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    PRESSEERKLÄRUNGEN 
  
 
November '98
  
    Köln, 14. November 1998
     
     

    Im folgenden dokumentieren wir die Erklärung der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans, ERNK, zu dem Aufenthalt von Abdullah Öcalan als politische Repräsentant in Italien.
     

    Der Vorsitzende der Arbeiter Partei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, ist am 12.November 1998 auf dem Flughafen Fiumicino in Rom angekommen und dort um die Zuerkennung eines politischen Status für seine Person ersucht. Er wird momentan im Celio Hospital in der Nähe Roms festgehalten; die Behörden sind mit der Abwicklung der üblichen, notwendigen Formalitäten befaßt. 

    Jeder Mensch, der sich die Zeit nimmt, die aktuelle Geschichte der kurdischen Frage zu studieren, muß beeindruckt sein von den äußerst positiven, geduldigen und gewissenhaften Bemühungen, die der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan unternommen hat bei der Suche nach einer friedlichen, politischen Lösung des andauernden Konfliktes in Kurdistan. Die PKK ist zu einem Zeitpunkt für Frieden eingetreten, an dem der türkische Staat fortfuhr, seine kriegerischen und provokativen Taktiken auszuweiten, womit er einen umfassenden Konflikt riskierte, der den ganzen Mittleren Osten in Mitleidenschaft zu ziehen drohte. Mit all dem konfrontiert hielt der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan unbeirrbar an dem Weg des Friedens fest. Es ist an der Zeit, daß der PKK für diese Haltung Anerkennung entgegengebracht wird, und daß sie den Respekt der internationalen Staatengemeinschaft gewinnt, der ihr zusteht. 

    Herrn Abdullah Öcalan steht bei jedweder zukünftigen Lösung des Konfliktes eine entscheidende Rolle zu und die Welt muß dies erkennen. Wenn es jemals zu einem Friedensschluß kommen soll, muß der Vorsitzende Öcalan und die PKK von offiziellen, diplomatischen Kreisen als legitime Vertretung der kurdischen Volkes anerkannt werden. Die Kurden haben unentwegt ihre Unterstützung der PKK und ihres Vorsitzenden Abdullah Öcalan gezeigt, und wer sind wir im Westen, daß wir ihnen das Recht verweigern, ihre eigenen Repräsentanten zu wählen, denn ist nicht das der Kern der Selbstbestimmung? 

    Abdullah Öcalans Bemühungen, wenn sie zum Erfolg führen, werden schließlich sowohl von Türken als auch von den Kurden begrüßt werden. Indem er die Initiative für Frieden ergriffen hat, wie er es für die PKK zuletzt wieder durch Ausrufung eines einseitigen Waffenstillstandes getan hat, bringt Abdullah Öcalan das wahre Verlangen des kurdischen Volkes und auch vieler türkischer Menschen zum Ausdruck. Sie wünschen nichts dringlicher als ein Ende des Krieges, der viele tausend Tote gefordert hat ebenso wie die Zerstörung unzähliger Dörfer und umfassende ökonomische Schäden hinterläßt. 

    Wir glauben, daß es die Hoffnung vieler Menschen in Europa ist, die sich als Freunde der Kurden verstehen, und die die Leiden nachvollziehen können, die dem kurdischen Volk durch den schmutzigen Krieg auferlegt wurden, daß die italienische Regierung Abdullah Öcalan einen politischen Status zuerkennen muß.

    Wir rufen alle auf, die italienische Regierung zu ermutigen, diesen historischen Schritt zu unternehmen, der auch zu einer politischen Lösung der kurdischen Frage beitragen wird.