KJK ruft Frauen auf, mit Selbstverteidigung gegen das Morden vorzugehen Behdinan - Die Komalên Jinên Kurdistan (Gemeinschaft der Frauen Kurdistans, KJK) hat in einer heute veröffentlichten Erklärung den Mord an Özgecan Aslan und die zunehmende Zahl ermordeter Frauen in der Türkei aufs Schärfste verurteilt. Sie riefen dazu auf, dass Frauen Selbstverteidigungseinheiten aufbauen müssen, um das Morden zu stoppen. Die KJK-Koordination betonte, dass die Morde an Frauen in der Türkei inzwischen einen systematischen Charakter aufwiesen und beglückwünschte den Aufstand der Frauen in der Türkei und Nordkurdistan, die die Vergewaltigung und Ermordung von Özgecan Aslan in Mersin verurteilen. Die KJK führte in ihrer Erklärung aus, dass der Fahrer des Mini-Busses, in den Özgecan einstieg, bei der Vergewaltigung, Ermordung und späteren Verschleppung der Leiche Unterstützung von seinem Vater und Freunden erhielt. Männer solidarisierten sich also untereinander, um Gewalt gegen Frauen ausüben zu können. In der Erklärung wurde auch auf die Massenvergewaltigungen in Indien letztes Jahr und die darauf folgende Wut und den Aufstand der Frauen verwiesen, die eine Ähnlichkeit zum Aufstand der Frauen in der Türkei nach der Ermordung Özgecans darstellen. Die KJK hält es für richtig, dass die aufständigen Frauen in der Türkei und Nordkurdistan ihre Wut auch auf die politischen Kräfte richten, die letztendlich die Verantwortung dafür tragen, dass Frauen ermordet werden können. So zwangen sie die AKP-Regierung ein öffentliches Statement abzugeben, nachdem diese zunächst geschwiegen hatte. Die KJK kritisiert allerdings, dass die AKP den Vorfall als einzelnen brutalen Akt darstellt und damit vertuscht, dass Gewalt gegen Frauen System hat. Die Anti-Frauen-Politik
der AKP ist Grundlage für die Morde an Frauen Gewalt gegen
Frauen bedroht alle Aspekte des Lebens Stoppt den
Feminizid durch den Aufbau von Selbstverteidigungskräften „Wir können uns nur verteidigen, indem wir uns in Selbstverteidigung gegen männliche Dominanz und Gewalt stellen, die alle Aspekte unseres Lebens und unserer Freiheit bedrohen“, ergänzte die KJK und fügte hinzu, dass keine Frau frei von männlicher Gewalt sei. Die KJK ruft alle Frauen auf, männliche Gewalt durch den Aufbau von Selbstverteidigungseinheiten in allen Dörfern, Städten und Stadtteilen zu stoppen und eigene Lösungen zu entwickeln. Die Koordination der KJK ruft alle Frauen in der Türkei und Nordkurdistan auf, ihren Kampf zu intensivieren und eine aktive Rolle in der Selbstverteidigung einzunehmen. Dies ist der einzige Weg um zu verhindern, dass vielen weiteren Özgecans das Recht auf Leben genommen wird. ANF, 16.02.2015, ISKU |
ISKU | Informationsstelle Kurdistan |