Aus
der Schweiz ausgelieferter Metin Aydin weiterhin im Widerstand!
Der von der Schweiz
an Deutschland ausgelieferte kurdische Aktivist Metin Aydin führt, trotz
Versuche seinen Widerstand zu brechen, den Hungerstreik fort.
Metin Aydin wurde am 20. Juni 2011 auf Antrag der Bundesanwaltschaft der
BRD in der Schweiz festgenommen und in Auslieferungshaft überführt. Die
Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, leitender Kader der kurdischen Jugendorganisation
„Komalen Ciwan“ zu sein. Nach dem Gespräch zwischen dem türkischen Premierminister
Erdogan und der Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde er von Schweizer Behörden
am 1. November an die Bundesrepublik ausgeliefert. Er trat vor 59 Tagen
gegen seine Auslieferung in einen Hungerstreik, mit Beginn des Hungerstreiks
am 12. September in den Gefängnissen der Türkei wandelte er seinen Protest
in eine Solidaritätsaktion mit den hungerstreikenden Gefangenen in der
Türkei und Nordkurdistan um. Seit dem 45. Tag seines Hungerstreiks lehnte
er im Züricher Gefängnis die Besuche ab. Sein Gesundheitszustand ist mittlerweile
sehr kritisch.
Protest- und Solidaritätsaktion
kurdischer Jugendlicher
Um sich mit Metin Aydin zu solidarisieren und um über seinen Gesundheitszustand
Informationen zu erhalten, führten 20 Jugendliche vor dem Gefängnis Hohenasperg
eine Solidaritätsaktion durch. Mit Fahnen des kurdischen Volksrepräsentanten
Abdullah Öcalan und des kurdischen Aktivisten Metin Aydin und riefen sie
Parolen für seine Freiheit. Zwei Jugendliche wollten im Anmeldebereich
Informationen über die Lage von Metin Aydin erhalten. Die Beamten riefen,
ohne die Jugendlichen anzuhören, die Polizei. Innerhalb einer halben Stunde
sperrte die Polizei die Ausgänge der Festung und führten eine Personalienkontrolle
durch. Ein Jugendlicher ohne Aufenthaltstitel wurde dabei festgenommen.
Ein Jugendlicher namens Derwis G. bewertete das Verhalten der deutschen
Beamten. Er bezeichnete das Gefängnis als eine Hölle und sagte folgendes:
„Die Beamten hörten uns nicht zu. Sie riefen direkt die Polizei. Dies
zeigt uns, wie negativ die deutschen Beamten sich gegenüber uns verhalten.
Trotz dem Widerstand von Metin Aydin haben wir gesehen, dass dieser Hungerstreik
nicht beachtet wird. Metin Aydin wurde in eine sozialtherapeutische Anstalt
verlegt. Er führt einen Widerstand gegen die türkische und deutsche Politik
in Bezug auf die kurdische Frage durch. Er ist kein Mensch, der psychologische
Probleme hat. Sowohl die türkische Regierung als auch die deutsche Regierung
berücksichtigt den Hungerstreik nicht. Wir werden diese Vorgehensweise
nicht akzeptieren und betonen, dass wir weiterhin unsere Aktionen diesbezüglich
durchführen werden.“
Quelle: YÖP, 06.11.2012,
ISKU
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