Köln, 5. Juni 1998
Schwere Verluste der türkischen Armee in Südkurdistan
Am 20. Mai haben türkische Armeeinheiten in einer Stärke von
über 50.000 Soldaten erneut - unbeachtet von der Weltöffentlichkeit
- die Grenze nach Südkurdistan/Nordirak überschritten. Seitdem
ist es zu zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen zwischen
Kräften der Volksbefreiungsarmee Kurdistans ARGK und den türkischen
Truppen sowie den mit diesen verbündeten KDP-Peschmergas gekommen.
Das Pressebüro der ARGK verbreitete gestern eine Bilanz der Gefechte
vom 20. Mai bis zum 03. Juni 1998. Demnach ist es zu 108 Zusammenstößen
gekommen.
Allerdings liegen bislang nur zu 27 Gefechten nähere Informationen
vor. Demnach sind mindestens 123 KDP-Peschmergas und türkische
Soldaten in den ersten beiden Wochen seit Beginn der türkischen Invasion
getötet und 24 verletzt worden. Ein Hubschrauber wurde abgeschossen,
ein weiterer so schwer getroffen, daß er nicht mehr einsatzfähig
ist. Ferner wurden Landrover-Jeeps und ein Panzer zerstört.
Die eigenen Verluste gab das ARGK-Pressebüro mit neun gefallenen
und acht verletzten Guerillakämpfern an.
Laut der Erklärung des Pressebüros des ARGK-Hauptquartiers
sind die ARGK-Guerillas im Kampf gegen die türkischen Armeeinheiten
und die KDP-Peschmergas von der Taktik des Zermürbens mittels zahlreicher
kleiner, kurzer Angriffe zur Phase der Vernichtung feindlicher Einheiten
übergegangen.
Für den 4. Juni meldete das ARGK-Pressebüro schwere Gefechte
in der südkurdischen Region Metina. Dort sind den Angaben zufolge
44 türkische Soldaten und KDP-Peschmergas getötet worden. Von
sieben getöteten türkischen Soldaten wurden die Personalien angegeben.
Es handelt sich um Ali Atak, Mehmet Gürsoy, den Offizier Fatih Yildirim,
Ali Kilic, Adnan Keskin, Haydar Dursun und Necati (Nachnahme konnte nicht
mehr festgestellt werden).
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