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· Istanbul: Deutsche Staatsbürgerinnen und 15 weitere Personen bei Polizeirazzia im Mesopotamischen Kulturzentrum (MKM) festgenommen!  
  
  
· Delegationen mit Gewalt aus den Räumlichkeiten gezerrt  
  
  
· Istanbul: Bombenattrappe vor dem IHD  
 

So eben teilte uns eine Teilnehmerin der Menschenrechtsdelegation aus Sachsen-Anhalt mit: 
“...Gegen 14.30 Uhr stürmten ca. 15 Polizisten das Gebäude und zerrten uns unter Gewaltanwendung auf die Straße. Wir wurden von unseren Dolmetscherinnen, Kurdinnen mit deutscher Staatsangehörigkeit, getrennt. Jetzt (15.30 Ortszeit) ist ein Gefangenenbus vorgefahren. Alle, auch unsere Dolmetscherinnen, werden festgenommen. Da die Polizei sehr brutal vorgegangen ist, fürchten wir um die festgenommenen Besucher und Mitarbeiter des MKM und unsere Dolmetscherinnen!...” 

Eine Stunde zuvor teilte uns die sich ebenfalls in Istanbul aufhaltende Gruppe aus Nord-Rhein-Westfalen mit, daß die Delegationsteilnehmerin Eva Klippenstein (amnesty international Düsseldorf) die Räume des IHD (Menschenrechtsverein) nicht verlassen kann, da ein Päckchen vor dem Gebäude abgelegt wurde, daß wie eine Bombe aussah. Die Straße wurde von der Polizei abgesperrt und das Päckchen gesprengt. Es handelte sich um eine Bombenattrappe. 

“...Diese kurz aufeinanderfolgenden Aktionen, die Bombenattrappe und nun die Razzia und Festnahmen im MKM, sind eine reine Provokation und sollen die Situation vor dem kurdischen Neujahrsfest zum Eskalieren bringen. Die europäischen Delegationen sollen außerdem mit allen Mitteln, und sei es mit der Festnahme ihrer Dolmetscher, daran gehindert werden, sich über die aktuelle Menschenrechtslage zu informieren. Wir befürchten das Schlimmste!...”, erklärte Eva Erle aus Magdeburg. 

Für die Vermittlung von Telefoninterviews mit der Delegation stehen wir Ihnen zur Verfügung. Unser Büro ist 24h besetzt. 

Newroz-Delegationsbüro, 20.03.1999