir frühere Fehler wettmachen können.
Die Wirkung wäre gewiss, denn eigentlich gibt es einen mannigfaltigen
Reichtum an Ausprobiertem, Erreichtem und Erfahrungen. Nur systematisch
auswerten und anwenden tut sie niemand. Mittels einer Organisation
kann aus der Geschichte produktiv gelernt werden.
Ronahî sah im Austausch
zwischen RevolutionärInnen der ganzen Welt eine große
Chance, bevor sie nach Kurdistan kam, war sie auch in den USA, in
Lateinamerika. Die Erfahrungen, die sie gesammelt hatte, trug sie
nach Europa zurück und nach Kurdistan. Sie schrieb viel und
wollte andere von ihren Erfahrungen profitieren lassen. Auch Hüseyin
Celebi bezeichnete diesen Austausch als „überlebensnotwendige
Luftröhren der Bewegung“. Dass Ronahî in den angeblich
so rückständigen Mittleren Osten ging, um die Befreiung
der Frau zu suchen, zeigt einen Weg auf.
Ronahîs Wunsch war eine revolutionäre Bewegung in Europa,
nicht nach dem Vorbild der RAF, wie der Verfassungsschutz später
behauptete und den Widerstand kriminalisierte, eine Bewegung die
den Geist der Konsequenz in sich trägt, den die GenossInnen,
die in Stammheim ermordet wurden auszeichnete. Eine klare Haltung
gegen die Kriegstreiber, gegen die Vernichtungsmaschinerie anzukämpfen,
im Sinne der Aussage, es nicht zuzulassen, dass Europa ein ruhiges
Hinterland für die imperialistischen Kriege ist, ob in Vietnam,
Kurdistan, Afghanistan, Palästina oder im Irak.
Die Rote Armee Fraktion
ist Geschichte, nicht aber die Auswirkungen des Deutschen Herbstes.
Diese könnten zum positiven gewendet werden, wenn wir den Grundgedanken
des Internationalismus wieder stärken. Die Unterstützung
der Bundesrepublik für die rückständigen Regimes
dieser Welt muss beendet werden, wie die deutsche Unterstützung
für die Vernichtungspolitik des türkischen Staates gegen
die KurdInnen. Die die Morde an Ronahî, an Gudrun Ensslin,
Ingrid Schubert, Andreas Baader, Jan Carl Raspe müssen aufgeklärt
werden……
Die Aufgaben sind nicht kleiner geworden.
Wenn wir an Ronahî denken, denken wir an eine Frau mit einem
strahlenden Lächeln, mit viel Lebensfreude, Kraft und Klarheit,
das Erinnern an sie soll uns Kraft geben unsere Aufgaben anzugehen.
Niemand wird vergessen
niemals wird vergeben, Sehid namirin!
Heval Pelda,
23.10.2007
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