KON-KURD
Konföderation kurdischer Vereine in Europa
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Ein
Leben in Freiheit für Abdullah Öcalan!
Das kurdische Volk, welches eines der ältesten und reichsten Völker
von Mesopotamien ist, verfügt auch heute noch nicht über grundlegende
Rechte und Freiheiten und als Volk über keinen legitimen Status.
Seit Jahrhunderten ist es dem kurdischen Volk verboten, seine Sprache
und Kultur auszuleben. Gleichzeitig ist es einer unerbittlichen Verleumdungs-
und Vernichtungspolitik ausgesetzt. Gegen diese Vernichtungsversuche führt
unser Volk seit Jahrzehnten einen Kampf für Freiheit und Demokratie.
Dieser Kampf stellt gleichzeitig die Bemühungen um die Erhaltung
und Verteidigung menschlicher Werte dar. Jedoch erhält das kurdische
Volk trotz seiner Bestrebungen weder von den internationalen demokratischen
Kräften noch von der Weltöffentlichkeit die verdiente Aufmerksamkeit.
Das kurdische Volk wurde auf Grund seiner Forderung nach legitimen Rechten
von den herrschenden Staaten unerbittlichem Terror ausgesetzt.
In Folge dieser anti-demokratischen Handlungen und dem Druck sind Millionen
von Kurdinnen und Kurden dazu gezwungen worden, ihre Heimat zu verlassen
und im Exil zu leben. In den vergangenen 20 Jahren wurden seitens der
Staatskräfte der Türkei über 4000 Dörfer zerstört
und fast 4 Millionen Menschen vertrieben.
Seit 30 Jahren führt der Vorsitzende des Kongresses für Freiheit
und Demokratie in Kurdistan (KADEK), Herr Abdullah Öcalan, einen
Kampf für die Anerkennung der nationalen, politischen und kulturellen
Identität des kurdischen Volkes. Seine Bemühungen für eine
demokratische und friedliche Lösung der kurdischen Frage sind bekannt.
Auf dieser Grundlage stellt sein Kampf gleichzeitig den Kampf für
Demokratie und Frieden der ganzen Menschheit dar. Am 15. Februar 1999
wurde Herr Öcalan von internationalen Kräften durch einen Komplott
entführt und an den türkischen Staat ausgeliefert. Dabei wurden
internationales Recht und universelle Menschenrechte verletzt. Er wurde
entführt, weil er Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und
Frieden für die gesamte Menschheit forderte. Seit seiner Entführung
am 15. Februar 1999 befindet sich Herr Öcalan auf der Gefängnisinsel
Imrali in Isolationshaft, die eine besondere Form der Folter darstellt.
Seine grundlegenden Rechte wie Besuche von seiner Familie und seinen Anwälten
werden ihm vorbehalten.
Die Isolationsbedingungen des Herrn Öcalan, der trotz der schweren
Haftbedingungen an seinen Bemühungen für eine Demokratisierung
der Türkei und des gesamten Mittleren Ostens festhält, sind
nicht akzeptabel.
Für die Entwicklung einer demokratischen Lösung in der Türkei
und des Mittleren Ostens unterstützen wir das ‚Projekt für
eine sofortige Lösung’, das seitens des KADEK entwickelt wurde
und auf der Grundlage der Aufrufe von Herrn Abdullah Öcalan für‚Frieden
und eine demokratische Lösung’ plädiert. Diese Forderungen
müssen von den verantwortlichen Stellen als einen Anfangspunkt für
eine Lösung betrachtet und die entsprechenden Schritte eingeleitet
werden.
1- Die Lebens- und Kommunikationsbedingungen des KADEK-Vorsitzenden Abdullah
Öcalan, der eine Garantie für den Frieden und die Demokratisierung
darstellt, müssen verbessert werden. Dementsprechend fordern wir:
a) die Aufhebung der Isolationsbedingungen des KADEK-Vorsitzenden. Entweder
wird für seine Sicherheit in einem anderen Gefängnis gesorgt
oder andere politische Gefangene müssen auf die Gefängnisinsel
Imrali verlegt werden.
b) uneingeschränkte Besuchsmöglichkeit für seine Anwälte,
seine Familie, Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen
und Presse sowie uneingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten.
c) Die Möglichkeit zum uneingeschränkten Gebrauch von Fernseher,
Radio, freien Bezug der Tagespresse und keine Begrenzung von Literatur.
d)
Deckung der Gesundheits- und Ernährungsbedürfnisse; keine
Behinderung von Hilfeleistungen seiner Familie und seiner Anwälte.
e)
die freie Veröffentlichung seiner Verteidigungsschriften und anderer
Schriften. Die freie Äußerung und Verbreitung seiner Gedanken
darf nicht behindert werden.
f) keine Behinderung von Kampagnen des Volkes und von zivilgesellschaftlichen
Institutionen, welche sich für die Freiheit unseres Vorsitzenden
einsetzen.
2- Erlass einer Generalamnestie für alle politischen Gefangenen.
Weiterhin fordern wir die Freilassung von Abdullah Öcalan und die
Möglichkeit der Beteiligung für ihn und alle anderen politischen
Gefangenen am politischen Leben. Hierfür muss eine gesetzliche Grundlage
geschaffen werden, die eine Demokratisierung ermöglicht. Weiterhin
muss auf die F-Typ-Gefängisse verzichtet werden, in denen sich eine
menschliche Tragödie abspielt. Stattdessen muss zu einem System übergegangen
werden, dass den menschlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen
der Gefangenen entspricht.
3- Erlass eines Gesetzes, das den Guerillakräften und den politischen
Flüchtlingen die Rückkehr in das zivile und politische Leben
ermöglicht.
Wir rufen alle, die für Demokratie, Freiheit und Frieden einstehen,
sowie die gesamte Menschheit dazu auf, dieser Angelegenheit Aufmerksamkeit
zu widmen und unsere Kampagne zu unterstützen.
KON-KURD, 10.12.2002
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