Kurdish Observer vom 13.02.2000 (Übersetzung aus dem Englischen: ISKU) "Guerillas sind die Garanten des Friedens" Mustafa Karasu, Mitglied des Führungsgremiums der PKK, sagte in einer Antwort auf Fragen von ZuschauerInnen von MEDYA-TV vorletzte Nacht, "Die Existenz unserer militärischen Kräfte ist die Garantie für den Frieden." Er hob hervor, daß die PKK auf dem 7. außerordentliche Kongreß entschieden hat, den Krieg zu beenden, und sagte: "Wir haben die Mittel für den Frieden entwickelt." "Unsere Kräfte befinden sich in Verteidigungsbereitschaft" Karasu hob hervor, daß die PKK auf dem 7. außerordentliche Kongreß entschieden hat, den Krieg zu beenden, und sagte: "Wir haben die Mittel für den Frieden entwickelt. Die Methode des demokratischen Kampfes ist grundlegend für die neue Phase des Kampfes. Wir haben das zu unserem Prinzip erklärt und reorganisieren uns und planen auf dieser Grundlage." Karasu machte auf die bedeutenden Schritte aufmerksam, die die PKK als Antwort auf die Anforderungen der neuen Phase unternommen hat und fuhr fort: "Wir haben unsere bewaffneten Kräfte aus der Offensive genommen und ziehen sie hinter die Grenzen der Türkei zurück. Diese Kräfte sind bei weitem kein Hindernis für demokratische Entwicklung und Veränderung, sie spielen tatsächlich eine bedeutende Rolle in diesem Prozeß. Diese Kraft ist nun eine Kraft für den Frieden geworden." Er sagte, daß bis die Möglichkeit zur Beteiligung an der demokratischen Republik hervortritt, die Volksverteidigungskräfte in einer reinen Defensivposition verbleiben. Neue Friedensdelegationen Auf die Frage, ob neue Friedensdelegationen in die Türkei gesandt würden, sagte Karasu: "Wir haben unsere Absichten gezeigt. Die ersten Delegationsmitglieder wurden einfach ins Gefängnis geworfen. Vom Standpunkt der Beseitigung der Probleme und Schwierigkeiten zwischen dem türkischen und kurdischen Volk aus wäre es gut gewesen, wenn die Atmosphäre des Friedens, die von den Delegationen geschaffen wurde, gestärkt worden wäre. Aber es gab ungenügende Antworten auf diese Gesten. Wir werden neue Friedensdelegationen entsenden, wenn es angebracht ist. Unser Kongreß hat die Parteiversammlung autorisiert, Friedensdelegationen zu entsenden." "Wir sind auf Bündnisse vorbereitet" Als Antwort auf eine Frage, ob die PKK Bündnisse mit anderen Parteien und Organisationen bilden würde, um zu einer Lösung der kurdischen Frage beizutragen, sagte Karasu: "Zu diesem Punkt, wir wollen eine neue politische Einheit mit allen Kreisen bilden, ohne jede Vorbedingung. Und nicht nur mit kurdischen Gruppen: Wir wollen gemeinsam mit allen demokratischen Gruppen in der Türkei arbeiten. Wir sind dazu bereit, ein Bündnis mit einem sehr breiten Spektrum zu bilden, das auf demokratischer Veränderung basiert." Frieden mit dem kurdischen Volk Karasu sagte, daß das Problem nicht durch die Verabschiedung von Gesetzen wie dem "Reue-Gesetz" gelöst werden kann und das solche Gesetze erniedrigend sind. Er sagte: "Es ist irrig anzunehmen, daß solch ein grundlegendes Problem mit so einem Gesetz gelöst werden könne. Eine große Zahl von "Reue-Gesetzen" wurde verabschiedet, und keines von ihnen erzielte eine Wirkung. Zehntausende Kinder des kurdischen Volkes sind zur Zeit im Gefängnis, ähnliches Leid hat unsere bisherige Geschichte bestimmt. Es wäre mehr in türkischem Interesse, zum derzeitigen Prozeß mit einer Generalamnestie beizutragen. Wir betrachten ein "Reue-Gesetz" nicht als passend und denken nicht, daß das die richtige politische Annäherung ist. Demokratisierung bedeutet zuallererst, Frieden mit dem kurdischen Volk zu schließen. Als Konsequenz betrachten wir den Erlaß einer Generalamnestie als eine vorrangige Notwendigkeit." Karasu bemerkte, daß verschiedene Kräfte, sowohl inner- als auch außerhalb der Türkei, den Krieg fortführen wollen, und sagte: "Wenn wir diese Kreise bewerten, können wir sagen, daß jede fortgesetzte Verzögerung der Frage gefährlich für die Türkei ist." In Antwort auf eine andere Frage sagte Karasu, "Wir denken, daß die Periode bis Newroz (Kurdischer Feiertag am 21. März) als eine Periode der nationalen Einheit genutzt werden sollte, in der die KurdInnen positiven Einfluß in Richtung einer demokratischen und legalen Organisation ausüben sollten." |