Berlin,
3. Juli 2001
Annähernd
30.000 zeigten sich bislang als PKK'ler an.
Zwischenbilanz
der Identitätskampagne "Auch ich bin ein PKKler"
Am 31.
Mai 2001 veranstalteten unterschiedliche kurdische Institutionen
und Vereine eine öffentliche Pressekonferenz in Berlin.
Auf dieser Pressekonferenz, die anlässlich des Prozesses
von Abdullah Öcalan vor dem Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte organisiert wurde, wurde u.a. die
Identitätskampagne der Kurdinnen und Kurden, mit der
sie ihre politischen und nationalen Rechte einfordern, angekündigt.
Am 13. Juni begann vor dem OLG-Düsseldorf die erste Selbstanzeigeaktion
"Auch ich bin ein PKK'ler".
Im folgenden
eine chronologische Darstellung der Anzeigen und Aktivitäten
zur Identitätskampagne
13. Juni
2001: Beginn der Kampagne: "Auch ich bin ein PKK'ler"
1470 Selbstanzeigen wurden während des Prozesses gegen
den kurdischen Politiker Sait Hasso, dem Oberlandesgericht
Düsseldorf übergeben. Die ganzseitigen Erklärungen,
in denen sich die Kurdinnen und Kurden selbst als PKKler bezichtigten,
wurden dem Vorsitzenden Richter, Herrn Breitling, von zwei
deutschen Rechtsanwälten ausgehändigt.
15. Juni
2001: Selbstanzeigen in Paris
2100 Selbstanzeigen werden dem Parlamentskoordinator der Sozialistischen
Partei, Jean Jacques Kourkrandik, übergeben.
19. Juni
2001: In Schweden Stände eröffnet
In Schweden haben Kurden in 20 verschiedenen Städten
anlässlich der Identitätskampagne Stände eröffnet
(...) Izzet Yildirim, Ratsvorsitzender des Kurdischen Vereins
in Stockholm sagte, dass sie mit ihrer bis zum 13. Juli 2001
andauernden Standkampagne 30.000 Unterschriften sammeln wollen.
Diese gesammelten Unterschriften sollen später mit einer
großen Kundgebung in Form einer kollektiven Selbstanzeige
übergeben werden.
20. Juni
2001: Kurdische Frauen in drei verschiedenen Städten
zeigen sich an
876 Frauen in Marseille, Hamburg und Düsseldorf zeigen
sich an.
In Marseille fand eine Kundgebung statt, in deren Anschluss
eine Delegation die 300 unterschriebenen Formulare mit der
Überschrift "Auch ich bin PKK" im Gouverneursamt
von Marseille überreichte.
In Hamburg waren es 300 Frauen, die sich im Rahmen einer Aktion
vom Verein Freier Frauen Mesopotamiens zur PKK bekannten.
Sie überreichten ihre Formulare an die stellvertretende
Senatspräsidentin Rapt, die die Delegation mit grossem
Interesse empfing und die sofortige Weiterleitung der Unterschriftensammlung
an die zuständigen Stellen zusicherte.
In Düsseldorf wurden die gesammelten Unterschriften (276
Formulare) nach einer Kundgebung an die Abgeordnete von Bündnis
90/DIE GRÜNEN, Monika Düker, übergeben. Düker
erklärte, sie stehe den Forderung der Kurden und Kurdinnen
mit Respekt gegenüber: "Das PKK-Verbot muss aufgehoben
werden. Ich unterstütze die neue Strategie der PKK. Leider
steht Innenminister Otto Schily hinter der Fortsetzung des
PKK-Verbots. Die Kurden sollten diese Art von Kampagne auch
auf Schily ausrichten." (...)
20. Juni
2001: Weitere Unterschriften an das OLG Düsseldorf
Parallel zur Urteilsverkündung gegen den kurdischen Politiker
Sait Hasso im OLG Düsseldorf wurden erneut weitere 2014
Selbstanzeigeformulare überreicht. Somit haben sich alleine
in Düsseldorf insgesamt 4060 Kurdinnen und Kurden unter
dem Motto :"Auch ich bin ein PKK'ler" angezeigt.
24. Juni
2001: Flüchtlinge im Camp Maxmur beteiligen sich an der
Kampagne
An der "Identitätskampagne" haben sich auch
die Flüchtlinge in Maxmur in Südkurdistan beteiligt.
Sie unterzeichneten die Formulare mit der Forderung nach Anerkennung
ihrer nationalen und politischen Identität und überreichten
die gesammelten Unterschriften Vertretern der UN
25. Juni
2001: Kampagnen-Koordinationsbüro in Brüssel gegründet
Für die ausserhalb Europas lebenden Kurden und Kurdinnen
ist ein Koordinationsbüro in Brüssel gegründet
worden, das die Beteiligung an der Identitätskampagne
ermöglichen soll. In einer Erklärung gab das Büro
bekannt, dass bis heute über 10.000 Unterschriften in
verschiedenen Ländern Europas an die entsprechenden Institutionen
übergeben worden sind. Die Kampagne stosse auf der ganzen
Welt auf grosses Interesse. So seien allein aus Israel
per Fax 100 unterschriebene Selbstanzeigen eingetroffen. Über
das Büro können während der Kampagne nähere
Informationen und Unterschriftenlisten angefordert werden.
Tel: 0032 - 473 49 36 81; Fax: 0032 2 53 42 511.
26. Juni
2001: Hamburger Gefangene bekennen sich zur PKK
48 kurdische, türkische, armenische und iranische Gefangene
im Gefängnis Santa Fu in Hamburg haben im Rahmen der
Kampagne die Formularblätter ausgefüllt an die betreffenden
Stellen weitergeleitet. Im Namen der Gefangenen erklärte
Irafan Güven, sie würden sich unabhängig von
ihrer Lage im Gefängnis für ihre Identität
einsetzten. "Wir unterstützen die zweite Friedensoffensive
und die Kampagne zur Abschaffung des PKK-Verbots in Europa
und für die Anerkennung der kurdischen Identität.
Wir geben uns als Freunde der Kurden und der PKK zu erkennen,
weil wir die Unterdrückung des kurdischen Volkes sehen.
Alle 48 Gefangene bereiten sich auf ihre juristische Verteidigung
vor. Wir rufen alle Menschen aus Kurdistan und ihre FreundInnen
dazu auf, die Kampagne zu unterstützen.".
27. Juni
2001: Kurdische Delegation führt Gespräche mit französischen
politischen Vertretern
Nachdem zuvor auch die Kurdinnen und Kurden in Frankreich
für ihre nationalen und politischen Rechte sich angezeigt
haben, führte eine kurdische Delegation mit politischen
Vertretern Gespräche, in der sie ihre Forderung zur Sprache
brachten. Die Abgeordnete Collange Manipue empfing die Delegation
im Namen der Sozialistischen Partei Frankreichs. Die Delegationsteilnehmer
informierten über die Identitätskampagne und forderten
vor dem Hintergrund, dass das Verfahren vom 1993, welches
zum Verbot führte, nun per Gerichtsbeschluss aufgehoben
ist, die Aufhebung des PKK-Verbots. Mit dem jüngsten
Beschluss des obersten Gerichts in Frankreich bestünde
keine Grundlage mehr für das PKK-Verbot, so die Delegationsteilnehmer.
Im weiteren wurde die offizielle Anerkennung der kurdischen
Sprache in Frankreich gefordert.
28. Juni
2001: KON-KURD startet ebenfalls eine Unterschriftenkampagne
mit der Forderung nach Anerkennung der nationalen und politischen
Identität für die KurdInnen
Im kurdischen Fernsehsender MEDYA-TV wurde eine 18-stündige
Spezialsendung in Zusammenarbeit mit der Konföderation
kurdischer Vereine in Europa "Unterschriften für
die Kampagne Ich möchte meine nationale Identität'"
ausgestrahlt. An der Sendung haben neben Vertretern der KONKUND,
Vertreter unterschiedlicher Föderationen kurdischer Vereine
sowie Vertreter unterschiedlicher kurdischer Institutionen
teilgenommen. Während der Sendung haben 14300 Kurdinnen
und Kurden den Unterschriftentext von KONKURD per Telefon
oder Fax unterzeichnet. Die Unterschriftenkampagne hält
noch an. Die Unterschriften sollen neben dem Europäischen
Gericht für Menschenrechte unterschiedlichen europäischen
Institutionen überreicht werden.
28. Juni
2001: Selbstanzeige auch in Österreich
In Wien wurden insgesamt 3000 Selbstanzeigeformulare dem österreichischen
Parlamentsvorsitzenden Dr. Heinz Fischer übergeben. Die
Selbstanzeige wurde durch eine Kundgebung vor dem österreichischen
Parlament unterstützt. Die Veranstaltung führte
die Föderation kurdischer Vereine in Österreich
durch. Jeden Donnerstag wird die Selbstanzeigeaktion in Wien
beibehalten.
28. Juni
2001: Große Beteiligung an der Kampagne auch aus Zypern
In Zypern haben 400 Kurdinnen und Kurden mit der Unterstützung
von ihren Freundinnen und Freunden insgesamt 6320 Selbstanzeigen
dem zypriotischem Parlament übergeben. Die Kurden wurden
im Parlament von Parlamentsvorsitzenden Dimitri Xrisofya,
den Vorsitzenden verschiedener Parteien und Abgeordneten empfangen
und diese nahmen die Selbstanzeigen entgegen. Die politischen
Vertreter sicherten ihre Unterstützung zu.
29. Juni
2001: Beginn des Friedensmarsches von Mannheim nach Kehl/Strassburg
Im Rahmen der Identitätskampagne und der zweiten Friedensoffensive
der PKK haben 150 Kurdinnen und Kurden unter dem Motto "Weg
mit dem Verbot! Für die Anerkennung unserer nationalen
und politischen Identität" einen langen Marsch begonnen.
Auftaktort war die Maulbeerinsel, wo die Kurdinnen Ronahi
und Berivan sich am 22. März 1994 aus Protest gegen die
Verleugnungs- und Vernichtungspolitik gegenüber dem kurdischen
Volk sich selbst angezündet hatten. Der Marsch wird zwei
Wochen dauern und am 13. Juli in Kehl/Strassburg enden.
29. Juni
2001: Drei unterschiedliche Klagen gegen das Verbot in GB
eröffnet
Um das PKK-Verbot in Großbritannien, welches am 29.
Mai durch den britischen Innenminister verhängt wurde
und insgesamt 21 Organisationen umfasst, rückgängig
zu machen haben Kurdinnen und Kurden sowie die PKK rechtliche
Schritte gegen das Verbot unternommen. Die erste Klage geht
von der PKK aus. Die PKK klagt gegen den Vorwurf der britischen
Regierung, die PKK sei terroristisch. Die zweite Klage geht
von 100 in Großbritannien lebenden Kurdinnen und Kurden
aus, die durch das Verbot ihre Meinungsfreiheit verletzt sehen.
Die dritte Klage wurde von kurdischen Institutionen eröffnet,
weil auch sie durch das Verbot ihre politische Betätigungsfreiheit
verletzt sehen.
29. Juni
2001: Kundgebung mit Identitätsbekundung in Athen
400 Kurdinnen und Kurden haben in der griechischen Hauptstadt
Athen eine Kundgebung durchgeführt und ihre Selbstanzeige-Formulare
dem griechischen Parlamentspräsidenten übergeben.
30. Juni
2001: Zum Jahrestag der Verurteilung Öcalans wird auch
die Identitätskampagne im Libanon gestartet.
In unterschiedlichen libanesischen Städte, allen voran
Beirut, Trablues, Seyda und Bekaa haben die Kurdinnen und
Kurden genau zum Jahrestag der Verurteilung des PKK-Vorsitzenden
Abdullah Öcalan die Kampagne für die Anerkennung
der politischen und nationalen Identität des kurdischen
Volkes begonnen. Die Unterschriftenkampagne soll bis zum 5
August 2001 anhalten und anschließend sollen alle Unterschriften
während einer Kundgebung in Beirut der Konföderation
kurdischer Vereine in Europa gefaxt werden. Mit dieser Aktion
wollen sie gegen die Verbote der PKK in Europa ihren Protest
zum Ausdruck bringen und gleichzeitig die Europäischen
Staaten und die EU auffordern von ihrer bisherigen negativen
Kurdenpolitik Abstand zu nehmen.
30. Juni
2001: Kundgebungen in verschiedenen europäischen Städten
Unter dem Motto: Wir fordern unsere politische und nationale
Identität haben Zehntausende Kurdinnen und Kurden Kundgebungen
durchgeführt.
Demnach
nahmen in Köln 3000, in Hamburg 4000, in Berlin über
1000, in Zürich über 3000, in Paris über 4000,
In Stockholm 400, in Bukarest 250, in Sofia 250 und in Den
Haag 1500 Kurdinnen und Kurden sowie EuropäerInnen teil.
In Kopenhagen wurde mit der selben Forderung eine Demonstration
durchgeführt.
30. Juli
2001: Selbstanzeigen in Rumänien und Ungarn:
In der rumänischen Hauptstadt Bukarest wollten die Teilnehmer
die 800 Selbstanzeigen dem Parlamentsvorsitzenden und dem
Vorsitzenden der Menschenrechtskommission übergeben,
wurden aber von der Polizei gehindert. Aus Solidarität
hatte auch der Führer der grössten Oppositionspartei,
Vadin Tudor, die Erklärung unterschrieben. Auch griff
die Polizei in die Kundgebung ein und nahm viele Kurdinnen
und Kurden fest.
In Ungarn wurden 270 Selbstanzeigen dem ungarischen Ministerium
für Inneres ausgehändigt. Die Kampagne in Ungarn
genießt die aktive Unterschützung von unterschiedlichen
NGOs und politischen Kreisen.
30. Juni
2001: Demonstration und Selbstanzeigen in London
An der Demonstration unter dem Motto: "Lasst uns für
unsere politische und nationale Identität marschieren"",
die von der Föderation kurdischer Vereine in GB angemeldet
war, nahmen 3000 Menschen teil. Die Demonstration wurde damit
beendet, daß insgesamt 3382 Unterschriften der Selbstanzeige
übergeben wurden.
02. Juli
2001: Polizei greift in München die Demonstranten an
In München wurden die Kurdinnen und Kurden daran gehindert,
ihre Selbstanzeigeformulare dem Bayrischen Landtag zu übergeben.
Die Delegation, denen der Eintritt in den Landtag verwährt
wurde, wurde von der Abgeordneten Elisabeth Köhler (Bündnis
90/Die Grünen) vor dem Parlament abgeholt. Ihr wurden
schließlich 786 Unterschriftsformulare übergeben.
Die Abgeordnete sicherte den Delegationsmitgliedern zu, sie
werde die Unterschriften dem Bundestag weiterleiten.
Nach der Beendigung der Kundgebung wurde das Mitglied des
Kurdischen Nationalkongresses, Haci Erdogan, sowie Nick Brauns
mit der Begründung des Verstosses gegen das Vereinsgesetz
festgenommen. Die Kundgebung war genehmigt. In der Wohnung
von Herrn Erdogan wurden zwei Computer, Bücher und Unterlagen
beschlagnahmt.
Nach der Kundgebung wurde das Med Kulturhaus in München
von der Polizei gestürmt. Alle, die sich im Verein befanden,
durften für eine gewisse Zeit die Vereinsräume nicht
verlassen. Die Identität wurde von allen festgestellt
und die Räume durchsucht. Der Grund für diese Durchsuchung
sei, so der Pressesprecher der Polizei Herr Maximilian Kiemer,
die Nähe des Vereins zur PKK zu überprüfen.
02. Juli
2001: Sitzdemonstrationen mit Selbstanzeigen in vielen deutschen
Städten
Mainz: In der Innenstadt kamen 150 Personen mit der Forderung
nach Anerkennung ihrer Identität und der Aufhebung des
PKK-Verbots zusammen.
Hamburg: Nach einer Sitzdemonstration vor der Justizbehörde
Hamburg von 1500 Kurdinnen und Kurden wurden insgesamt 2168
Unterschriften der Selbstanzeige Herrn Dr. Dübbel, Vorsitzender
der Justizbehörde HH, übergeben. Als die Demonstranten
sich auflösen wollten, wurden sie von der Polizei gehindert
und mussten eine Stunde warten, bis die Polizei die Identität
aller Teilnehmer feststellen konnte.
Bremen: Vor dem Abgeordnetenhaus Bremen kamen vor allem Kurdinnen
zu einer Kundgebung zusammen und übergaben insgesamt
1400 Unterschriften dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses.
Jeden Montag wird vor dem Abgeordnetenhaus durch die Kurdinnen
und Kurden eine Kundgebung mit anschließender Selbstanzeigekampagne
durchgeführt.
Berlin:
In Berlin wurde die Sitzdemonstration vor dem Justizsenat
durchgeführt. Eine Delegation übergab die Kopien
der 2000 Unterschriften dem Justizsenator Wiland. Wiland erklärte,
dass sie aufmerksam sind und die Kurden in ihrem Vorhaben
unterstützen. Die Aufhebung des Verbotes sei nicht die
Aufgabe des Justizsenats, so Wiland. Er betonte auch, dass
es scheint, als würden ihre Staatsanwälte in Zukunft
mehr Arbeit haben. Die Originalunterschriften wurden dem Berliner
Oberstaatsanwalt Heike übergeben. Dieser wiederum fragte:
"Wie sammelt Ihr all diese Unterschriften, wie organisiert
Ihr all diese Leute?" und fügte hinzu: "Sagt
der PKK, sie soll uns nicht viel Arbeit aufhalsen". Auf
den Hinweis des Staatsanwaltes, im Falle einer rechtswidrigen
Handelung würden sie Prozesse eröffnen, erklärten
die Kurdinnen und Kurden, dass sie sich dessen im Klaren seien.
Kiel:
In Kiel wurden 450 Unterschriften der Landesparlamentspräsidentin,
Frau Seigle, übergeben. Frau Seigle erklärte, sie
würde dem Wunsch der Kurden, die Unterschriften auf die
Tagesordnung des Landtages zu bringen, nachkommen. Jeden Montag
werden auch in Kiel die Kurdinnen und Kurden vor dem Landeshaus
ihre Selbstanzeigen der Landtagspräsidentin übergeben.
02. Juli
2001: Polizei und Behörden versuchen den Friedensmarsch
zu verbieten:
Am 4. Tag haben die Sicherheitskräfte versucht den Marsch
zu unterbrechen. Nachdem zuvor Probleme in der Versorgung
der Demonstranten durch die Verwaltungen entstanden waren
(Wasserversorgung), hat die Polizei am 2. Juli versucht den
Marsch aufgrund den kurdischen Farben Grün-Gelb und Rot
sowie den Parolen, die pro - PKK sind, zu verbieten. Trotzt
dieses Zwischenfalles dauert der Friedensmarsch mit guter
Stimmung an.
Ecevit zur "Identitätskampagne"
In der Livesendung "Sonntags-Panorama" beim Sender
TRT-1 hat der Ministerpräsident der Türkei, Bülent
Ecevit, geäussert, angesichts der "Bemühungen
der PKK um eine Politisierung" auch in der Türkei
sei Vorsicht geboten. Im Verlauf des Fernsehprogramms kam
auch die von kurdischer Seite in Europa durchgeführte
Kampagne zur Anerkennung nationaler und politischer Identität
zur Sprache. Ecevit beschrieb dies als "Errichtung politischer
Plattformen der PKK in Europa": "Auf politischem
Gebiet hat ein Bewegungsprozess begonnen. Jedoch verhalten
sich einige Länder aufmerksam demgegenüber. Zur
Zeit ist die Situation meiner Meinung nach unbedenklich. Die
PKK bemüht sich auch in der Türkei um eine Politisierung,
ebenfalls in den Nachbarländern und in Europa. Das ist
eine bekannte Tatsache. Dass es sich bei dieser politischen
Organisierung jedoch um eine Verschleierung des wirklichen
Gesichtes der PKK handelt, wird in zunehmendem Masse verstanden.
Trotzdem müssen wir demgegenüber sehr aufmerksam
sein. Der Terror ist in grossem Masse überwunden. Aber
wir dürfen nicht unaufmerksam werden. Immer noch gibt
es Tausende von bewaffneten PKK`lern in den Nachbarländern.
Um die Bewegung zu politisieren, wird jede Art von Anstrengung
gezeigt." (...)