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    PRESSEERKLÄRUNGEN 
  
 
April '98
  
 Köln, 16. April 1998 

Im Folgenden dokumentieren wir eine Erklärung der ERNK-Europaorganisation vom 15. April 1998 zu der psychologischen Kriegführung der Türkei: 
Die psychologische Kriegführung der Türkei und die Tatsachen In den letzten Tagen erleben wir, wie die türkische Presse und der türkische Staat ihrem Charakter entsprechend ohne Beachtung moralischer Werte einen psychologischen Krieg führen.  Wir wissen sehr gut, daß die Türkei in einer schwierigen Lage ist und nun versucht, mit dem Verrat einer Person diese Lage zu überwinden. Einen Verräter als Retter zu sehen ist genau das, was die Türkei machen kann. Gegenüber den Versuchen der Türkei, die Tatsachen in den Kriegsgebieten in Kurdistan und der Türkei zu verdrehen, muß die Öffentlichkeit sehr sensibel sein und die vielfältigen Ereignisse aufmerksam verfolgen. 
In der augenblicklichen Phase sollte vorrangig darüber diskutiert 
werden, daß das Niveau und die Stärke des unter der 
Führung der PKK geführten Krieges nicht zerschlagen 
werden kann. Es ist eine Tatsache, daß während Newroz 
sowohl in Kurdistan, als auch in den Metropolen der Türkei und außerhalb des Landes, der Schrei von Millionen Kurden die Wahrheit und ihre Verbundenheit mit der PKK deutlich gemacht hat Gegen die Barbarei der Türkei und den Verrat sich Kriegsgefangene in den Gefängnissen verbrannt haben sich Tausende von Jugendlichen dem Kampf anschließen. 
Sie alle sind entschlossen. 
Der türkische Staat und seine Presse reden mit ausschweifender Propaganda in den letzten Tagen viel über den übergelaufenen Kommandanten. Die Art, mit der sie das tun, zeigt vor allem ihre Schwäche. 
Das Fundament der Türkischen Republik basiert auf Lügen.  Dieser psychologische Angriff erfolgt nicht, weil wir schwach sind, sondern, weil unsere Partei - entgegen der Lüge, sie (die Türkei) hätte die PKK marginalisiert - nie so entschlossen und stark war wie heute. Der Türkische Staat kann sowieso nichts anderes tun, als diese psychologische Kriegführung einzusetzen. Er kann sowohl dem türkischen Volk als auch der Weltöffentlichkeit gegenüber sein Vorgehen nicht anders begründen. 
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen wir, wie der Fall von Semdin Sakik in dieser Lügen- und Verleumdungskampagne des türkischen Staates und der türkischen Presse behandelt wird, und wie gegen die Person des Vorsitzenden unserer Partei Abdullah Öcalan eine Schmutzkampagne geführt wird. Ihm sind Millionen Menschen mit ihrem Leben verbunden. Wie können diejenigen, die selbst keinerlei moralische Werte haben, die mit den Mafiabanden zusammenarbeiten, die verantwortlich für Tausende Morde ‘unbekannter Täter’ sind, es wagen, der Öffentlichkeit gegenüber so aufzutreten? 
Wir wissen, daß die derartige Thematisierung des Falles Sakik gleichzeitig der Versuch ist, für Serafettin Elci und andere, die eine Alternative zur PKK sein wollen, den Boden zu bereiten. In einer Zeit, in der in Kurdistan die Wahrheit sehr schmerzlich und bitter ist, können wir die Propaganda der Türkischen Republik verstehen. 
Mit Nachdruck sagen wir aber, diese Kreise und deren Befürworter spielen mit dem Feuer. Sie müssen bereit sein, für jedes Wort und jeden ihrer Schritte schwere Konsequenzen zu tragen.  Das gleiche gilt auch für die KDP. Wie wir bei dem Fall Semdin Sakik gesehen haben, ist es nicht zu verdecken, wie die KDP und die Türkische Republik ineinander verwoben sind. Falls die letzten Erklärungen der KDP, Sakik sei ohne Wissen der KDP entführt worden, der Wahrheit entsprechen, muß sie diesen Aussagen Konsequenzen folgen lassen: sie muß gegen die Türkei Position beziehen. 
Vor allem das kurdische Volk und die aufmerksame Weltöffentlichkeit müssen wissen, daß die Türkei ihre maßlosen Lügen, Verleumdungen und psychologischen Angriffe weiter fortsetzen wird. Die internationalen Kreise dürfen nicht ihre alten Fehler wiederholen und sich von der Propaganda der Türkischen Republik irreführen lassen. 
Die einzige Lösung für die Probleme der Türkei ist, sich auf den Weg der Wahrheit und des Dialogs zu begeben. 
ERNK-Europaorganisation 
                  15. April 1998