Pinar Selek legt heute ihre Verteidigung vor Die Soziologin Pinar Selek wird heute im Prozess um die Explosion im Misir-Basar in Istanbul ihre abschließende Verteidigung vorlegen. Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange erschwerte Haftstrafe für Selek gefordert. Selek wird von ihrem Vater Alp, ihrer Schwester Seyda und einer Reihe weiteren Anwälten verteidigt. Die Verhandlung wird von einer Gruppe von Intellektuellen beobachtet werden, die Pinar Selek unterstützen. Selek war zwei Tage nach der Explosion im Basar festgenommen und später verhaftet worden. Sie selbst erfuhr erst anderthalb Monate nach ihrer Verhaftung von dem Tatvorwurf. Ein weiterer Angeklagter, Abdulmecit Öztürk, hatte ausgesagt, die Bombe gemeinsam mit Pinar Selek gebaut und im Basar gelegt zu haben. Später zog er die Aussage, die nach eigenen Angaben unter Folter zustande kam, zurück, bestätigte sie jedoch zu einem späteren Zeitpunkt erneut. Auf dieser zweiten Aussage fehlt allerdings die Unterschrift des Staatsanwaltes. In dem Prozess ging es außerdem darum, ob die Explosion von einer Bombe oder austretendem Gas verursacht wurde. Während der Staatsanwalt aufgrund von Spuren am Tatort von einer Bombe ausging, dementierten Bombenexperten diese These. Daraufhin wurde Selek nach zwei einhalb Jahren im Dezember 2000 aus der Haft entlassen. Die Professorin Inci Gökmen verweigerte ihre Unterschrift unter einem Gutachten des Kriminallabors der Jandarma und erstellte mit anderen Wissenschaftlern ein eigenes Gutachten, in dem die These vertreten wird, Ursache der Explosion sei austretendes Gas gewesen. Quelle: Radikal, 17.05.2006, ISKU
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