KCK und Kurdische Frauenbewegung beim weltweiten Treffen der sozialen (Volks-)Bewegungen Vertreter_innen der KCK und der Kurdischen Frauenbewegung nahmen als Ehrengäste am weltweiten Treffen der sozialen Bewegungen in Bolivien teil. Das zum zweiten Mal stattfindende Treffen wurde in Zusammenarbeit mit dem Vatikan organisiert und vom 07.–09. Juli in Santa Cruz (Bolivien) veranstaltet, dabei kamen über 2000 Delegierte von sozialen (Volks-)Bewegungen aus 35 Ländern zusammen. Unter verschiedenen Thematiken, wie bspw. Landesrecht, Schutz vor Problemen, Selbstbestimmung der Völker, Kampf um die Befreiung der Frauen, Friedenssuche gegen die vom Imperialismus geschaffenen regionalen Konflikte, wurden von den Gruppen in den Foren Diskussionen und Arbeiten (durch-)geführt. Die Vertreter_innen der KCK und Kurdischen Frauenbewegung nahmen an verschiedenen Gruppen teil und diskutierten mit den anderen Teilnehmenden die Entwicklungen in Kurdistan. Während der Eröffnungsfeier hielt die Vertreterin der Kurdischen Frauenbewegung eine Rede, in der sie von der Geschichte der Kurdischen Frauenbewegung erzählte und welche führende Rolle diese in dem heutigen Befreiungskampf Kurdistans spielt. Sie betonte außerdem, dass die „Rojava-Revolution“ eine Frauen-Revolution ist und die kurdischen Frauen eine führende Rolle in Rojava sowie im Mittleren Osten inne haben. Zudem, fügte sie hinzu, ist der Kampf gegen den IS, welcher in dieser Region in der Tat ein Produkt des Imperialismus sei, auch einen Kampf gegen die männlich dominierte Geisteseinstellung. Die Vertreterin sagte, der Grund, an diesem Treffen teilzunehmen, ist, die Erfahrungen und das erreichte Level des Kurdischen Frauenkampfes mit den Frauen weltweit zu teilen, mit der Betonung darauf, wie wichtig es ist, eine Solidarität zwischen den Frauen der Welt zu entwickeln. Delegierte aus verschiedenen Ländern nahmen in ihren Reden Bezug darauf, dass der Befreiungskampf und die Frauen-Revolution in Rojava nicht nur für die Kurd_innen und den Mittleren Osten, sondern für die ganze Welt als Beispiel dienen. Am zweiten Tag des Treffens hielt die Vertreterin der KCK eine Rede über die jüngsten Entwicklungen in Rojava und der Türkei, und wies auf die Pläne der Türkei hin, militärisch in Rojava eingreifen zu wollen. Zudem wandte sie sich an die Delegationen, die an der Kampagne „Freiheit für Öcalan“ partizipieren, und rief zur Weiterführung dieser Arbeit mit effektiveren Mitteln auf. Sie begrüßte die Entscheidung Papst Franziskus, KCK zum ersten Treffen letztes Jahr eingeladen zu haben, sowie die Erklärung des Bolivianischen Parlaments, die die Autonomie Rojavas seit dem letztjährigen Jahrestag der Gründung der PKK (27. November) anerkennt und welche die Freiheit von Abdullah Öcalan fordert. Die KCK-Vertreterin lenkte des Weiteren die Aufmerksamkeit auf die Parallelen zwischen dem Plurinationalen Modell in Bolivien und dem Kampf der Kurdischen Freiheitsbewegung für einen Demokratischen Konföderalismus, und rief dazu auf, die Brücke zwischen Lateinamerika und dem Mittleren Osten zu festigen, die dank des revolutionären Schritts Boliviens zustande kam. Nach Abschluss des zweitägigen Workshops wurde am 09. Juli eine endgültige Erklärung der teilnehmenden Gruppen veröffentlicht. Diese betont, wie wichtig es ist, sich zu organisieren und konkrete Netzwerke zwischen den sozialen (Volks-)Bewegungen gegen die Herrschaft imperialistischer sowie kapitalistischer Zentren aufzubauen. Die Erklärung weist des Weiteren darauf hin, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel und gegen den brutalen Kapitalismus ergriffen werden müssen, sowie auf die Notwendigkeit der Stärkung des Frauenkampfes gegen die männliche Vorherrschaft in bestimmten Formen. Zwischendurch trafen sich Delegierte verschiedener sozialen (Volks-)Bewegungen und Länder mit den Vertreter_innen der KCK und Kurdischen Frauenbewegung, um miteinander zu reden. Papst Franziskus und Boliviens Präsident Evo Morales hielten die Abschlussreden des Treffens. Der Papst wies darauf hin, wie Armut durch Imperialist_innen geschaffen wird und wie die von Armut betroffenen Opfer dieser kolonialen Politik wurden und noch immer werden. Er betonte, dass sich die unterdrückten Menschen für ein Leben in Würde organisieren und gegen diese Politiken kämpfen müssen. Evo Morales unterstrich, dass der Kampf gegen jegliche Ungerechtigkeit zwar lokal ausgetragen, jedoch die letztendliche Befreiung global erreicht wird. Zudem sagte er, dass heutzutage der neo-liberale Kapitalismus und Imperialismus die Völker der Welt in Angst und Schrecken versetzt, und fügte hinzu, dass der Sicherheitsrat der UN ein Rat der Verunsicherung gegründet von Imperialist_innen ist. Und die UN wird weiterhin dem Imperialismus dienen, sofern keine Demokratisierung stattfindet, und rief die Völker der Welt dazu auf, sich zusammenzuschließen und gegen diese Hegemonie zu kämpfen. Im Anschluss der Abschlussreden sprach Papst Franziskus mit den Vertreterinnen der Kurdischen Frauenbewegung und hörte ihren Forderungen zu. ANF, 12.07.2015, ISKU Bilder siehe: http://anfenglish.com/out-there/kck-and-kurdish-women-s-movement-at-world-meeting-of-popular-movements
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