Karayılan:
Wir haben mit dem Tod von Kani Yılmaz nichts zu tun Karayilan erklärte unter Bezug auf Erklärungen der PWD, deren ZK-Mitglied Yilmaz war: „Eine Person die seit einem Jahr in ihrer Partei war und mit ihnen zusammen gearbeitet hat, einer seiner Leibwächter hat das Attentat verübt. Es handelt sich um eine interne Auseinandersetzung.“ Karayilan kritisierte weiter, dass sich gewisse voreingenommene Gruppen offenbar darauf spezialisiert hätten, jeglichen Vorfall ohne weitere Prüfung der PKK anzulasten. „Wenn jemandem ein Stein auf den Kopf fällt, behaupten sie sofort: „Die PKK hat den Stein geworfen. Sie selbst haben erklärt, dass das Attentat durch eine Person durchgeführt wurde, die seit einem Jahr bei ihnen ist und mit ihnen zusammen lebt. Warum sollen wir dafür verantwortlich sein? Ich kann es nicht mehr hören. Sie bekämpfen sich gegenseitig und versuchen dann, es uns anzulasten. Diese inhaltslosen Behauptungen sind offensichtlich Lügen und Verzerrungen.“ Karayilan erklärte den Vorfall mit einer internen Auseinandersetzung der Gruppe und verwies auf ähnliche Fälle, in denen PWD-Mitglieder getötet wurden oder spurlos verschwunden sind: „Wenn die Polizei die Täter fassen möchte, muss sie erst einmal feststellen, was mit Yavuz (Ahmet Nitelik) passiert ist und wo er ist, anschließend sollte die tiefen Risse und Konflikte zwischen diesen Personen untersuchen, die sich in drei oder vier Gruppen geteilt haben, und ihre Beziehungen zu schmutzigen Geschäften aufdecken. Außerdem sollte sie recherchieren, worüber sich Kani Yilmaz mit den Geheimdienstorganisationen verschiedener Staaten unterhalten hat. Nur so kann der Vorfall aufgeklärt werden.“ Karayilan verwahrte sich insbesondere dagegen, mit verschiedenen Vorfällen regelmäßig persönlich in Verbindung gebracht zu werden: „Die besagte Gruppe hat in ihrer Erklärung meinen Namen und den Namen einer legalen, demokratischen Partei in Südkurdistan, der PÇDK, genannt. Das Amt für Spezialkriegsführung der Türkei tut regelmäßig dasselbe. Dahinter steckt die Absicht, über mich die Bewegung zu zermürben und zur Zielscheibe zu machen. Ich bin momentan Koordinierungsperson des KKK-Systems. Ich kümmere mich um Organisierung des politischen und zivilen Bereiches und den Aufbau des KKK-Systems. Aber das Amt für Spezialkriegsführung macht mich ganz bewusst zur Zielscheibe und versucht so, den Eindruck zu erwecken, ich würde mich nicht mit ziviler Politik befassen, sondern kümmere mich um Attentate. Das ist ein äußert hässlicher Angriff.“ Selbst die Bombenattentate
des Geheimdienstes in Semdinli seien in der Presse ihm persönlich angelastet
worden: „Die türkische Presse hat tagelang behauptet, dass die Vorfälle
in Semdinli durch von mir organisierte Personen verursacht wurden. Sie
gingen sogar so weit zu behaupten, dass ich den seit Jahren als Abschwörer
agierenden Veysi Ates organisiert haben soll und dass ich täglich per
Telefon mit ihm über die Vorfälle in Verbindung stand. Ich soll auch den
später ermordeten Hikmet Fidan telefonisch bedroht haben. Das ist alles
Unsinn und nichts anderes als eine Methode der psychologischen Kriegsführung
und Teil des Konzeptes, um mich persönlich und den kurdischen Befreiungskampf
zu vernichten. Ich glaube jedoch fest, dass unser Volk und die demokratischen
Kreise über diese Methoden des Spezialkrieges im Bilde sind. Ich finde
nicht einmal die Zeit, um meine wertvollen Freunde und Patrioten, die
sehr viel Arbeit leisten, anzurufen, wie soll ich mir da für diese Personen
Zeit nehmen. Für diese Leute habe ich nicht eine Sekunde Zeit.“ Ahmet Nitelik hatte sich gemeinsam mit Kani Yilmaz und weiteren Personen 2004 von der PKK getrennt und der PWD angeschlossen. Er ist auf mysteriöse Weise verschwunden, und bis heute fehlt von ihm jede Spur. Es heißt, dass er Opfer einer internen Auseinandersetzung wurde. Der Mord am PWD-Türkeikoordinator Hikmet Fidan in Diyarbakir wurde der PKK angelastet, zurzeit stehen allerdings mehrere PWD-Mitglieder als Tatverdächtige vor Gericht. Quelle: ANF, 14.02.2006,
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Übersetzung
aus dem Türkischen |
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