Gimgim - Licê - Farqîn - Şemzînan: Türkische Sicherheitskräfte nehmen Zivilisten ins Visier Nordkurdistan/Türkei - Die Auseinandersetzungen zwischen der kurdischen Bevölkerung und den Sicherheitskräften nehmen tagtäglich weiter zu. Nachdem am 13. August in der Kreisstadt Silopi drei Zivilisten durch die Sicherheitskräfte getötet wurden, kommt es nun zu Meldungen von Angriffen des türkischen Staates auf die Zivilbevölkerung in Gimgim (Varto), Licê (Lice), Farqîn (Silvan) und Şemzînan (Şemdinli). Auch aus diesen Orten wird von getöteten Zivilisten berichtet. Tote bei "Rückeroberung"
von Gimgim Angriffe auf
die Provinzen von Amed In Licê lieferten sich seit den Morgenstunden 18. Augusts die Guerillaeinheiten der Volksverteidigungskräfte (HPG) und das türkische Militär schwere Gefechte. Um die Auseinandersetzungen zu stoppen, begab sich die Zivilbevölkerung von Licê als lebende Schutzschilde in das Gebiet der Auseinandersetzungen. Allerdings eröffnete das türkische Militär daraufhin auch das Feuer auf die Zivilisten. Zwei Aktivisten wurden hierbei schwer verletzt. Außerdem wurde aufgrund des Beschusses des türkischen Militärs aus einem Sikorsky-Kampfhubschrauber ein Waldbrand in Licê ausgelöst. Auch in Farqîn verübte der türkische Staat in der Nacht vom 17. auf den 18. August einen Angriff auf die Zivilbevölkerung. Sicherheitskräfte erstürmten einen Stadtteil, der zuvor von kurdischen Selbstverteidigungseinheiten kontrolliert wurde. Der Stadtteil wurde zuvor durch Militäreinheiten abgeriegelt. Anschließend griffen die Sicherheitskräfte laut Angaben der Lokalbevölkerung den Stadtteil an und schossen wahllos auf Wohnungen, Arbeitsstätte und Autos. Mindestens vier Menschen wurden bei dem Angriff getötet, Dutzende verletzt. Am Nachmittag des 18. August wurden alle Telefon- und Internetleitungen des Ortes gekappt. Bilder, die dennoch aus der Stadt an die Öffentlichkeit gelangten, machen das Ausmaß der Zerstörung und Verwüstung infolge des Angriffs auf Farqîn deutlich. Şemzînan
unter Raketenbeschuss Am 17. August kündigte der Gouverneur von Amed an, 20 Regionen in der Provinz vom 20. August bis einschließlich zum 05. September zum militärischen Sperrgebiet zu erklären. Betroffen hiervon sind neben den Kreisstädten Licê (Lice) und Farqîn (Silvan) auch die Städte Pasûr (Kulp) und Pîran (Dicle). Zusätzlich hatte der Gouverneur für Licê und Farqîn am 18. August Ausgangssperren verhängt. ANF, Özgür Gündem,
18.08.2015, ISKU |
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