Neuwahlen
in Agirî angesetzt
Nachdem die WählerInnenstimmen
in Agirî (Agri) nach dem Wahlsieg der BDP vor der AKP aufgrund von vermeintlichen
Unregelmäßigkeiten 14 weitere Mal ausgezählt worden waren, hat die örtliche
Wahlbehörde nun für den 1. Juni 2014 Neuwahlen in der Stadt angesetzt.
Als Grund wurde ein zerissener Sack angegeben, in dem Stimmzettel enthalten
waren, die durch den Riss aus dem Sack verschwunden sein könnten.
Nach den anhaltenden Einsprüchen der AKP gegen die Wahlergebnisse beantragte
bei der 15. Stimmenauszählung auch die BDP Neuwahlen, da während des Zählvorgangs
Unregelmäßigkeiten beobachtet worden waren.
Der BDP-Kandidat für Agirî, Sirri Sakik, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur
Firat, dass die AKP vor keinen Spielchen zurückschrecke, um in Agirî nicht
ihren Bürgermeisterposten zu verlieren. Aufgrund der angespannten Lage
in der gesamten Stadt hielt es die BDP laut Sakik für besser, Neuwahlen
zu beantragen, da ansonsten die Stimmung hätte umschlagen können.
Im Stadtzentrum von Agirî und im Bezirk Bazid (Doğubeyazıt) kam es in
den vergangenen Tagen immer wieder zu Protesten der BDP-AnhängerInnen
gegen die Versuche der AKP, die Wahlergebnisse zu manipulieren. Vielerorts
mündeten die Proteste in schwere Auseinandersetzungen zwischen Polizei
und DemonstrantInnen. Auch andernorts in Nordkurdistan kam es aufgrund
der Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen, verschwundenen oder verbrannten
BDP-Stimmzetteln und Manipulationsversuchen bei den Wahlergebnissen in
den vergangenen Tagen immer wieder zu Protesten. Im Bezirk Lice (Provinz
Amed/Diyarbakir) wurden bei Protesten und anschließenden Auseinandersetzungen
am 5. April insgesamt 25 Menschen festgenommen. In Wan (Van) und Nisebin
(Nusaybin, Provinz Merdin/Mardin) gingen die Menschen am 6. April aus
denselben Gründen auf die Straße. Auch in diesen beiden Orten wurden die
DemonstrantInnen von den Polizeikräften angegriffen.
ANF, 06.04.2014,
ISKU
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