Köln, 16. Juli 1998
An die Redaktionen
Aktuelles/Ausland/Kurdistan/Türkei
Die türkische Armee muß Schläge durch die angeblich
„zu 90% besiegte“ PKK hinnehmen
Die türkische Armee gerät in Hinterhalte
Seit dem 08. Juli 1998 führt die türkische Armee in den Regionen
Hakkari, Yüksekova und Semdinli Operationen durch, bei denen sie schwere
Verluste hinnehmen mußte. Durch neue Taktiken und ständige Angriffe
der ARGK-Guerilla gerieten die türkischen Soldaten und Offiziere in
Panik und beschossen sich teilweise auch gegenseitig. Bei den Gefechten
zwischen ARGK und türkischer Armee gab es zahlreiche Tote und Verletzte
auf Seiten der türkischen Armee. Neuesten Berichten zufolge wurden
in diesem Gebiet bis zum 14. Juli 20 Soldaten getötet. Weitere fünf
Soldaten, die sich der Guerilla ergeben wollten, wurden durch türkische
Offiziere getötet.
Als die Operationseinheiten der türkischen Armee im Dreieck Van-Sirnak-Siirt
am 11. Juli versuchten, sich zurückzuziehen, geriet ein Teil des Batallions
Alan-Destan auf einem Feld in einen Hinterhalt der Guerilla, in dem nach
vierstündiger Auseinandersetzung 30 Soldaten umkamen. Hier wurden
viele militärische Ausrüstungsgegenstände von der Guerilla
beschlagnahmt.
Die Guerilla greift Stützpunkte an
Im Gedenken an die im Gefängniswiderstand vom 14. Juli 1982
Gefallenen, griff die Guerilla in der Region Yüksekova zwei auf Berggipfeln
gelegene Stützpunkte der Sinova-Einheit der türkischen Armee
an. An beiden Stützpunkten hielten sich ca. 100 Soldaten und Dorfschützer
auf. Gegen 24.00 Uhr wurden diese Stützpunkte von drei Seiten angegriffen.
Ersten Angaben zufolge kamen 20 Soldaten um, vermutlich waren
es aber über 50. Nach einem nur fünfminütigen Gefecht
übernahm die Guerilla auf den Berggipfeln die Kontrolle und beschlagnahmte
die militärische Ausrüstung der getöteten Soldaten.
Angriff auf einen Polizeipanzer in Giresun (Schwarzmeerregion)
Auf der Straße von Giresun zum Dorf Bayram (bei der Provinzstadt
Sebinkarahisar) wurde am 14. Juli um 21.00 Uhr von der Guerilla ein Omnibus
mit dem Kennzeichen 28 DE 701 (Halter Ibrahim Ekinci), angehalten. Die
Fahrgäste und der Fahrer wurden nach Sebinkarahisar gebracht. Ein
Polizeiauto und ein Panzer, die in Asbasa einem Stadtteil von Sebinkarahisar,
Wache hielten, wurden von der Guerilla angegriffen.
Dieser Angriff wurde von den Volksbefreiungskräften zusammen mit
einem Bündnis von kurdischen und türkischen revolutionären
Organisationen durchgeführt. Es gibt keine Angaben über die Anzahl
umgekommener oder verletzter Soldaten. Nach diesem Angriff begann die türkischen
Armee eine große Operation in dieser Region.
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