Erklärung
der YPG zur Ermordung von Nujin Derik
Die Kommandozentrale
der westkurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gab in einer Erklärung
am 02.11.2012 bekannt, dass die Ermordung der YPG Kommandantin Şaha Eli
Evdo (Nujîn Derîk) scharfe Konsequenzen haben wird. Die sich als Selahaddin-Brigade
bezeichnenden kurdischen Verräter werden sich dafür verantworten müssen.
Am 26.Oktober war
Şaha Eli Evdo während der Übergabe von Leichnamen durch Mitglieder der
Selahaddin-Eyyubi-Brigade entführt und anschließend ermordet worden.
In der Erklärung heißt es:
„Am 26. Oktober griff eine Bandengruppe von kurdischen Verrätern ein kurdisches
Stadtviertel von Aleppo an. Bei dem Massaker an kurdischen Zivilisten
wurden mehrere Menschen getötet und verletzt. Daraufhin schaltete sich
die YPG ein und ging gegen diese Bande vor. Dabei wurden zahlreiche Angreifer
getötet und verletzt. Die bewaffnete Bandengruppe sah sich gezwungen,
die Toten und Verletzten zurückzulassen. Unter der Bedingung, nicht mehr
in die Nähe kurdischer Viertel zu kommen, forderten sie nach den Gefechten
über Vermittler die Übergabe ihrer Toten und Verletzten. Es war auch in
unserem Interesse, dass keine Angriffe auf die kurdischen Gebiete erfolgen.
Wir hatten uns gegen niemanden gerichtet. Wir wollten auch nicht, dass
sich jemand unseren Gebieten nähert. Daher waren wir mit der Übergabe
der Toten und Verletzten einverstanden. Daraufhin begab sich eine Gruppe
unter der Führung der Kommandantin Nujîn Derîk an den vereinbarten Treffpunkt,
um die Toten und Verletzten zu übergeben. Aber die Bandengruppe hatte
unsere FreundInnen dort in einen Hinterhalt gelockt. Nachdem sie die Toten
und Verletzten entgegengenommen hatten, wurden unsere FreundInnen mit
Handgranaten attackiert. Es kam zu Gefechten, bei denen unsere Genossin
Nujîn Derîk verletzt und entführt wurde.
Einen Tag nach dem Vorfall erhielten wir einen Anruf unserer Freundin,
die uns mitteilte, dass sie verletzt sei und sich in deren Händen befände.
Dies war uns bereits bekannt. Danach hatten wir keinerlei Kontakt mehr.
Von der Bandengruppe erhielten wir außer der Morddrohung keine weiteren
Informationen.“
Am 1. November traf sich die YPG mit den führenden Verantwortlichen aus
Efrin und mit dem Militärrat der FSA im zu Aleppo gehörenden Ezez. Weiter
heißt es: „Bei diesem Treffen haben wir erfahren, dass unsere Genossin
Nujîn auf grausamste Art und Weise massakriert wurde. Diese Bandengruppe
gab bekannt, dass sie über den erwähnten Rat die Leiche unserer Freundin
an uns übergeben werde. Wir versuchen im Moment, ihren Leichnam zu bekommen.“
Die YPG betont in ihrer Erklärung, dass die Ermordung eines Gefangenen
eine unmoralische Handlung sei. „Als YPG empfinden wir für die grausame
Ermordung unserer Freundin Nujîn Derîk großen Wut und Hass. Unsere Freundin
hat ihre Verantwortung getragen, und alles für die Verteidigung ihres
Volkes notwendige getan. Eine solche Ermordung von Gefangenen hat weder
Platz in der Ethik des Menschen, noch irgendeines anderen Lebewesens auf
der Welt. In keinem Kriegsrecht gibt es Platz dafür, deswegen wurde es
verboten.“
„Für eine solche grausame Behandlung einer gefangen genommenen Frau finden
sich keine Worte. Wir als YPG betrachten die kurdischen Verrätergruppen,
allen voran die sich als Selahaddin-Brigade bezeichnende Gruppe, als Verantwortliche.
Wir versprechen, dass dies bittere Konsequenzen haben wird. Alle sollen
wissen, dass die Angriffe gegen unser Volk und die grausame Ermordung
unser Freundin Nujîn nicht unbeantwortet bleiben wird.“
In der Erklärung wird Nujîn Derîk folgendermaßen beschrieben:
„Nujîn Derîk war eine aufopferungsvolle Freundin. 16 Jahre lang hat sie
einen großen Kampf geführt und ist, aufopferungsvoll und mutig, nie zurückgewichen.
Während der Aufstände in Syrien ist sie nach Westkurdistan gegangen, um
Verantwortung für die Verteidigung des kurdischen Volkes zu übernehmen.
Von Anfang an zeigte sie eine erfolgreiche Kampflinie. Bei der Gründung
der YPG übernahm sie als Genossin die Verantwortung als Gebietskommandantin
von Aleppo. Die Philosophie der Genossin Nujin ist die Philosophie des
Leben-Lassens und des Erfolgs. Wir versprechen im Namen von Märtyrer Xebat
und Märtyrerin Nujîn als YPG, unsere Kräfte von Westkurdistan noch weiter
zu vergrößern und zu verstärken.
Genossin Nujîn wird als eine unsterbliche Führerin weiterleben. Wir rufen
unser gesamtes Volk dazu auf, sich auf die Spielchen nicht einzulassen,
und für die Befreiungskämpferin Nujîn und allen FreiheitskämpferInnen
der YPG einzustehen. Die YPG ist der Garant für die Verteidigung des Volkes
von Westkurdistan.“
Quelle: ANF, 02.12.2012,
Übersetzungskollektiv
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