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Bilanz der Menschenrechtsverletzungen Mai 1998
Der Menschenrechtsverein, IHD, hat seine Bilanz der Menschenrechte für
den Monat Mai veröffentlicht. Danach wurden 21 Personen Opfer von
Morden „unbekannter“ Täter. In der Polizeihaft starben 10 Personen
durch Folter bzw. wurden liquidiert. Insgesamt wurden 28 Folterfälle
registriert (die Dunkelziffer ist wie immer unbekannt) und 5 Personen gelten
als aus der Polizeihaft „verschwunden“. Es wurden 156 Fälle von Bedrohung
und Angriffen auf Zivilisten registriert, dabei starben 6 Menschen. 11
Personen wurden dabei verletzt. 189 Menschen starben bei militärischen
Gefechten. 3248 Personen wurden ohne Haftbefehl vorübergehend festgenommen,
davon blieben 185 in Haft. Bei Angriffen auf Gefangene wurden 31 Personen
verletzt. 1115 Menschen verloren aufgrund von Repressionen im Betrieb ihren
Arbeitsplatz. 18 Bombenanschläge wurden registriert. In 7 Fällen
wurden Organisationen wie Vereine, Parteien, Gewerkschaften und Publikationshäuser
verboten, in 9 Fällen wurden polizeiliche Razzien (gewalttätiges
Eindringen und Durchsuchung) bei entsprechenden Organisationen bekannt.
25 Publikationen wurden beschlagnahmt. In laufenden Gerichtsverfahren wurden
seitens der Staatsanwaltschaft insgesamt 111 Jahre und 6 Monate Strafen
gefordert; die verhängten Strafen betrugen im Mai 25 Jahre und 8 Monate
Haft. Geldstrafen wurden in Höhe von 544 Millionen Türkischen
Lira verhängt. 133 Personen befinden sich aufgrund der von ihnen
vertretenen Meinung („Meinungsschuld“) in Haft.
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