Erneuter
Angriff auf Serêkaniyê gescheitert
Erneut haben bewaffnete
Gruppen, die von der Türkei unterstützt werden, in der Nacht vom 05. auf
den 06. Dezember die westkurdische Stadt Serêkaniyê angegriffen. Die Gruppen
haben in den nächtlichen Stunden ihren Angriff begonnen. Sie stießen allerdings
auf den sofortigen Widerstand der kurdischen Volksverteidigungseinheiten
(YPG). Die Auseinandersetzung hielt bis in die frühen Morgenstunden an.
Örtliche Quellen berichten, dass die Angreifer durch die Gefechte große
Verluste erlitten und sich deshalb zurückziehen mussten. Gegen Sonnenaufgang
waren nur noch vereinzelt Schüsse in der Stadt zu hören.
Türkei hat die Finger
mit im Spiel
Auffällig ist, dass dieser erneute Angriff kurze Zeit nach Gesprächen
von türkischen Verantwortlichen mit verschiedenen bewaffneten Gruppen,
die sich in der Nähe von Serêkaniyê aufhalten, stattgefunden hat. Am 25.
November sollen türkische Verantwortliche, getarnt als Journalisten, in
Westkurdistan diese Gespräche geführt haben und den Gruppen Waffen- und
Finanzunterstützung angeboten haben, wenn diese sich dazu bereit erklären,
Angriffe auf die kurdischen Volksverteidungseinheiten (YPG) durchführen.
Nach eingegangenen Informationen haben Teile der bewaffneten Gruppen dieses
Angebot der türkischen Verantwortlichen abgelehnt, woraufhin die Türkei
ihre Grenzen für diese Gruppierungen angeblich geschlossen haben.
Bereits am 19. und am 23. November hatten bewaffnete islamistische Gruppen,
die von der Türkei unterstützt werden, Angriffe in Serêkaniyê durchgeführt.
Beide Male wurden sie von der YPG zurückgeschlagen. Die islamistischen
Gruppen boten daraufhin den Kurden einen Waffenstillstand an. Die kurdische
Seite erklärte sich unter der Bedingung, dass in Serêkaniyê ein Volksrat
errichtet wird, in welchem alle Volksgruppen der Stadt vertreten sein
sollen, einverstanden.
Quelle: Yeni Özgür
Politika, 07.12.2012, ISKU
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