Widersprüche im Güngören-Anschlag In den Ermittlungen um den blutigen Bombenanschlag von Güngören, dem 17 Menschen zum Opfer fielen und bei dem die PKK von türkischen Medien und dem türkischen Innenminister Atalay als Täterin lanciert wurde, sind weitere Widersprüche aufgetreten. Der von Atalay als „Bombenleger“ vorgeführte Hüseyin Türeli, der angeblich aus Kandil gekommen sein soll, um den Anschlag zu verüben, arbeitet seit vier Jahren fest angestellt in einer Firma und hat seit fünf Jahren den gleichen Wohnsitz. In der Zeit, in der er sich angeblich zwecks militärischer Ausbildung in Kandil aufgehalten haben soll, befand er sich nachweislich in ärztlicher Behandlung im Krankenhaus. In der Textilfirma, in der er beschäftigt ist, besteht ein Stechkartensystem, über das seine Anwesenheit am Arbeitsplatz registriert ist. Türeli war wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation nach dem Bombenanschlag verhaftet und der Öffentlichkeit als Attentäter vorgeführt worden. Sein Anwalt hatte bereits auf diesen Widerspruch hingewiesen. Eine Erklärung des türkischen Innenministers blieb unterdessen aus. Auch die türkischen Medien setzen ihre Lügen fort. Wie Gürelis Bruder gegenüber der Nachrichtenagentur DIHA angab, habe der Innenminister die Erklärung, der Anschlag sei aufgeklärt, bereits abgegeben, während das staatsanwaltschaftliche Verhör noch andauerte. Auch BND-Chef Uhrlau hatte in einem Interview erklärt: "Das Attentat in Istanbul passt nur schwer zur PKK. Sowohl die Technik des Anschlages als auch Ort und Zeit deuten eher auf einen islamistischen oder innertürkischen Hintergrund." Die PKK hatte unmittelbar nach dem Anschlag jegliche Beteiligung zurückgewiesen und das Attentat verurteilt. Quelle: ÖP, 05.08.2008, ISKU |
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aus dem Türkischen |
ISKU | Informationsstelle Kurdistan |