Konferenz
französischer und kurdischer Frauen in Paris
Paris: Französische
und kurdische Organisationen bereiten für den 7. Januar eine Konferenz
zum Thema Massaker an Frauen anlässlich der am 9. Januar 2013 ermordeten
kurdischen revolutionären Frauen vor. Diese Konferenz soll in Gedenken
an die in Paris ermordete PKK-Gründerin, Sakine Cansiz (Sara), Vertreterin
des kurdischen Nationalkongresses in Frankreich, Fidan Doğan (Rojbin),
Aktivistin der kurdischen Jugendbewegung, Leyla Şaylemez (Ronahi) sattfinden.
Zu den Organisatoren dieser Konferenz zählen die Internationale freie
Frauenstiftung, internationale Vertreter der kurdischen Frauenbewegung,
eine Vielzahl von Vereinen wie ddesr französisch-kurdischen Solidaritätsvereins
und die französische Frauenbewegung Femmes Solidaires.
Die Konferenz trägt den Titel: Um den Massakern an Frauen ein Ende zu
bereiten, müssen Morde an Frauen bekämpft werden.
Alle drei Frauen waren Kurdinnen und Feministinnen
In der Erklärung der Organisatorinnen zu der Konferenz steht u.a.:
„Alle drei Frauen waren Kurdinnen und Feministinnen. Feminizid ist ein
globales Phänomen. Das Leben von Milliarden von Frauen spiegelt die körperliche,
seelische, wirtschaftliche und strukturelle Gewalt wider, welche ihre
Gesundheit und Rechte bedroht. Die Gewalt an Frauen betrifft alle Gesellschaften,
egal welchen Alters, Ethnie, Religion und Kultur. Aber die Verantwortlichen
dafür werden zu wenig beachtet.“
Die Organisatorinnen stellen zudem fest, dass die Verantwortlichen selten
zur Rechenschaft gezogen werden und oft ohne Strafe davon kommen. Dabei
erinnern sie an die dreifachen Morde am 9. Januar in Paris, welche immer
noch nicht aufgeklärt sind.
Die Organisatorinnen betonen, dass diese Morde Frauen bedrohen, welche
sich für die Revolution einsetzen. „Die drei revolutionären Frauen, Sakine,
Fidan und Leyla haben in der Entwicklung der Frauenbewegung eine große
Rolle gespielt, sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik. Wir,
als in Europa lebende Frauen, organisieren diese Konferenz, um gemeinsam
gegen jegliche Form von Feminizid Widerstand zu leisten.“
Programm für die Konferenz
Die Konferenz wird am 7. Januar von 9:00 bis 18:00 Uhr in der 15‘ rue
de Vaugirard in 75006 Paris stattfinden. Eliane Assassi von der Linksfront
im Senat wird die Konferenz eröffnen. Im Anschluss wird die erste Sitzung
mit dem Thema „Das neue Ziel des Feminizids; kämpfende Frauen.“
Den ersten Abschnitt des Programms von 10:00-12:30 wird Souad Babbaissa
moderieren.
Die Vertreterin der internationalen Frauenbewegung, Gönül Kaya, wird eine
Bewertung bezüglich des Feminizid darlegen. Darauf folgend wird die Kovorsitzende
des Volksrates in Westkurdistan, Sinem Muhammed, über die Situation und
die Rolle der Frauen vor Ort referieren.
Die Vorsitzende des französisch-kurdischen Solidaritätsvereins, Sylvie
Jan, wird zum Thema politische Morde in Frankreich und des Frauenmassakers
vom 9. Januar sowie die Reaktion der Bevölkerung und der Politiker bezüglich
dieser Vorfälle einen Vortrag halten. Der Rechtsanwalt Virginie Dusen
wird dagegen die juristische Sichtweise politischer Morde darlegen.
Zwischen 11:20 und 11:40 Uhr wird Florence Aubenas von der französischen
Zeitung Le Monde die Einstellung und Reaktion der Medien zu den Morden
vom 9. Januar bewerten. Der erste Abschnitt der Konferenz wird mit Fragen
und Diskussion beendet.
Um 14 Uhr werden die Familien von Sakine, Fidan und Leyla als Ehrengäste
begrüßt. Im Anschluss wird ein kurzer Film gezeigt.
Der zweite Abschnitt der Konferenz wird den Kampf gegen das Feminizid
behandeln, der von Nursel Koc moderiert werden wird. Die Vorsitzende der
feministischen Vereinigung Femmes Solidaires, Sabine Salmon, wird einen
Vortrag über die Methoden und Strategien der Frauen- und Gesellschaftsorganisationen
halten, welche gegen den Feminizid kämpfen.
Der iranische Journalist Chahla Chafiq wird eine Bewertung über die Situation
und die Lage der Frau im Iran darlegen.
Aicha Dabale wird den Kampf der Frauen aus Dschibuti gegen den Feminizid
vortragen. Zwischen 15:50 und 16:10 Uhr wird die Vorsitzende der internationalen
Stiftung der freien Frau, Canan Polat, eine Rede darüber halten, dass
der Feminizid als eine Verletzung der Menschenrechte anerkannt werden
muss und wie dieses Ziel methodisch erreicht werden kann.
Abschließend wird gegen Ende der Konferenz um ca. 18 Uhr ein Schlussergebnis
vorgelesen.
ANF, 29.12.2013, ISKU
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