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Juni '98
  
 Köln, den 21. Juni 1998



IHD-Bericht für den Monat Mai 1998

Der Menschenrechtsverein, IHD, hat seine Bilanz der Menschenrechte für den 
Monat Mai veröffentlicht. Danach wurden 21 Personen Opfer von Morden 
„unbekannter“ Täter. In der Polizeihaft starben 10 Personen durch Folter 
bzw. wurden liquidiert. Insgesamt wurden 28 Folterfälle registriert (die 
Dunkelziffer ist wie immer unbekannt) und 5 Personen gelten als aus der 
Polizeihaft „verschwunden“. Es wurden 156 Fälle von Bedrohung und Angriffen
auf Zivilisten registriert, dabei starben 6 Menschen. 11 Personen wurden 
dabei verletzt. 189 Menschen starben bei militärischen Gefechten. 3248 
Personen wurden ohne Haftbefehl vorübergehend festgenommen, davon blieben 
185 in Haft. Bei Angriffen auf Gefangene wurden 31 Personen verletzt. 1115 
Menschen verloren aufgrund von Repressionen im Betrieb ihren Arbeitsplatz. 
18 Bombenanschläge wurden registriert. In 7 Fällen wurden Organisationen 
wie Vereine, Parteien, Gewerkschaften und Publikationshäuser verboten, in 
9 Fällen wurden polizeiliche Razzien (gewalttätiges Eindringen und 
Durchsuchung) bei entsprechenden Organisationen bekannt. 25 Publikationen 
wurden beschlagnahmt. In laufenden Gerichtsverfahren wurden seitens der 
Staatsanwaltschaft insgesamt 111 Jahre und 6 Monate Strafen gefordert; 
die verhängten Strafen betrugen im Mai 25 Jahre und 8 Monate Haft. 
Geldstrafen wurden in Höhe von 544 Millionen Türkischen Lira verhängt. 
133 Personen befinden sich aufgrund der von ihnen vertretenen Meinung 
(„Meinungsschuld“) in Haft.