Berlin, 24. Oktober 2000
Kurzinformation:
Rückkehr zur PKK
Seit geraumer Zeit wird die Trennung einer zwanzigköpfigen
Gruppe von der PKK im April diesen Jahres zum Anlass genommen,
in der Öffentlichkeit und in kurdischen Kreisen Stimmung
gegen die PKK zu machen. Mit der Rückkehr von Rabbin
GÜLER, Mehmet BAYAR, Engin CATAK und Fesih Haran, kommt
neue Bewegung in diese Angelegenheit. In einer Erklärung
entschuldigten sie sich für ihr Handeln und nahmen zur
Trennung, ihren Gründen und persönlichen Verbindungen
Stellung.
Des weiteren wurde betont, dass sich die Gruppe auf die Initiative
von Sait Cürükkaya und Ayhan Ciftci hin von der
PKK trennte. Alle Veröffentlichungen der letzten Zeit
würden ausschließlich nur die Ansichten dieser
zwei Personen wiederspiegeln. Auch entspreche die über
Internet verbreitete Liste, in der Namen von sich in "PKK-Haft"
befindlichen Personen aufgeführt werden, nicht der Wahrheit.
Sie hätte allein dem Zweck gedient, zwischen den genannten
Personen und der PKK Widersprüche zu erzeugen.
Für ihre Feindschaft gegenüber der PKK bekannte
Personen wie Hatice YASAR, Selim CÜRÜKKAYA und Mahmut
KILINC hätten dazu in Europa parallel versucht, in der
Öffentlichkeit eine Verurteilung der PKK zu erreichen.
Auch wäre es kein Zufall, dass die Patriotische Union
Kurdistans (PUK) die Gruppe aufgenommen hat. Des weiteren
wird in der Erklärung die Vermutung geäußert,
dass Metin SEHIR, der sich der Rückkehrergruppe anschließen
wollte, höchstwahrscheinlich von der PUK getötet
wurde.
In Anbetracht dieser neuesten Entwicklung wird deutlich,
in wieweit die Initiatoren des "Offenen Briefes an den
Präsidialrat" vom 13. Juli 2000 vorurteilsbeladen
gehandelt haben. Ob gewollt oder ungewollt: Die damit verbundene
Kampagne reiht sich in die in Deutschland vorherrschenden
Bestrebungen ein, den Einfluss der PKK bei einer demokratischen
Lösung der kurdischen Frage zurückzudrängen
und ihre Bestrebungen, sich in eine politische Organisation
zu transformieren, zu sabotieren. Auch wenn weiterhin versucht
wird, einige in der kurdischen Gesellschaft marginalisierte
Personen als Alternative aufzuwerten, so zeichnet sich das
Scheitern dieser Bemühungen ab.
Das kurdische Volk durchläuft eine kritische Phase.
Jede unbewusste und unbedachte Aktion beeinträchtigt
direkt die sich abzeichnende Friedensphase. Deshalb rufen
wir alle Freunde und Freundinnen des kurdischen Volkes dazu
auf, gegenüber jeglicher Art von Falschinformation aufmerksam
zu sein und sich nicht zum Werkzeug von friedensfeindlichen
Interessen machen zu lassen.