Man hätte mit der PKK Frieden schließen können ...

Rede des Kovorsitzenden der Demokratischen Partei der Völker (HDP) Selahattin Demirtaş zur Lage in der Türkei auf der Fraktionssitzung vom 28. Juli 2015. Zum ersten Mal konnte die Presse teilnehmen.

Werte Freunde und Freundinnen, werte Gäste, werte Presse

Zu allererst möchte ich sie alle mit Liebe, Respekt und Achtung begrüßen. Jeden Einzelnen möchte ich herzlich willkommen heißen. Ihre Anwesenheit ehrt uns. Werte Freundinnen und Freunde, unsere Parlamentsgruppe führt die erste, für die Presse öffentliche Sitzung der Fraktion durch. All unseren Völkern, die ihre Hoffnung auf uns, auf die an der Seite der Freiheit stehenden und den Frieden liebenden gesetzt haben, danke ich und wünsche ihnen Glück, alle Abgeordneten beglückwünsche ich und wünsche jedem einzelnen Erfolg. Allah möge uns helfen. Eine schwere Zeit steht vor uns. Eine schwere Aufgabe beginnt. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass wir sie meistern werden. Noch einmal, allen viel Glück und Erfolg.

Werte Freundinnen und Freunde, in der Zeit des Wahlkampfs haben wir alle zusammen erlebt und diskutiert, welchem Risiko, welcher Gefahr die Türkei gegenüber steht. Wir haben gearbeitet, uns bemüht und es all unseren Völkern erklärt. Allen Unterdrückten haben wir erklärt, was eine Wahl bedeutet, was für eine Türkei daraus hervor gehen sollte – bis uns die Zunge abfiel. Wir haben offen und ehrlich unser Herz ausgeschüttet. Was auch immer in uns vorging, alles haben wir unseren Geschwistern, unseren Wählern, unseren Mitbürgern gesagt. Zuletzt sind die Wähler zur Urne geschritten, Wähler aus allen Himmelsrichtungen haben uns mit 13,1%, d.h. 6 Millionen haben uns hierher, ins Parlament entsandt, und das, obwohl der Wahlkampf sehr unfair und asymmetrisch geführt wurde. Eine Seite hat alle Möglichkeiten, die der Staat bietet, für sich ins Feld geführt. Sie haben uns hierher gesandt und uns beauftragt, den Prinzipien von Gerechtigkeit, Demokratie und Friede entsprechend, uns an die Seite der Unterdrückten, der Ausgebeuteten, der Armen, der Frauen, der Jugend zu stellen. Jetzt werte Freundinnen und Freunde, die Schwierigkeiten und Unbill des Wahlkampfes – ein Teil davon hat auch in der Presse Widerhall gefunden – aber ihr, unsere Kandidaten, Freunde, die ihr an der Basis gearbeitet habt, unsere Freunde in den leitenden Funktionen, die an der Basis tätig waren, ihr habt es täglich erlebt, seid Zeuge all dessen. Es war ein sehr schwerer Wahlkampf. Trotzdem haben wir gesagt, egal welches Ergebnis auch immer an der Urne hervor geht, wir akzeptieren es. Selbst wenn wir als HDP die Wahlhürde nicht knacken, also nicht ins Parlament einziehen würden, würden wir uns erneut bemühen, erneut ins Zeug legen. Wir hätten dann gesagt, der Fehler, das Unvermögen lag bei uns. Ja, als gleichberechtigter Vorsitzender (Kovorsitzender) wäre ich sogar zurückgetreten, hätte die Aufgabe dann einem anderen überantwortet, aber auf den Wettkampf der Demokratie hätten wir nie verzichtet. Wenn ihr euch an die Zeit erinnert, der Präsident [Erdoğan], der mit der Leitung des Landes beauftragt ist, hat den Wahlkampf geführt und rief uns dazu auf: „Wenn ihr unter der Wahlhürde bleibt, beschwert euch nicht, akzeptiert im Vorfeld schon das Ergebnis der Wahl. Was auch bei der Wahl herauskommt, es ist zu respektieren.“ Dem war doch so, oder? Ihr erinnert euch, nicht wahr? Warum erzähle ich das jetzt? Jene, die sagten, es gibt keinen Willen, der über dem des Volkes steht, jene die sagen, wir sind mit dem Willen des Volkes gekommen, wir gehen auch nur mit ihm, die 13 Jahre lang wie ein Gebet das Volk das Volk, die Wahlurne die Wahlurne sagend, dies immer wieder aufwärmend uns vorgesetzt haben, haben sich heute gegen die Entscheidung des Volkes gestellt und einen Putsch, einen Junta-Staat, eine Junta-Regierung gebildet. Unser Land hat am 7. Juni gewählt. Die Gesellschaft hat ihre Aufgabe erfüllt, sie ist zur Wahlurne geschritten. Obwohl an vielen Orten Unregelmäßigkeiten und Unrecht geschah, haben sie – es war die höchste Wahlbeteiligung in der Geschichte der Republik – ihr Recht zur Wahl genutzt. Sie haben die Zusammensetzung des Parlaments bestimmt. Sie haben den Befehl zur Bildung einer Koalition ausgesprochen. Aber, werte Freundinnen und Freunde, 13 Jahre „ich bin mit dem Willen der Nation gekommen, ich erkenne sonst keinen an, ich habe mit dem Putsch gehadert, gegen den 28. Februar angekämpft, mit dem Militär von innen und außen gerungen, jeglichen Tratsch ignoriert. So bin ich gekommen“, stoßen gegenüber dem Erfolg der HDP alle Prinzipen, die sie bis heute geglaubt verteidigt zu haben, zur Seite und haben im Land einen Staatsstreich vollführt. Nach dem 7. Juni wurde gegen den Willen des Volkes offiziell ein Recep-Tayyip-Erdoğan-Putsch vollführt. Die Leitung der Junta, der zivilen Junta, hat die Geschäfte der Regierung, des Staats, ganz offen an sich gerissen. Ohne Beauftragung, ungesetzlich, illegitim. Woher nehmen sie sich das Recht dazu? Die aktuellen Beschlüsse, die Beschlüsse, das Land in den Krieg zu ziehen, Überantwortung von Aufgaben auf höchster Ebene, geheime und verdeckte Ausgaben aus Geheimfonds, woher nehmen sie sich das Recht für all das? Am 7. Juni wurde euch das Recht dazu entzogen. Ihr seid nicht mehr die alleinige Macht. Ihr könnt nicht mehr alleinig Beschlüsse fassen. Wer das versucht, begeht einen offenen Putsch gegen das Ergebnis der Wahl vom 7. Juni. Genau das ist aber die jetzige Situation. Und dann gibt es noch jene, die sich dem Putsch anhängen. Jene, die sich selbst als „Nationalisten“[1] bezeichnen, schämen und stören sich nicht der Komplizenschaft mit dem Putsch und klatschen Beifall. Wenn ihr euch erinnert was hat er einst gesagt? „Wer von unserer Partei den Palast betritt, den werde ich von der Partei ausschließen“[2]. Hat das nicht dieser „Nationalist“ gesagt, nicht wahr? Gestern traten sie in Reih und Glied im Palast an. ...

Wir haben 13% der Stimmen bekommen, die Forderungen des Volkes an der Wahlurne spiegelt sich im Parlament wider! Darüber hinaus gibt es nichts, wessen man uns beschuldigen könnte. Die Demokratie soll sich entwickeln, Ungerechtigkeit in diesem Land soll beendet werden, Gleichheit, Freiheit soll unsere neue Struktur, unsere bleibende Struktur sein, dafür haben wir gearbeitet. Und die 80 Abgeordneten, die hierher gekommen sind, werden zusammen mit der Leitung unserer Partei ihr Wort, das sie der Türkei gegeben haben, halten, den Frieden zu erschaffen. Wir haben noch am ersten Abend, am Abend des 7. Juni verkündet, dass wir für die Erfüllung dieser Aufgabe, der Aufgabe um die Schaffung des Friedens, bereit sind. Aber jene [AKP], die seit Jahren sagen, „wir machen eine Phase der Lösung, eine Phase der Einheit der Nation und der Geschwisterlichkeit, dafür sind wir auch bereit zu sterben“, haben am 7. Juni, als sie die Macht verloren haben, gezeigt, wie unbedeutend und unwichtig der Friede für sie ist. Genau das zeigt uns der Putsch. Ihr werdet euch an die Übereinkunft von Dolmabahçe erinnern. Unsere Parlamentarier-Delegation, unsere Delegation, die Imralı aufsuchte, die Vertreter der Regierung, der Sprecher der Gruppe der AKP im Parlament, ihre Abgeordneten haben zusammen eine gemeinsame Erklärung abgegeben.

Seht werte Freundinnen und Freunde, diese Erklärung ist in der politischen Geschichte der Republik eine der bedeutendsten politischen Arbeiten überhaupt. Das ist eine Erklärung, ein Dokument, was nicht zu gering zu schätzen ist. Das war eine sehr wertvolle, ja heilige, Respekt verdienende Arbeit. Ich möchte mich hier noch einmal bei allen bedanken, die bis zum Moment, als die Erklärung veröffentlicht wurde, sich darum bemüht, sich daran beteiligt, das Ihrige dazu beigetragen haben und dahinter standen. Sie haben unseren Dank verdient. Ob es sich um die Delegation des Staates oder um die Delegation der AKP handelt, aber auch unsere Delegation und ganz besonders aber auch dem werten Herrn Öcalan, der mit seinem politischem Willen dahinter stand und dafür gesorgt hat, dass dieses Dokument verkündet wurde, gebührt unser Dank. Jeder einzelne hat hier unsern Dank verdient, weil sie mit dieser Erklärung den Schlüssel zum Frieden der Gesellschaft der Türkei überantwortet haben. Dunkle Kräfte, Kräfte der Kontra, Kräfte des tiefen Staates, Internationale Kräfte, also wer auch immer Feind des Friedens sein mag, aus ihren Händen wurde der Friede, der von ihnen als Geisel gehalten wurde, befreit und der Gesellschaft der Türkei, uns in Obhut gegeben. Genau das ist die Bedeutung der Erklärung von Dolmabahçe. Die Erklärung von Dolmabahçe ist kein Landesverrat, die Erklärung von Dolmabahçe ist kein Dokument der Separierung und Teilung, sondern ein Manifest, eine Roadmap der Geschwisterlichkeit, der Freiheit und Demokratie und ein Aufruf zum Niederlegen der Waffen. Mit der Unterstützung, die wir am 7. Juni vom Volk erhalten haben, haben wir gesagt, wir stehen dahinter, lasst uns das sofort umsetzen. Egal mit wem die Koalition auch gebildet werden sollte. Wir geben unsere Unterstützung und forcieren den Frieden.

Werte Freundinnen und Freunde, eine Woche nach Verkündung der Erklärung von Dolmabahçe hat man uns eine Lehre erteilt. Wir haben erlebt, wie sie sich zurückgezogen haben, wie sie es haben fallen lassen. Der Präsident hat erklärt, dass der von den Fotos erweckte Eindruck falsch sei, dass es keinen [Verhandlungs-]Tisch, keine Konsultationen, keine Treffen, keine Phase [der Lösung], dass es keine Gespräche gegeben habe, auch nicht geben werde. Ja, er ist sogar so weit gegangen zu sagen, dass eine kurdische Frage nicht existieren würde, es ein solches Problem nicht gegeben hat. Ich kann den Präsidenten verstehen. Ich kann ihn wirklich verstehen. Er gibt einen Palast. Er hat sich selbst einen Palast gebaut, hat ihn sich eingerichtet, er sitzt noch gar nicht richtig darin. Er hat Gelüste, er liebt sein Konto, liebt die Macht, liebt das Geld. Die Lösung, Friede und Demokratie bedeutet, dass er das alles verliert. Ich verstehe ihn. Wen ich nicht verstehe sind jene, die direkt die Übereinkunft unterschrieben haben, jene die dort saßen, jene, die die Erklärung abgaben, jene, die konkret daran beteiligt waren und ohne Unterlass an ihr mitgearbeitet haben. Warum haben sie sich nicht hinter sie gestellt? So sehr wie wir uns bemüht haben, habt auch ihr euch um sie bemüht. Eine unmoralische, illegitime Arbeit haben wir da nicht gemacht. Wir haben gemeinsam der Gesellschaft der Türkei, vor den Augen der Öffentlichkeit, unser Wort für den Frieden gegeben. Eine Woche darauf beenden sie das jäh. Jene, die uns jetzt dazu aufrufen, die uns auffordern, „setzt eure Unterschrift unter eine Deklaration“, die uns dazu auffordern „verurteilt dies verurteilt jenes“, die uns vorwerfen, wir würden vom Krieg und Blutvergießen profitieren, den Exzellenzen des AKP-Flügels, ihren Sprechern, dem Ministerpräsidenten, dem Präsidenten möchte ich die Übereinkunft von Dolmabahçe in Erinnerung rufen. Um das größte Problem der Türkei, ein 40-jähriges Blutvergießen für immer zu beenden, benötigt es lediglich eine Woche bis zu 10 Tage. Zweieinhalb Jahre hatten wir daran gearbeitet, es waren nur noch eine Woche bis 10 Tage nötig. Warum habt ihr euch davon abgewandt? Warum offenbart ihr das der Öffentlichkeit nicht? Warum habt ihr darauf verzichtet? Denkt euch, da gibt es eine Organisation, die ist in den Bergen – bewaffnet –, und der Vorsitzende dieser Organisation erklärt, er ruft in einer Woche diese Organisation zur Durchführung eines Kongresses [zur Debatte über die Niederlegung der Waffen] auf – in einer Woche. Sagt: „Ihr kommt lediglich als Delegation wieder her und setzt euch. In dem Moment wo die Verhandlungen beginnen, mache ich den Aufruf.“ Die Waffen wären endlich niedergelegt worden. Wir waren über die Erklärung dazu sehr erfreut. Warum seid ihr darüber in Panik verfallen? Herr Präsident, warum sind sie [bei dem Gedanken], die PKK könnte die Waffen niederlegen, in Panik verfallen? Sie haben es verhindert! Es macht fast den Eindruck als ob, wenn heute die PKK mit ihren Waffen die Bergen verlassen sollte, sie sich ihnen in den Weg stellen und sagen würden „Mein Gott, wartet einem Moment und tut es nicht“. Denn sie hegen ohnehin nicht diesen Wunsch. Das sage ich ganz offen. Unsere Brüder und Schwestern, unsere Mitbürger, alle, die in diesem Land leben müssen das wissen, der Präsident dieses Landes hat die Entwaffnung der PKK gestoppt, hat sie verhindert. In der Übereinkunft von Dolmabahçe, in einem sehr gefährlichen Moment, hat er alles zunichte gemacht und die Phase [der Lösung] beendet. Etwa weil die ihm vorgelegten Umfragen zeigten, dass es ihm nicht das Präsidial[system] einbringt. Wenn ich nicht Präsident [nach dem Präsidialsystem] werden kann, wenn für mich bei der Sache kein Nutzen ist, warum sollte es dann sein, wozu dann eine Phase [zur Lösung des Problems], wozu dann Versöhnung. Die Personen, die uns Landesverräter, Separatisten, Terroristen schimpfen, haben selbst das Land ins Feuer geworfen. Das sage ich, auf alles, was ich glaube und alles, was mir heilig ist schwörend. So klar ist die Situation. Die Gesellschaft sollte – dies wissend – aktiv werden. Das Risiko einer Separation, das Risiko eines Krieges, von Gewalt, hat nicht bestanden – besteht immer noch nicht. Die genannte Organisation PKK hat vor 20 Jahren die Strategie der Separation aufgegeben. Im Land besteht kein Risiko und keine Angst vor Separation. Es war öffentlich erklärt worden, dass zum Niederlegen der Waffen ein Kongress zusammenkommen sollte. Von welcher Bedrohung sprecht ihr da also? Da gab es keine Bedrohung. Das einzige, was es da zu tun galt, das ehrenvollste, das tugendvollste war, die Verhandlungen, den Dialog, fortzuführen und innerhalb einer Woche, innerhalb von 10 Tagen zum Ergebnis zu bringen. Man hätte mit der PKK Frieden schließen können, die bewaffneten Kräfte der PKK in eine Position zu bringen, dass sie im praktischen Sinne keine Gefahr mehr für die Türkei darstellen würden, das war im Bereich des Möglichen. Im Februar hätte man das erreichen können. Im März wäre das dann im Praktischen umgesetzt worden. Was wäre geworden, meine werten Brüder und Schwestern? Eine Türkei, die den Frieden mit der PKK geschlossen hat, eine Türkei, die von der Bedrohung durch die bewaffneten Kräfte der PKK befreit ist –, denkt nur, wie viel Luft hätten wir ihr plötzlich im Innern und im Äußeren verschaffen können? Im ganzen Mittleren Osten wäre sie die Vorreiterin des Friedens geworden.

Würde dann gegen den Islamischen Staat IS der Kampf geführt? Eine Türkei, die mit der PKK Frieden geschlossen hat, kann zusammen mit der PKK auch gegen den IS kämpfen. Das ist politisch möglich, ethisch richtig, gesellschaftlich gesehen eine legitime Angelegenheit. Es wäre machbar. Aber das haben sie nicht gewollt. Weil sie sagen, wir benötigen aus politischen Gründen 400 Abgeordnete, gebt sie, dann könnt ihr in Ruhe leben. Wenn ihr sie nicht gebt, dann wird es für euch in diesem Lande keine Ruhe geben.

Meine werten Freundinnen und Freunde, als wir den Wunsch, die Wahlhürde zu knacken, mitteilten, haben wir damit rechnen können, was alles passieren würde. In den Diskussionen mit euch, in den Warnungen an das Volk, haben wir versucht davor zu warnen, mit welchem Wahnsinn sie das Land in die Feuersbrunst ziehen. Die Provokation in Ağrı, Diyadin vor der Wahl, die Bombenexplosion bei der [Wahl-]Kundgebung in Amed, die Übergriffe durch die Faschisten in Erzurum, die Bombenexplosionen in Mersin und Adana, an 160 Orten hat es An- und Übergriffe auf unsere Parteibüros gegeben. All dies waren die ersten Zeichen des Wahnsinns der noch kommen sollte. Ich bin sicher, nun sehen wir und die Gesellschaft der Türkei noch klarer, in welchen Wahnsinn sie sich da hinein steigern.

Meine werten Brüder und Schwestern, unsere Mütter die ihr Kind zum Militär gesandt haben, unsere Mütter, die ihr Kind in den Reihen der Polizei, der Sicherheitskräfte haben sowie deren Väter –, das sind auch unsere Kinder, unsere Brüder und Schwestern. Das sind die Kinder der Menschen, mit denen wir auf diesem Boden in Geschwisterlichkeit zusammenleben müssen. Sie sind unsere Geschwister. Wenn wir auch nur einen Todesfall zu beklagen haben, wir werden niemals etwas anderes empfinden als Trauer und Gram. Aber diese Mütter und Väter müssen auch wissen, diese unsere Kinder schicken sie nicht, um das Land zu verteidigen in den Tod –, um den Palast zu verteidigen kommen die Leichname dieser Kinder im Sarg in der türkischen Flagge gewickelt zurück. Für den Palast, nicht für die Heimat. Diese Heimat ist unsere gemeinsame Heimat. Wenn unsere Heimat in Gefahr ist, verteidigen wir alle gemeinsam unser Heimat. In der Vergangenheit haben wir das unzählige Male gemacht. ... Die Verteidigung der Heimat machen wir gemeinsam. Aber niemand soll von uns erwarten, dass wir für die Interessen einer Partei, schon gar nicht für das Sultanat einer Person, für die Macht, unsere Kinder zu opfern bereit sind. Auch ihr solltet eure Stimme dagegen erheben. Diese Kinder, eure Kinder, werden nicht so mir nichts dir nichts groß gezogen. Viele unter uns sind selbst Eltern. Wie schwer es ist, unsere Kinder groß zu ziehen, erleben wir selbst. Lasst sie uns nicht opfern für die Interessen des Palasts, dem Erhalt seiner Macht, seiner Gier. Es gibt keine „Verteidigung der Heimat“, es besteht keine „Gefahr“. Das sind Trugbilder. Anstatt einen Schritt weiterzutun und den Frieden zu gewinnen haben sie das heutige gewählt. Sehr zu unserem Bedauern gibt es wieder Tote, Tote aus den Bergen, Tote aus den Ebenen, aus den Städten, aus den kleinen Orten, von den Straßen und Plätzen. Aber sie alle sind die Kinder dieses Volkes. Und der Plan ist so geschmiedet, dass das Blut fließen wird, der Kurde sterben wird, der Türke sterben wird, der PKKler wird sterben, der Soldat, der Polizist –, Zivilisten werden sterben. Und all ihr Blut fließt in die Kanäle, Kanäle der psychologischen Kriegsführung, die die AKP geöffnet hat, so fließt es Richtung HDP und diese soll dafür verantwortlich gemacht werden. Das ist es, was sie sich davon versprechen. Das ist ihr schmutziger Plan. Mit der von ihnen gegründeten Gladio, mit der mit dem Palast verbundenen Gladio führen sie einen schmutzigen Krieg.

Seht, liebe Freunde und Freundinnen, der Staat hat eine Ordnung, Regeln. Ein Staat hat auch geheime Praktiken. Alle Staaten machen das. Es gibt keinen Staat, der das nicht täte. Sie machen es mittels ihrer Geheimdienste, sie machen geheime Verhandlungen. Aber jene benutzten dazu nicht einmal den Staat. Sie haben eine eigene spezielle Organisation. Sie besitzen ein ihnen eigenes spezielles Budget, spezielle Geldmittel. Es gibt verdeckte Zahlungen, aber darüber hinaus noch weitere Quellen. Geheimdienstinformationen gehen direkt an sie. Das sind nicht Informationen aus dem offiziellen Berichten des nationalen Geheimdienstes, nein, es sind gesonderte Informationen. Ganz spezielle Beschlüsse werden nur zwischen ihnen und dieser ihnen untergeordneten Struktur gefasst. Sie setzten die Kontra in Gang. Sie verfügen über Sicherheitskräfte die nur ihnen angebunden sind. Sie verfügen über spezielle Gerichtsbarkeiten, die nur ihnen verbunden sind. Sie verfügen über Medien, die ihnen angebunden sind und führen den psychologischen Krieg mit ihren bezahlten Schleppnetzen in den sozialen Netzwerken. Und sie haben sie alle in Aktion gesetzt. Razzien erfolgen gegen die Gewerkschaften Eğitim Sen, gegen die Jugend, psychologischer Krieg gegen die HDP. Es ergeht der Befehl an den Generalstaatsanwalt der Republik: „Eröffne die Ermittlungen zur Schließung [der HDP].“ An vielen Orten werden aus nichtigsten Anlässen Komplotte und Beweise zurecht gedreht, um die HDP zu kriminalisieren. All das ist das Werk dieser speziellen Gladio-Organisation.

Liebe Freundinnen und Freunde, der Startschuss dazu wurde nach der Wahl abgefeuert. Wisst ihr wo? Mit dem Massaker in Suruç. Das Massaker in Suruç ist auch ein Werk dieser Gladio-Organisation. Was passierte dort? Lasst es mich sagen, mittels eines zuvor in den IS eingeschleusten oder von ihnen gesteuerten, aber direkt ihnen Dienenden, wurden strahlend reine revolutionäre Jugendliche der Türkei massakriert. 32 hoffnungsvolle Kinder dieses Landes wurden dort zerstückelt. Das erste, was damit bezweckt wurde – den Revolutionären dieses Landes wurde gesagt: Wenn ihr euch weiterhin für Kobanê, für Rojava einsetzt, werden wir euch zerstören. Das war die erste Botschaft, die zweite: Die türkische Gesellschaft hat sich um die HDP geschart. Sie galt denjenigen, wenn ihr euch weiterhin um die HDP schart, werden wir euch zerschlagen. Drittens: Der HDP wurde folgende Nachricht gegeben: Wenn ihr an eurer Politik festhaltet, werden wir eure Jungendlichen massakrieren. Viertens: Sie haben sich als Opfer des IS dargestellt. Eine Regierung, die in der Welt als Unterstützer des IS berüchtigt ist, hat dieses schmutzige Werk, dieses Massaker dazu genutzt, sich als Opfer des IS darzustellen. Alle Vertreter der Staaten der Welt rufen den Präsidenten [der Türkei] an und sprechen ihm ihr Beileid aus. Weil er das „Opfer“ des IS ist. Aber er selbst hat nicht eine Familie der Opfer angerufen und ihnen sein Beileid ausgedrückt. So ein „Opfer des IS“ ist er. Seht das Spiel das getrieben wird.

Gleich im Anschluss, meine lieben Freunde und Freundinnen, werden in Ceylanpınar zwei Polizisten während sie schliefen hingerichtet. Auch das ist ein schmutziges Ereignis. Unabhängig davon, wer auch immer was dazu sagen sollte. Auch das ist ein Teil der Provokation. In Adıyaman ein getöteter Soldat – im Dunkeln, nicht geklärt. Seht, das passiert alles an einem Tag oder kurz nacheinander. Was bleibt ist, dass sie den Startschuss zur politisch-militärischen Operation, die zuvor geplant und vorbereitet wurde, abgeben. Zum Schein werden gegen den IS zwei Luftangriffe inszeniert um der Welt die Botschaft zu vermitteln: Wir sind die Opfer des IS und wir kämpfen gegen ihn, zwei Scheinangriffe. Aber der eigentliche große Angriff erfolgt gegen die HDP, der damit nur verschleiert werden soll. Das Gebiet Kandil wird bombardiert mit der Hoffnung wohl, sie werden schon Vergeltung üben, sie werden schon irgendetwas machen gegen [unsere] Kriegshetze –, wiegeln wir sie auf und heizen an. Und der HDP präsentieren wir dann die Quittung für alles, was passiert. Für die Wahrscheinlichkeit von vorgezogenen Wahlen wird der türkischen Gesellschaft dann folgendes gesagt: „Seht, ihr habt den Terroristen eure Stimme gegeben. Denen, die unsere Soldaten, unsere Polizisten ermorden, habt ihr eure Stimme gegeben. Seht, sie haben unser Land in einen Krieg gestürzt.“

So offensichtlich ist ihr falsches Spiel. Wenn die Gesellschaft der Türkei sich nicht gegen diesen Plan stellt, wenn wir unsere Stimme nicht für den Frieden erheben, wenn wir diese Einheit nicht zeigen, dann wird dieses schmutzige Spiel andauern. Wenn wir aber gemeinsam sagen, wir wollen keinen Krieg, wir erlauben nicht Krieg zu führen, wir haben unsere Kinder nicht so mir nichts dir nichts gefunden, haben sie nicht groß gezogen, damit sie dem Palast, dem Sultanat zu Opfern seien, dann ist der Krieg zu beenden und beide Seiten haben sofort und ohne Umschweife auf eine Position der gegenseitigen Waffenruhe einzuschwenken. So ist das. Wenn sie merken, dass sie Stimmen verlieren, werden sie [mit dem Krieg] aufhören. Ihr jetziges Lebenselixier sind die Wählerstimmen. Diese Stimmen sind für sie wie eine an ihre Venen angelegte Infusion. In dem Moment, in dem diese gezogen wird, ist die Gefahr vorüber. Die türkische Gesellschaft braucht keine Angst zu haben. Die HDP ist für sie eine große Chance. Sie ist eine große Chance für die Einheit und Geschwisterlichkeit dieses Landes. Sie ist eine große Chance für den Frieden im Mittleren Osten. Seht euch die an, die uns angreifen, seht euch die Rhetorik derer an, die uns angreifen, seht euch die Argumente an, die sie ins Feld führen, dann werdet ihr die nackte Wahrheit noch klarer erkennen. Seht euch an, was die machen, die von „Demokratie“ sprechen, die von einer „fortschrittlichen Demokratie“ sprechen, die sagen, in der „neuen Türkei ist alles phantastisch geworden“. In Gazi haben sie den Leichnam einer jungen Frau drei Tage lang nicht aus dem Gebetshaus nehmen können. Das Gebetshaus stand drei Tage lang so unter Beschuss von Tränengas und Plastikgeschossen, als ob ihre heilige Stätte eingenommen werden sollte. 13 Leichname von jungen Menschen, die in Kobanê ihr Leben gelassen haben, werden seit vier Tagen am Grenzübergang Habur [Irak/Türkei] aufgehalten, bei einer Temperatur von 45–50 Grad. Die Türkei lässt sie nicht die Grenze passieren. Es sind die Leichname von Staatsbürgern der Türkei. Es sind die Leichname von Helden, die in Kobanê ehrenhaft gekämpft haben. Die Leichname von Helden, die gegen eure Armee von Vergewaltigern Widerstand geleistet haben, werden auf Befehl des [türkischen] Präsidenten seit vier Tagen dort aufgehalten.

Sie haben in Urfa 60 Jugendliche verhaftet. Drei von ihnen wurden auf unglaublichste Weise gefoltert. Kaum waren sie festgenommen, hat eine spezielle Gruppe innerhalb der Sicherheitskräfte sie von Urfa sofort ins freie Gelände gebracht, ihnen Säcke über die Köpfe gezogen, ihnen bis nahe zum Ersticken die Luft abgedrückt, sie splitternackt ausgezogen, das Messer an den Hals gesetzt und ihnen gesagt, der IS, das sind wir. Seht, das steht in den Aussagen dieser Kinder. Sie haben Gräber ausheben lassen ... Wovon ich hier spreche, war nicht in den 90er Jahren, das geschah letzte Woche. Sie haben sie gefoltert, auf eine Weise, die ich hier nicht beschreiben werde, die ich auch nicht von ihnen zu hören forderte, so die Ehre verletzend war sie ... All das geschah letzte Woche in der Türkei unter der AKP-Regierung, unter dem Gefasel von „fortgeschrittener Demokratie“. Wenn wir uns jetzt nicht zusammentun, liebe Freunde und Freundinnen, werden sie dieses Land genau so gestalten.

Einen Tag tragen wir den Leichnam eines PKKler, dann eines Soldaten, eines Polizisten, eines Jugendlichen, einer Frau. Das Gewicht der Säge auf unsere Schultern ladend machen sie uns einander zu Feinden. Mit dem Geld, das sie gestohlen und zur Seite geschafft haben, in einem Land, das sie ausgeplündert und arm zurückgelassen haben, leben sie lustig in ihrem Sultanat. Deshalb sagen sie, die HDP soll geschlossen werden. Deshalb sprechen sie von Gefahr. Wollt ihr Frieden?

Es würde genau einen Tag benötigen. Seht jenen, der unter Isolation(shaft) gehalten wird. Der werte Herr Öcalan hätte, wenn die Übereinkunft – die Verhandlungen von Dolmabahçe – umgesetzt worden wären, dazu aufgerufen. Wollt ihr den Frieden? Ja, warum lasst ihr dann 40–50 Kampfjets aufsteigen? Wenn jeden Tag auf euren Befehl hin 50 Kampfjets aufsteigen können, warum kann dann nicht auch ein Boot auf euren Befehl hin nach Imralı fahren? Kriegsjets sind nie defekt, warum ist ein Boot, das nach Imralı geht, seit Jahren nicht funktionsfähig? Seht, dort ist der Friede. Der Friede ist dort, wo das Boot liegt. Es gibt nur eins zu tun. Wenn es so ist, dass wir unserem Volk das Wort zum Frieden gegeben haben, dann stehen wir dazu, liebe Freundinnen und Freunde. Wir haben von der Gesellschaft der Türkei 13,1% Stimmen für den Frieden erhalten. Wir werden selbstverständlich alles dafür nötige tun. Werden der Verantwortung gerecht werden. Das befiehlt uns unser Gewissen. Das befiehlt uns das Volk. Das befiehlt uns unsere politische Moral. Ihren Komplotten, ihrer miesen Rhetorik werden wir nicht verfallen. Was auch immer geschieht, liebe Freunde, keiner unserer Abgeordneten, keiner unserer Parteimitglieder werden an der Sprache des Friedens irgendwelche Abstriche machen. Sie werden uns reizen und aufstacheln, sie werden uns angreifen. Ihr Ziel ist es, die HDP von ihren Prinzipien, an denen sie festhält, zu entfernen. Aber Vorsicht. Das ist die größte Falle! Lasst uns nicht in diese Falle tappen. Der Weg zur Alleinherrschaft [der AKP] führt über die Liquidierung der HDP. Parteien werden vom Volk gegründet, sie werden auch vom Volk wieder geschlossen. Wer uns heute 13% gibt kann uns morgen auch nur 1% geben. Wir werden dem Respekt zollen. Betrachtet unsere Partei dann als geschlossen. Aber bis zum heutigen Tage hat kein Gericht es vermocht irgendeine Partei auf dieser Welt zu schließen. Es steht in eurem Ermessen.
Ah, ihr habt es auf die Immunität abgesehen? Mit meinen 80 Abgeordneten gemeinsam werde ich noch morgen selbst zur Aufhebung unserer Immunität dem Parlament ein Gesuch einreichen. Seid ihr zu gleichem bereit? Lasst uns sehen. Wenn ihr keine Angst habt, dann lasst uns unser aller Immunität morgen gemeinsam aufheben. Wir haben nichts gemacht, was Anlass zur Sorge geben könnte. Wir haben nicht gestohlen, nichts zur Seite geschafft, haben niemanden getötet, haben keinen Verrat geübt. Wer wir sind, ist klar. Die Gerichtsbarkeit steht unter deinem Befehl. Trotzdem, lass uns gemeinsam die Immunität aller 550 Abgeordneter aufheben. Wir stimmen mit ja. Wir nutzen bei der [Abstimmung zur] Aufhebung unsere eigenen Immunität unsere Ja-Stimme. Wir stützen uns auf das Volk. Setzen unsere Hoffnung in das Volk. Wir haben immer gesagt: Es gibt Allah und es gibt das Volk. Das soll uns reichen. Wir haben darauf gestützt gekämpft. Sind damit bis heute gut gefahren und wenn wir auf diese Weise Widerstand leisten, stoppen wir den Krieg. Wir erlauben nicht, dieses Land in den Krieg zu stürzen.

Liebe Freundinnen und Freunde, es steht uns eine schwere Zeit bevor. Wir sind Menschen mit Aufgaben, Menschen mit Mission. Seid euch sicher, wenn auf Grundlage dessen, woran wir glauben, wenn wir uns auf der Grundlage unserer Wertmaßstäbe fest zusammenschließen, von der Straße, aus den Stadtvierteln, aus der Fabrik bis hinein ins Parlament aufeinander vertrauend den Kampf um den Frieden fortsetzen, gelingt es uns auch, all ihre schmutzigen politischen Machenschaften zu stoppen. Wir lassen uns niemals abschrecken. Niemals lassen wir sie Angst in unseren Augen erkennen, Niemals werden sie Besorgnis oder Panik in unseren Augen erblicken. Davon werden sie nur träumen können. Wir werden nicht vor ihnen niederknien, nein, wir werden nicht einmal mit der Wimper zucken. So klar sollte das sein. Die Tage, die vor uns liegen, sind Tage, in denen genau das klar sein muss.
Diese Parlamentariergruppe ist stellvertretend für alle Menschen in der Türkei, die ein Gewissen haben. Bei uns sind Kurden, Türken, Türkmenen. Es gibt Azeris, Assyrer, Eziden. Es gibt Sunniten und Aleviten. Es gibt Christen und Armenier, Frauen, junge Freunde. Es gibt Freunde, die sind Arbeiter oder Bauern, andere sind Akademiker. Kurz, woraus die Gesellschaft auch immer besteht, wir sind ein Prototyp von ihr. Seht, das ist die Türkei. Und diese Parlamentariergruppe repräsentiert das Gewissen der Türkei. Das Gewissen der Türkei lassen wir nicht unter ihre Füße kommen. Welchen Preis wir dafür auch bezahlen müssen, wir werden ihn zahlen. Wir werden nicht zu lassen das diesen Preis unserem Volk, unserer Jugend, unseren Geschwistern abverlangt wird. Wir erlauben nicht das Töten von denen in den Bergen, nicht des Soldaten oder der Polizisten. Wir werden nichts davon als „normal“ hinnehmen. Sie sollen einen solchen Preis nicht bezahlen müssen. Wir sind vom Volk dazu beauftragt worden, den Preis zu zahlen. Deshalb hat man uns gewählt. Welcher Preis auch zu zahlen ist, wir sind bereit. Aber wer uns bekämpft, wer uns Feindschaft entgegen bringt, sollte mindestens so mutig sein wie wir. Wenn nicht, dann werden sie verlieren. Das werden wir alle zusammen erleben. Sie werden gegen diesen Widerstand verlieren. In der Türkei wird der Friede siegen. In der Türkei wird für die Zukunft die Freiheit siegreich sein. Dazu reicht, dass wir auch nur eine Minute lang nicht vergessen, dass wir auf Grundlage der Prinzipien der HDP vereint sind. Sie werden versuchen, unsere Moral zu untergraben. Wir werden aufrecht gehen. Sie werden versuchen, unsere Schmerzen zu negieren, unsere Toten zu beleidigen. Wir werden aufrecht gehen. Sie werden versuchen, uns zu trennen. Wir werden aufrecht bleiben. Sie werden versuchen, uns als „andere“ zu stigmatisieren. Wir werden aufrecht bleiben. Gegenüber dieser aufrechten Haltung werden sie ins Straucheln geraten. Ihr werdet es sehen, sie können nicht gewinnen. Wir werden die Türkei von der Junta der AKP befreien. Wir werden dieses Land von der Mentalität des Putsches bereinigen. Wenn ihr alle sagt, „wir sind gemeinsam dabei“, wenn ihr sagt, „wir sind gemeinsam für das neue Leben bereit“, soll für euch alle dafür der Weg bereitet sein.

Ich danke euch allen. Ich wünsche allen Freundinnen und Freunden auf diesem schweren Marsch viel Erfolg. Morgen wird es im Parlament eine Sitzung geben. Dort werden alle Freunde sich dem entsprechend verhalten. Sie werden kommen, um von uns Rechenschaft zu verlangen. Doch sie werden Rechenschaft ablegen müssen. Allen noch einmal viel Erfolg. Danke.

Die Rede ist auf Türkisch bei https://www.youtube.com/watch?v=OQlM-bvgXiQ zu sehen.


[1] Gemeint ist hier die CHP
[2] Kılıçdaroğlu von der CHP


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