Öcalan-Anwälte kritisieren Justizministerium

Das Verteidigerteam Abdullah Öcalans hat die Erklärungen des türkischen Justizministeriums und der Staatsanwaltschaft wegen „mangelnder Ernsthaftigkeit“ kritisiert und zur Verantwortung aufgerufen.

Nach der Bekanntgabe durch das Verteidigerteam auf einer Pressekonferenz in Rom am 1. März einer vorliegenden Vergiftung ihres Mandanten mit Schwermetallen hatte das Justizministerium lapidar erklärt, bei Abdullah Öcalan lägen keine gesundheitlichen Beschwerden vor und er werde regelmäßig ärztlich untersucht. „Angesichts der vorliegenden Befunde hat dieser traditionelle Kommentar des Justizministerium keine Gültigkeit“, erklärte das Anwaltsbüro. Das Ministerium habe die Aufgabe, die mit großer Sorgfalt erstellten Befunde ernst zu nehmen und das Notwendige zu veranlassen. „Wir glauben nicht daran, dass diese Aufgabe lediglich durch eine Anweisung an die Staatsanwaltschaft, eine Untersuchung anzustellen, erfüllt wird. Das Ministerium müsse hingegen dafür sorgen, dass ein Spezialistenteam bestehend aus Vertretern betreffender Einrichtungen wie des Antifolterkomittees des Europarates (CPT) sich unverzüglich nach Imrali begebe.“

Quelle: ANF, 02.03.2007, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan