Istanbul:
Polizei greift kurdische Abgeordnete mit Tränengas an
Die Partei des Friedens
und der Demokratie BDP wollte im Istanbuler Stadtteil Aksaray eine Presseerklärung
abgeben, um auf die Lage der kurdischen Hungerstreikenden aufmerksam zu
machen. Die türkische Polizei griff allerdings mit aller Härte die Menschenmenge
an. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Straßen von Istanbul glichen
buchstäblich einem Kriegsschauplatz.
Die Co-Vorsitzende des demokratischen Gesellschaftskongresses DTK Aysel
Tuğluk, die BDP-Abgeordnete Sebahat Tuncel, die Vorsitzende der ESP Figen
Yuksekdağ und mehrere hundert Menschen wurden zur Zielscheibe der Polizei.
Aysel Tuğluk und viele andere Bürger erlitten durch den starken Eingriff
von Pfefferspray Verletzungen. Als man versuchte ihnen zu helfen, griff
die Polizei weiter an.
Jugendliche antworteten daraufhin mit Steinwürfen. Die Delegation der
BDP und der DTK wurde von einer großen Menschenmenge am Istanbuler Flughafen
empfangen. Um auf den Hungerstreik aufmerksam zu machen, trugen sowohl
BDPler als auch Abgeordnete rote Schleifen.
Jedoch ließ die türkische Polizei die Menschenmenge nicht weiterziehen
und führte Passkontrollen durch. Nachdem die Menge versuchte durch die
Vatanstraße auf den Platz der Kundgebung zu gelangen, setzte die Polizei
Tränengas und Pfefferspray ein. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Die Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Jugendlichen erstreckten
sich über eine Zeitspanne von zwei Stunden. Aysel Tuğluk verlor kurzzeitig
das Bewusstsein. Sebahat Tuncel versuchte auf dem Milletplatz die Presseerklärung
vorzulesen, was von der Polizei allerdings verhindert wurde.
Die Repressionswellen der türkischen Regierung setzten sich in der Gestalt
von Verhaftungen und willkürlichen Körperverletzungen fort.
Quelle: ANF, diekurden.de,
04.11.2012, ISKU
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