Newroz 1999
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PRESSEMITTEILUNG NR.6
(19.03.99)

Redaktionen Kurdistan/Türkei/NaherOsten
 

· Delegation aus Batman ausgewiesen
 
· 2 Tage vor dem Newroz-Fest setzt sich die Abschottung Kurdistans fort

Am heutigen Freitag ist erneut eine Menschenrechtsdelegation aus Kurdistan ausgewiesen worden. Die Delegation aus Sachsen-Anhalt, der unter anderem eine Landtagsabgeordnete der PDS, Gudrun Tiege, angehört, beobachtet im Rahmen der diesjährigen europäischen Menschenrechtsdelegationen nach Kurdistan die Newroz-Feiern in den kurdischen Gebieten. Sofort nach Verlassen des Flugzeugs gegen 14.00 Uhr Ortszeit wurde die Delegation von Polizisten kontrolliert und gleich darauf zum erneuten Einstieg in ein Flugzeug mit dem Zielort Ankara genötigt.

“Mit unserer Ausweisung bewahrheitet sich die Drohung der türkischen Behörden, daß keine ausländischen Beobachter in den kurdischen Gebieten geduldet werden. Die kurdischen Gebiete werden systematisch abgeschottet. Daß wir als Augenzeuginnen hier nicht geduldet werden, weckt die schlimmsten Befürchtungen für das diesjährige Newroz-Fest.”, so eine Delegationsteilnehmerin kurz vor dem Abflug nach Ankara.

Berichten aus den vergangenen Tagen zufolge kam es immer wieder zu Überfällen von Militäreinheiten auf die Zivilbevölkerung. So wurden am 11. März in der Region Batman, aus der die Delegation nun ausgewiesen wurde, 2 Dörfer von Militärhubschraubern und -flugzeugen bombardiert, wobei 2 Kinder und 15 Jugendliche starben, die gerade mit ihren Tieren auf der Weide waren.

Trotz der massiven Behinderungen seitens des türkischen Staates machen sich weiterhin Delegationen aus ganz Europa auf den Weg nach Kurdistan, um die Newroz-Feiern zu beobachten.
 
 

Für Hintergrundgespräche und Vermittlung von Telefoninterviews mit Delegationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Newroz-Delegationsbüro, 19.03.1999