EFJ:
Mindestens 9 inhaftierte JournalistInnen im unbefristeten Hungerstreik
Die Europäische Journalisten
Föderation (EFJ) mit Sitz in Brüssel, die 260 000 JournalistInnen in über
30 Ländern vertritt, hat eine internationale Kampagne zur Freilassung
aller in der Türkei inhaftierten JournalistInnen gestartet. Die EFJ machte
auch auf den Hungerstreik in türkischen Gefängnissen aufmerksam.
EFJ-Verbände in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland,
Norwegen, Ungarn, Deutschland, Spanien und Italien haben sich bereits
mit inhaftierten JournalistInnen solidarisiert. Die Satzung der EFJ sieht
die Interessenvertretung von Journalistenvereinigungen und deren Mitgliedern
vor.
Aus dem Bericht der EFJ :
Nach den Zahlen des türkischen Justizministeriums befinden sich in 66
Gefängnissen 683 Gefangene der PKK, PJAK und der KCK-Verfahren im unbefristeten
Hungerstreik. Die Hungerstreikenden fordern das Recht auf Unterricht in
der kurdischen Sprache und die Verteidigung auf Kurdisch vor Gericht,
und das Ende der Isolationshaft von Abdullah Öcalan, dem inhaftierten
Vorsitzenden der PKK. Unter den 683 Hungerstreikenden befinden sich mindestens
9 inhaftierte JournalistInnen:
• Tayip Temel (Azadiya Welat), seit 12. September 2012 im Hungerstreik,
Diyarbakir D-Typ-Gefängnis
• Fatma Koçak (Dicle News Agency), seit 12. September 2012 im Hungerstreik,
Frauengefängnis von Bakirkoy
• Ayse Oyman (Ozgur Gundem), seit dem 24. September 2012 im Hungerstreik,
Frauengefängnis von Bakirkoy
• Pervin Yerlikaya Babir (Dicle News Agency), seit 15 Oktober 2012 , Frauengefängnis
von Bakirkoy
• Faysal Tunc (Dicle News Agency), seit 15. Oktober 2012 im Hungerstreik,
L-Typ-Gefängnis Rize Kalkendere
• Selahattin Aslan (Demokratik Modernite), seit 15. Oktober 2012 im Hungerstreik,
F-Typ-Gefängnis Kandira.
• Mehmet Emin Yildirim (Azadiya Welat), seit 22. Oktober 2012 im Hungerstreik,
F-Typ-Gefängnis Kandira
• Sahabettin Demir (Dicle News Agency), seit 15. Oktober 2012 im Hungerstreik,
E-Typ-Gefängnis Giresun
• Omer Faruk Caliskan (Özgür Halk), seit ? im Hungerstreik, F-Typ-Gefängnis
Kandıra 2.
Die Situation der Hungerstreikenden ist sehr ernst. Diejenigen, die den
Streik begonnen haben, hungern nun den 51. Tag. Nach dem neuesten Bericht
einer Parlamentarierkommission der größten Oppositionspartei CHP, welche
die Gefängnisse besucht hat, könnte es in den nächsten zehn Tagen zu Todesfällen
kommen, einige der Gefangenen dürften bereits jetzt irreversible Gesundheitsschäden
davontragen.
Quelle: DIHA, 03.11.2012,
Übersetzungskollektiv
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