11 neue
Staudämme in Şırnak und Hakkari
Während der türkische
und iranische Staat einerseits versucht, die an der Grenze gelegenen kurdischen
Dörfer durch ständige Bombardierungen unbewohnbar zu machen, haben andererseits
die Arbeiten an 11 Staudämmen im Grenzgebiet begonnen. Für die Fertigstellung
der Staudämme, die vor allem in den Regionen Hakkari und Şırnak liegen,
sind zweieinhalb Jahre angesetzt. Die HPG hatte schon früher eine Warnung
zu diesem Thema ausgesprochen.
In Şırnak
7, in Hakkari 4 Staudämme
Nach Angaben des türkischen Staats, sollen in den Tälern und Schluchten
des Grenzgebiets große und kleine Staudämme angelegt werden. Diese sollen
die Wege der Guerilla abschneiden. Für die kurzfristige Fertigstellung
des Bauprojekts wurden 265,8 Millionen Lira veranschlagt.
Die Staudämme sollen auf mehreren Kilometern Länge die Grenze verschließen
und sind zusammen mit der Errichtung etlicher neuer Militärstützpunkte
geplant. In diesem Zusammenhang steht auch der Ilisu-Staudamm in Hasankeyf,
der zusätzlich jahrtausendealte historische und kulturelle Werte vernichten
soll.
Die HPG hat
eine Warnung ausgesprochen
Der Kommandant im HPG-Hauptquartier, Dr. Bahoz Erdal, hatte schon am 2.
Oktober 2008 gegenüber der Nachrichtenagentur Firat erklärt, dass sowohl
von der Türkei, als auch dem Iran große Anstrengungen unternommen werden,
eine Pufferzone an der südkurdischen Grenze in Botan und Zagros zu errichten.
Es würden weitere schwere Waffen in die Region gebracht, die Berggipfel
mit Militärstützpunkten bestückt und Wege durch die Schluchten gebaut.
Ein Teil dieses Prozesses, der Zagros von Botan abschneiden und eine Pufferzone
errichten soll, sind die Staudammprojekte.
Dr. Bahoz Erdal bewertete dieses Projekt als gefährlich, da es nicht nur
eine Auswirkung auf die Türkei habe, sondern darauf abziele alle vier
Teile Kurdistans voneinander zu trennen. Auch der Iran versucht durch
ein massives Bombardement der Dörfer im Kandil und Xinere, diese bewusst
unbewohnbar zu machen. Indem sie die Menschen aus dem Süden vertreiben,
versuchen sie auch im Osten einen menschenleeren Raum zu schaffen. Er
betonte, dass dieser Plan nicht nur gegen die kurdische Freiheitsbewegung
gerichtet ist, sondern darauf abzielt die Demographie ganz Kurdistans
mit Gewalt zu verändern.
Dr. Bahoz Erdal bezeichnete die Errichtung der Staudämme als Teil des
Spezialkriegs und erklärte: „Wir haben es deutlich gesagt, und sagen es
wieder: Niemand sollte dieses Projekt unterstützen. Dies ist mit Sicherheit
kein Programm des Staates zur Entwicklung der nordkurdischen Gebiete.
Dies ist mittlerweile allgemein bekannt.“
Quelle: ANF, 28.01.2009,
ISKU
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