Öcalan:
Mutige politische Schritte sind jetzt notwendig!
Abdullah Öcalan wurde
auf der Gefängnisinsel Imralı von einer Delegation der Demokratischen
Partei der Völker (HDP), bestehend aus den Co-Vorsitzenden Pervin Buldan
und İdris Baluken sowie dem Istanbuler Parlamentarier Sırrı Süreyya Önder,
besucht. Die Delegation veröffentlichte einen schriftlichen Bericht des
vierstündigen Treffens, bei dem Öcalan unter Anderem seine Trauer über
die Toten der Vorfälle vom 6. und 7. Oktober zum Ausdruck gebracht und
den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen hat.
Öcalan erklärte der HDP-Delegation, dass der (Friedens)Prozess seit dem
15. Oktober eine neue Stufe erreicht habe. Er sagte was jetzt gebraucht
werde ist Vertrauen in Frieden und Demokratie und eine entschiedenere
Entschlossenheit mutige politische Schritte zu gehen, und weiter: „Wenn
wir dies nicht tun, während wir die Möglichkeit haben universelle Lösungen
zu finden, wird unsere Region im Sog der Zumutungen durch andere Kräfte
untergehen.“
Bestrebungen
für bleibende Verhandlungen müssen verstärkt werden
Die Erklärung der HDP führte weiter aus, Öcalan habe betont: „Es ist essentiell,
dass alle Institutionen und Gremien der Region, die an demokratische Politik,
Frieden und eine Lösung glauben, sich der Frage in einer ernsthaften,
verantwortungsvollen und suchenden Art nähern. Es ist von allerhöchster
Bedeutung, dass alle Parteien aus diesen Vorfällen lernen und die entscheidende
Wichtigkeit einer demokratischen Lösung verstehen und die Bemühungen um
bleibende Verhandlungen beschleunigen. Die Parteien haben die Verpflichtung
eine stabile legale Basis zu etablieren. Wenn dies nicht geschieht ist
es unausweichlich, dass dieser Zeitabschnitt mit einem Coup des Tiefen
Staates endet. Die wichtigste Alternative für alle Menschen, alle Glaubensrichtungen
in der Region sollte eine radikale Demokratie sein.“
Mit dem 15.
Oktober wurde eine neue Stufe erreicht
Zum Lösungsprozess erklärte Öcalan: „In Bezug auf den Lösungsprozess waren
wir bis zum Bruchpunkt exponiert. Der wichtigste Grund hierfür war der
Versuch der Regierung, die Form der Beziehung die sie zu mir aufgebaut
hat, in dem Prozess zu instrumentalisieren. Es wurde absolut klargemacht,
dass ein derartiger Versuch nicht den Notwendigkeiten der Fragen die wir
zu lösen versuchen entspricht. Es wurde von den Parteien inzwischen verstanden,
dass die Beschränktheit dieses Ansatzes dem Prozess nicht förderlich ist.
Ich möchte erklären, dass dieser Prozess, der eng mit einer demokratischen
Zukunft der Türkei und dauerhaftem Frieden in unserer Region verknüpft
ist, mit dem 15. Oktober eine neue Stufe erreichte und ich optimistischer
bin, was eine erfolgreiche Ausübung angeht.“
Öcalan betonte zudem: „Es ist unsere historische Verpflichtung und Verantwortung
gegenüber den Völkern die Hoffnung sicherzustellen, dass wir Ansätze für
praktische Ergebnisse ohne Verzögerung widerbelebt haben. Alle, die für
Demokratie und Frieden sind müssen ihre Rolle spielen. In diesem Kontext
erachte ich das Treffen des Rates der Weisen und der Zweiten Ankara Friedenkonferenz,
sowie die daraus resultierenden Forderungen von absoluter Wichtigkeit.
Was alle verstehen müssen, ist dass wir die Macht haben, die Dynamiken,
die alle von uns bedrohen, umzukehren und sicherstellen können, dass die
Völkern, die ganze Region und die ganzen Menschheit die Vorteile der Demokratie
genießen können. Was notwendig ist, ist Vertrauen in Frieden und Demokratie,
eine entschiedenere Lösung und mutige politische Schritte. Wenn wir dies
nicht tun, während wir die Möglichkeit haben universelle Lösungen zu finden,
wird unsere Region im Sog der Zumutungen durch andere Kräfte untergehen.“
ANF, 22.10.2014,
ISKU
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