Köln, den 12. Oktober 1998
Öcalan gibt Funkbefehl an die ARGK-Kommandanten:
„Macht Euch bereit!“
Die Vorbereitungen der ARGK-Einheiten für Aktionen
gegen den Feind nehmen an Intensität zu.
Der Vorsitzende der Arbeiter Partei Kurdistan, Abdullah Öcalan,
hat am 11. Oktober 1998 zu den letzten Entwicklungen und Angriffen in Kurdistan
durch den türkischen Staat Stellung bezogen.
„Der Terrorismus des türkischen Staates war nicht nur gegen Tausende
von kurdischen Menschen, sondern auch gegen unsere Dörfer, unsere
Geschichte und unsere Hoffnungen gerichtet. Wir werden diesen Staatsterrorismus
von der Wurzel an beseitigen“, sagte A. Öcalan in seinen Anweisungen
an die Kommandanten der Volksbefreiungsarmee Kurdistan (ARGK).
Zu den seitens des türkischen Staates wiederholt gemachten demagogischen
Äußerungen vom „Ende der Geduld“, und „das Faß sei übergelaufen“
betonte Öcalan: „ Wir sind eigentlich diejenigen, deren Geduld am
Ende ist!“ Dementsprechend gab der Vorsitzende der PKK der ARGK-Guerilla
den Befehl, sich bereit zu halten.
Da der türkische Staat, den seit dem 1. September von der PKK angerufenen
und anhaltenden einseitigen Waffenstillstand ohne positive Reaktion ließ,
sondern vielmehr ihre Angriffe verstärkt hat, und zudem seit einer
Woche mit dem Waffenklirren gegen die Völker der Region verstärkt
unter Druck setzt und bedroht, betonte Öcalan die Entschlossenheit
im Kampf gegen diesen Staatsterrorismus.
Öcalan sagte weiterhin, daß der türkische Staat lediglich
versucht hat, den Waffenstillstand für sich auszunutzen, und wies
darauf hin, daß es notwendig sei, von kurdischer Seite eine Antwort
auf die ständigen Angriffe und Bedrohungen zu geben. Dazu erklärten
die Kommandanten der ARGK, daß die Guerilla sich ihrer Verantwortung
bewußt ist und sich alle Guerillakämpferinnen und -kämpfer
mit ganzem Einsatz und vollster Entschlossenheit gegen die Bedrohungen
und Angriffe des Feindes stellen.
Die Kommandanten der ARGK, die nun mit den Vorbereitungen begonnen haben,
wiesen darauf hin, daß die türkische Armee seit dem Waffenstillstands
am 1. September1998, 95 Angriffe durchgeführt hat und dabei 70 Guerillakämpferinnen
und -kämpfer gefallen sind. Die letzten Drohgebärden haben nun
schließlich das Faß zum Überlaufen gebracht, zumal nicht
nur Nord-Kurdistan von der Situation betroffen ist, sondern gleichzeitig
zu der Krise zwischen der Türkei und Syrien sich auch die Operation
der türkischen Armee in Südkurdistan intensiviert hat. Weiter
wurde darauf hingewiesen, daß nicht nur die türkische Armee,
sondern auch die Truppen des Irak ihre Bewegungen im Bereich der Linie
Mosul-Kirkuk verstärkt haben.
Es hieß, die Guerilla-Einheiten seien auf alle Eventualitäten
vorbereitet und werden eine entschlossene Antwort auf die letzten Aktionen
des Feindes geben.
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