KCK: Ein neuer Prozess hat begonnen Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften aus Kurdistan, KCK, erklärte, dass mit dem Neujahrsfest Newroz ein neuer Prozess begonnen hat: „Der neue Prozess ist kein Interimprozess – entweder wird eine demokratische Lösung oder ein würdevoller Widerstand entstehen.“ Die KCK warnte auch den syrischen Staat wegen seiner Angriffe auf die Newrozfeierlichkeiten in Raqqa. Der KCK-Exekutivrat erklärte
der Nachrichtenagentur Firat (ANF), dass die Newrozfeierlichkeiten das
Niveau eines Referendums hatten und wichtige Botschaften vermittelten: Wir gratulieren unserem patriotischen Volk und denjenigen, die an den Vorbereitungen der Feierlichkeiten beteiligt waren dafür, dass die Feierlichkeiten nach der Perspektive unserer Bewegung mit großer Reife und demokratischen Aktionsgeist durchgeführt wurden und sich noch mehr Menschen angesprochen fühlten, sich an den diesjährigen Newrozfeierlichkeiten zu beteiligen. Die Angriffe in Syrien waren provozierender Natur. Newroz 2010 verlief im Allgemeinen ohne Vorfälle, trotzdem vollzog Syrien in der Stadt Raqqa einen Angriff auf unser Volk, das Newroz feiern wollte. Dieser Angriff ähnelt dem Massaker von Qamislo vom 12. März 2004. Wir verurteilen diesen Angriff auf unser Volk, das sein natürlichstes Recht zur Verwirklichung des nationalen Feiertages nutzte. Es ist klar, das der Angriff von bestimmten Kreisen geplant und vollstreckt wurde. Jene, die diesen Angriff vollstreckten sollten wissen, dass das kurdische Volk im Mittleren Osten nicht mehr schutzlos ist. Angriffe mit Panzern und modernsten Kriegswaffen auf zivile, schutzlose Menschen zu vollstrecken bedeutet keine Größe, sondern zeigt die Armseligkeit, die massakerfreudige Mentalität und den Hass gegenüber Menschen. Nach Angaben, die wir erhalten haben, wurden drei unserer Patrioten getötet und ca. 50 weitere verletzt. Wir rufen den syrischen Staat
zu Folgendem auf: Wenn der Angriff in Raqqa nicht auf eurer Initiative
entstanden ist, dann solltet ihr sofort diese Sache erforschen und die
Zuständigen bestrafen. Wenn der syrische Staat aber dieselbe Haltung wie
bei dem Massaker in Qamislo zeigen wird, und die Täter unbestraft lässt,
wird er selbst für die Konsequenzen verantwortlich sein. Wenn der syrische
Staat keine Feindschaft, sondern Freundschaft mit unserem Volk pflegen
will, dann muss er das Massaker aufdecken. Wir als Freiheitsbewegung erklären
dem syrischen System in aller Öffentlichkeit Friedens- und Freundschaftsabsichten.
Dem hingegen ist ein solches Massaker als Antwort für uns nicht akzeptabel.
Das diesjährige Newroz war
wie ein Referendum. Die Antwort auf die Frage ‚wer ist der Ansprechpartner’
wurde wie aus einem Munde gegeben. Die Newrozfeierlichkeiten in Amed mit
ungefähr einer Million Menschen und in den Metropolen mit mehreren Tausend
hat die Antwort der AKP-Regierung gegeben: Der Vorsitzende Apo ist die
Führungspersönlichkeit des Volkes. Newroz 2010 hat die Friedens- und Demokratiedeklaration, die unsere Bewegung vorlegte, bestätigt. Auch den Spielen der AKP, der falschen Initiativen und Spaltungen wurde kein Raum gegeben. Das Wichtigste jedoch ist, dass das Volk zeigte: 'entweder ein würdevoller Frieden oder ein würdevoller Widerstand'. Unser Volk hat damit den türkischen Staat zum Frieden aufgerufen. Wir wollen bekannt geben, dass wir hinter allen Erklärungen der legalen politischen Vertreter stehen, die sie der ganzen Welt veröffentlichten, und werden mit großer Verantwortung den Widerstand weiter entwickeln. Mit diesem Newroz wurde eine neue Phase beschritten. Der neue Prozess ist kein Interimprozess. Es ist ganz deutlich, dass es entweder – so wie es das Volk aussprach – ein würdevoller Frieden oder ein würdevoller Widerstand sein wird. Der Fortschritt in Richtung Freiheit und Demokratie ist unabdingbar. Der Marsch der Freiheitsbewegung, der von Millionen vertreten wird, wird historisch sein und den Erfolg erringen. " Quelle: ANF, 22.03.2010, ISKU |
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