ES LEBE DER TAG DER WERKTÄTIGEN!
Seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion wird
von den USA eine „Neue Weltordnung“ propagiert. Doch brachte dieses
Projekt bislang für die ausgebeuteten Völker einzig ein Mehr
an Unterdrückung und Repressalien. Die imperialistischen Staaten
streben nach der Erweiterung ihrer „Ausbeutungsstrategien“, wobei - als
ein Aspekt - die von Menschen geleistete Arbeit gegen die Menschheit eingesetzt
wird. Der Mensch wird um eines Stückes Brot willen abhängig gemacht,
gleichzeitig muß er sich dem System gegenüber beugen. Die Arbeiter
und Werktätigen, sozialen und politischen Bewegungen bis hin zu Gewerkschaftlern,
die ihre Rechte zu verteidigen suchen und den Kampf dafür auf breiter
Ebene organisieren, werden auf verschiedenste Weise bekämpft.
Es ist eine Punkt erreicht, wo die Menschheit im System ‘ertrinkt’, dabei
gehen vor allem die menschlichen Werte verloren. Statt schöpferischen
Wirkens und Arbeitsvermögens des Menschen wird einzig die Technik
in dem Vordergrund gestellt; dies ist Teil des Prozesses, in dem mehr und
mehr Menschen aus der Produktion entfernt werden. Als Folge dieser
Entwicklung kommt es immer häufiger zu sozialer Degeneration und Entfremdung
der Menschen untereinander, was sich zum Beispiel in schweren psychischen
Störungen äußert. All dies sind Ergebnisse des Kapitalismus.
Wichtige Werte der Menschheit wie Hoffnung, Liebe und Brüderlichkeit
verlieren heutzutage ihre Bedeutung. Den Platz dieser Werte nehmen Gewalt,
Krieg und Ausbeutung von Mensch und Natur ein. Den Menschen wird der Egoismus
und die Ellenbogenmentalität als die einzige Lebenseinstellung vorgeschrieben,
indem propagiert wird, daß ein solidarisches Miteinander nicht möglich
sei. Es ist der Versuch der Imperialisten, den Menschen zu entmündigen
und moralisch verfaulen zu lassen.
Gleichzeitig wird die Ausbeutung der Natur seitens der Imperialisten
in bisher nicht gekanntem Maße intensiviert und nimmt Züge einer
globalen Bedrohung an. Ungeheure Mengen an Giftmüll und deren globale
Verschiebung oder die Vernichtung der Natur ganzer Regionen durch gigantische
Projekte der Ausbeutung von Rohstoffen sind nur zwei Beispiele für
die ungeheure Dimension, welche das kapitalistische Verwertungsinteresse
erreicht hat. Für die Interessen einer sehr kleinen Minderheit
werden zahlreiche Menschen geopfert. Aufgrund der Logik, mehr und mehr
Gewinn erzielen zu wollen, werden Kriege nicht beendet; sondern sogar angeheizt.
Während zum Beispiel viele Völker in Afrika Hunger leiden, werden
ihnen - ohne ihre Einwilligung -, anstelle von Lebensmitteln Bomben und
Waffen verkauft, die von Arbeitern in Europa produziert werden. Oder es
gibt z.B. die Tatsache, daß in den letzten Jahren in Kurdistan mit
den verkauften Waffen mehrere tausend Menschen getötet wurden. Darüber
hinaus wurden Menschen aus unserem Land, für die keine sozialen Lebensmöglichkeiten
mehr bestehen, als billige Arbeitskräfte in alle Welt zerstreut.
Es ist die Aufgabe aller Menschen, vor allem aber die der Werktätigen,
die diese Erde eigenhändig gestalten, diesen Entwicklungen ein Ende
zu bereiten.
Die Behauptung der Imperialisten, der Sozialismus sei vernichtet, wird
durch die Bewegung der PKK widerlegt. Der Sozialismus als Bewegung gegen
Unterdrückung, Erniedrigung und Ausbeutung lebt weiter und ist die
internationalistische, friedliche, freiheitliche und brüderliche Basis
für den Kampf um Menschlichkeit. Die PKK scheut sich nicht vor
Verantwortung und legt besonderen Wert auf die Ausarbeitung von Lösungen
zu jedem Thema, angefangen von der Ausbeutung der Natur bis hin zur Entfremdung
der menschlichen Beziehungen untereinander, von der Unabhängigkeit
der Völker bis hin zu Eigenständigkeit des Menschen. Besonderen
Wert legt die Arbeiterpartei Kurdistans auf die Schaffung einer neuen Gesellschaft,
die den vom Kapitalismus geschaffenen individualistischen und egoistischen
Menschen überwindet. Unter dem Vorsitz von Abdullah Öcalan
wird ein Kampf um bessere Bedingungen für das friedliche und brüderliche
Zusammenleben aller Völker geführt.
Das kurdische Volk ist gezwungen, einen sehr aufwendigen Guerillakampf
zu führen. Die Angriffe des faschistischen türkischen Regimes
und der hinter ihm stehenden imperialistischen Mächte gegen Kurdistan
- ohne Beachtung des Völker- und Kriegsrechts - zielen auf den sich
in der PKK realisierenden Sozialismus. Der türkische Staat tritt die
menschlichen Werte mit Füßen und sucht Zuflucht in der Intensivierung
der psychologischen Kriegführung. Als letzte Hoffnung versucht
der türkische Staat, durch die Liquidation der kurdischen Befreiungsbewegung
seine Auflösung zu verhindern.
Die größte Unterstützung seitens der Werktätigen
der verschiedenen Länder für unsere Befreiungsbewegung wäre
der Einsatz für ein Ende der Waffenlieferungen an den türkischen
Staat. Die Zusammenarbeit, die Unterstützung und das Bündnis
aller Werktätigen der Welt, insbesondere der kurdischen und türkischen
Arbeiterklasse, ist die primäre und bedeutendste Notwendigkeit, um
den Widerstandskampf zu stärken und zum Erfolg zu führen.
Der 1. Mai ist ein wichtiger Ausdruck des sozialistischen Widerstandes,
der sich bis zum heutigen Tage erhalten hat und dem wir mit unserem
Handeln Bedeutung geben. Die respektvolle Annäherung an den
1. Mai mit seiner wahren Bedeutung ist auch nur mit einer sozialistischen
Ideologie möglich. Mit dem Ergebnis, das unser Widerstandskampf hervorruft,
gratulieren wir am 1. Mai den fortschrittlichen Werktätigen der ganzen
Welt und allen Völkern, die Widerstand leisten.
Es lebe der 1. Mai
Es lebe die PKK, ARGK, ERNK
Es lebe der Sozialismus
Es lebe der Vorsitzende APO!
1. Mai 1998
ERNK-Europavertretung
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