Berlin,
8. Mai 2002
Mit
der Aufnahme der PKK auf die EU Liste terroristischer Organisationen
begannen Militäroperationen der türkischen Armee in
Kurdistan.
Die
Türkei, die seit Jahren ihre Verleugnungs- und Vernichtungspolitik
gegen das kurdische Volk durchführt, nutzte die "Legalisierung"
ihres Staatsterrors durch die EU - Entscheidung, um neue Militäroperationen
in Kurdistan zu beginnen. Dagegen ignoriert die Europäische
Union, dass die PKK seit vier Jahren den Krieg einseitig beendet
und vor der Weltöffentlichkeit erklärte, sich für
eine friedliche und demokratische Lösung der kurdischen
Frage einzusetzen. Trotz dieser aktiven Friedenspolitik nahm
die EU die PKK auf die "Liste terroristischer Organisationen".
Mit diesem Schritt legalisiert die Europäische Union die
Gewalt und die Massaker gegen das kurdische Volk durch die türkische
Regierung.
In
Anbetracht ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen
haben sich die Mitgliedsländer der EU für eine Aufnahme
der PKK auf diese Liste entschieden. Damit schlugen sie alle
Bedenken aus, die das kurdische Volk und deren Freunde geäußert
hatten. Noch am selben Tag, dem 3. Mai 2002, begannen türkische
Armee-Einheiten im Süden und Osten von Sirnak, in den Regionen
Cudi, Besler, Beytüssebap und Uludere mit militärischen
Operationen. Außerdem wurden gegen 11 Uhr des gleichen
Tages Soldaten mit Helikoptern vom Typ Skorsky in die Gebiete
nördlich und östlich von der Stadt Zacho in Süd-Kurdistan
(Nord-Irak) eingeflogen. Die militärische Operation gegen
die dortigen kurdischen Volkverteidigungskräfte wird mit
aller Härte fortgeführt.
Nach
unseren Informationen, wurden während der Operation in
der Nähe des Dorfes Osyan bei Bewari zwei Dorfschützer
von Mienen getötet, die während des Krieges von der
türkischen Armee gelegt worden waren.
Zivilgesellschaftliche
Organisationen aus der Region teilten mit, dass das massive
Militäraufgebot in Sirnak und Silopi auf die Vorbereitung
einer noch umfangreicheren Militäroperation gegen Südkurdistan
schließen lasse.
Wir
rufen die Weltöffentlichkeit und allen voran die EU, die
mit der Aufnahme der PKK auf ihre "Terror-Liste" den
Boden für diese Operationen bereitet hat, dazu auf, den
Militärangriffen sofort Einhalt zu gebieten und nicht zuzulassen,
dass weitere Zivilisten ihr Leben verlieren und noch mehr Häuser
und Dörfer zerstört werden. Wir rufen die europäischen
Staaten auf, ihre Entscheidung, die die berechtigten Forderungen
des kurdischen Volkes als Terrorismus diffamieren, zurückzunehmen.
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