Aysel Doğan: Wir werden erfolgreich sein

Eine Gruppe der KJA (Kongress der Freien Frauen) besuchte die Friedensvermittlerin und erkrankte Gefangene Aysel Doğan. Sie fordert Solidarität mit Kobanê und Şengal und eine Verstärkung der Wahlkampagne. Für alle erkrankten Gefangenen sollte eine Kampagne gemacht werden, nicht nur für sie allein, meinte Doğan.

Ayla Akat, HDP-Parlamentarierin aus Êlih (Batman), und Aygül Bidal, Ko-Bürgermeistesterin aus Ipekyolu, besuchten die an Krebs erkrankte Aysel Doğan im Krankenhaus. Nach dem Besuch sagten die beiden, dass Doğan bald eine Chemotherapie beginnen muss. Sie ruft die Menschen auf, sich solidarisch mit den Frauen aus Şengal zu zeigen und sich den Bemühungen für den Wiederaufbau von Kobanê anzuschließen.

„Wäre ich draussen, würde ich mein Bestes für den Wahlkampf geben.“

Doğan betont, dass jede_r sich auf die Wahlkampagne konzentrieren sollte und war wütend, dass die Regierung keine Schritte betreffend kranker Gefangenen unternimmt und fügte hinzu, dass es einer Kampagne bedarf, die für alle erkrankten Gefangenen geführt wird.

„Falls nichts geschieht, werden mehr als 500 Särge aus den Gefängnissen kommen.“

Ayla Akat gab nach dem Besuch eine Erklärung ab. Sie sagte: „Laut IHD (Menschenrechtverein) gibt es mehr als 500 erkrankte Insassen. Unser Vorsitzende sagt, dass jeder kranke Mensch das Recht hat, seinen Liebsten ‚Lebe Wohl‘ zu sagen, aber dieses Recht wird den Gefangenen nicht zugestanden. Der Staat fühlt sich in dieser Hinsicht nicht verantwortlich. Als Kongress der freien Frauen werden wir die Kampagne verstärken und verlangen, dass alle erkrankten Gefangenen sofort frei gelassen werden. Wir wünschen allen eine gute Besserung.“

Dem Aufruf des PKK-Vorsitzenden Abdulla Öcalan folgend nahm sie 1999 an der zweiten Friedensgruppe teil, die von Europa in die Türkei ging. Sie wurde bei ihrer Ankunft in der Türkei zusammmen mit den anderen Gruppenmitgliedern verhaftet und zu 10 Jahren Haft verurteilt, die sie im Gefängnis von Malatya und Elbistan verbrachte. 2009 wurde sie entlassen. Sie ging in ihre Heimatstadt Dersim und gründete dort die alevitische Glaubens- und Kulturakademie. Am 29. September 2011 wurde sie im Rahmen der KCK-Operationen wegen ihrer politischen Arbeit erneut verhaftet und zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Herbst 2012 nahm sie am Hungerstreik der Gefangenen aus der PKK und PJAK für ein Ende der Isolation von Abdullah Öcalan teil.

ANF, 06.05.15, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan