Hasankeyf-Initiative warnt vor Massenasylanträgen Mitglieder der Initiative zur Rettung von Hasankeyf sind nach Ankara gefahren, um darauf aufmerksam zu machen, dass die antike Stadt Hasankeyf wegen des Ilisu-Staudamm-Projekts überflutet werden soll. Von Deutschland, der Schweiz und Österreich wurde gefordert, ihre Unterstützung des Staudammprojekts zurückzunehmen. Die Initiative kündigte an, im Falle einer Überflutung ihrer Heimat geschlossen in den Ländern, die den Staudamm unterstützen, Asyl zu beantragen. Die Aktivisten führten vom Kugulu-Park eine Demonstration zur deutschen Botschaft durch. Auf Transparenten war zu lesen: „Finger weg von Hasankeyf“, „Wer uns die Heimat nimmt, trägt die Verantwortung für unsere Zukunft“, „Deutschland, Österreich, Schweiz sind reich, wir sind arm“ und „Asyl“. Die Aktion wurde von dem DTP-Abgeordneten aus Batman, Bengi Yildiz, und Umweltaktivisten unterstützt. Vor der deutschen Botschaft hielt Erkan Tatvan im Namen der Initiative einen Redebeitrag, in dem er darauf hinwies, dass es sich bei Hasankeyf um ein Erbe der Menschheit handele: „Für dieses Erbe müssen wir uns einsetzen. Wenn wir das nicht tun, wird die Geschichte uns verurteilen und uns nicht verzeihen.“ An die Unterstützung leistenden ausländischen Staaten gerichtet sagte Tatvan: „Würden Sie diesen Staudamm unterstützen, wenn sich diese antike Stadt in ihrem Land befinden würde? Die Antwort lautet ganz eindeutig Nein.“ Für ein auf 60 Jahre angelegtes Projekt solle eine historische Stätte mit einer zehntausendjährigen Geschichte unter Wasser gesetzt werden. Das Projekt werde eine Migration in Gang setzen: „Bevor die Wunden der Zwangsvertreibungen von vor zehn oder 15 Jahren geheilt sind, sollen wir wieder vertrieben werden. Sind die Metropolen denn noch nicht voll mit Vertriebenen? Wir wollen in unserer eigenen Heimat leben und sterben.“ Weiter forderte Tatvan die beteiligten Staaten an einer Rücknahme der zugesagten Unterstützung auf und warnte: „Zwingt uns nicht zu radikaleren Aktionen.“ Nach einem weiteren Redebeitrag von Bengi Yildiz wurde ein Dossier an die deutsche Botschaft übergeben. Im Anschluss werden die Aktivisten die gleichen Forderungen an die Botschaften der Schweiz und Österreichs stellen. Quelle: DIHA, 04.03.2008,
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aus dem Türkischen |
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