YEK-KOM, Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland e.V.

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Düsseldorf, 04.12.2000

Wieder Gefechte zwischen PUK und PKK in Süd-Kurdistan (Nord-Irak)

Sehr geehrte Damen und Herren!

Nachfolgend dokumentieren wir eine Presseinformation, die von der "Internationalen Initiative Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan" am heutigen Nachmittag herausgegeben wurde. Dabei bitten wir Sie dringend, sich dafür einzusetzen, dass eine umgehende politische Initiative auf allen Ebenen ergriffen wird, damit die Kurdinnen und Kurden, Kinder, Frauen und Männer, nicht ein weiteres Mal mit grausamen kriegerischen Auseinandersetzungen überzogen werden.

»Nach den schweren Gefechten im August, die auf beiden Seiten zu hohen Verlusten führten, konnten sich die Parteien auf einen Waffenstillstand einigen, um die vorhandenen Probleme im politischen Dialog zu lösen. Zwei Monate danach zeichnet sich eine erneute militärische Konfrontation ab. Laut einem Kommunique, das die Volksverteidigungskräfte der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) heute veröffentlichten, soll es am 3. Dezember um 23.00 Uhr zu einem Angriff der PUK auf PKK-Stellungen gekommen sein. Demnach hätten in den Gebieten Kani Cenge und Boti (Süd-Kurdistan / Nord-Irak) über 4000 PUK-Pesmerga die dort stationierten PKK-Guerillas angegriffen. In den bis 6.30 Uhr andauernden Gefechten seien 5 PKK-Kämpfer und zehn PUK-Pesmergas getötet worden. Im Verlauf der Auseinandersetzungen sollen Kampfhubschrauber eingegriffen haben. Da die PUK keine Luftstreitmacht besitzt, sprechen die Anzeichen für eine gemeinsame Aktion von PUK und türkischen Militär. Das Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte betonte, dass man auch weiterhin gewillt sei, die Probleme auf dem Wege des politischen Dialoges zu lösen. Jedoch könne niemand erwarten, dass man Angriffen tatenlos zusehe. Wie schon zuvor werde man von seinem Selbstverteidigungsrecht ohne zu zögern Gebrauch machen. Die Erklärung schloss mit dem Aufruf an alle kurdischen Kräfte, die erneuten Angriffe der PUK zu verurteilen und sich im Geiste der nationalen Einheit für eine friedliche Lösung der vorhandenen Probleme einzusetzen.«

Wir fordern von den VertreterInnen der internationalen Politik, dass sie diese Angriffe unverzüglich scharf verurteilen!

Wir fordern von allen Bürgerinnen und Bürgern, dass sie den Frieden in Kurdistan und überall in der Welt aktiv unterstützen und gegenüber Friedensverletzungen wachsam sind!

Wir fordern die umgehende Zusammenstellung einer Delegation aus außenpolitisch Verantwortlichen der europäischen Politik gemeinsam mit Friedens- und Menschenrechtsorganisationen (NGOs), um die Lage vor Ort objektiv zu erkunden und darüber zu berichten!

YEK-KOM im Namen von Tausenden Kurdinnen und Kurden in Deutschland