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November '98
  
    Köln, 15. November 1998
     

    Im folgenden dokumentieren wir eine Erklärung des Zentralkomitees der Arbeiter Partei Kurdistans, PKK vom 14.11.1998:
     

    An unser Volk, alle demokratischen Kreise und nationalen Kräfte!

    Die Entwicklungen um die Person unseres Vorsitzenden Abdullah Öcalan bestimmen das Schicksal unseres Volkes. Anläßlich des Weltfriedenstages wurde von unserem Parteivorsitzenden Abdullah Öcalan am 1.9.1998 ein einseitiger Waffenstillstand erklärt, um eine friedliche Lösung der kurdischen Frage herbeizuführen. Dieser Versuch wurde durch den türkischen Kolonialismus mit einem Komplott von internationaler Dimension beantwortet. 
    Während mit der Intensivierung des Krieges auf den Waffenstillstand geantwortet wurde, wurde gleichzeitig die Feindschaft auf den Gipfel getrieben. 
    Die Türkische Republik hat all ihre Kräfte in Bewegung gesetzt, um ihre militärischen, diplomatischen und politischen Angriffe auf die Spitze zu treiben. Dadurch, daß unsere Nationale Führung zur Zielscheibe erklärt wurde, bekommt der praktizierte Völkermord an unserem Volk eine neue Dimension. Unsere Partei und unser Volk stehen in dieser Situation entschieden hinter dem Parteivorsitzenden. Sie haben aufgrund des legitimen Selbstverteidigungsrechtes und des Freiheitswillens ihren Widerstand entschlossen fortgesetzt. 
    Um die Lösung der Kurdenfrage durch unseren nationalen Kampf voranzutreiben, ist unser Vorsitzender und Parteigenosse Abdullah Öcalan am 12.11.1998 in die italienische Hauptstadt Rom gekommen. Dieser Besuch hat politischen Charakter. Sein Ziel ist nicht das Suchen nach einem sicheren Aufenthaltsort. Ein Aufenthaltsort kann für unsere Nationale Führung in erster Linie in unserem Land gefunden werden und hier kann auch für seine Sicherheit gesorgt werden. In dieser Hinsicht haben wir keine Schwierigkeiten. 
    Die Länder der Europäischen Union, der auch Italien angehört, müssen unsere Führung, die nach einer friedlichen und politischen Lösung für die Kurden sucht, als Vertreter unseres Volkes anerkennen. Den Gesetzen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gemäß, ist eine positive Antwort auf diesen Besuch erforderlich. Eine andere Herangehensweise aufgrund des Druckes und der Erpressung durch den türkischen Staat würde ein Verstoß gegen ihre eigenen Prinzipien und geltendes Recht bedeuten. 
    Durch den Besuch in der italienischen Hauptstadt ist nicht nur Italien, sondern sind alle europäischen Staaten in die Verantwortung genommen. Unsere Partei erwartet in Vertretung unseres Volkes sowohl in Italien als auch in anderen Staaten der Europäischen Union eine Haltung, die unsere nationale Würde nicht verletzt. Unser ganzes Volk verfolgt mit großer Aufmerksamkeit und Verbundenheit den Besuch unseres Vorsitzenden in Rom. Das kurdische Volk wird die Verletzung unserer nationalen Würde aufgrund des Druckes durch den türkischen Staat nicht dulden und zu jeder erniedrigenden Haltung aufs schärfste Stellung beziehen. Unser Wunsch ist, daß die deutsche Regierung, ohne Vorschieben von rechtlichen Gründen, eine positive Haltung einnimmt. Die demokratischen Grundsätze der Europäischen Union werden die Einnahme einer positiven Haltung erzwingen. 

    An unser patriotisches Volk!
    Durch den internationalen Komplott gegen unsere Führung wird versucht, die Zukunft unserer Nation zu verdunkeln. Unser Feind greift barbarisch und erbarmungslos an. Er versucht, den Prozeß der nationalen Vernichtung zu vervollständigen. Jedes Mitglied unseres Volkes soll mit Leib und Seele, in Gedanken oder in der Wirklichkeit, bei unserer Nationalen Führung in Rom sein. Jeder, der kann, soll sich nach Rom begeben und damit beweisen, daß er hinter der Führung steht. 
    In der momentanen Situation hat jeder überzeugte Kurde im In- und Ausland vorrangig nur eine Aufgabe: durch demokratische Aktionen wie Demonstrationen, Kundgebungen, Hungerstreiks und ähnliches seine Verbundenheit mit der Nationalen Führung und seine Unterstützung zu beweisen. Aktionsformen, die nicht demokratisch sind, sollen nicht gewählt werden. Die Aktionen sollen fortgesetzt werden, bis unserer Führung ein politischer Status gewährt worden ist. 

    An alle nationalen Kräfte!
    Das Komplott gegen unsere Nationale Führung und die Reaktionen darauf sind von entscheidender Bedeutung für unser Volk. Dieses Komplott gegen die Person unserer Führung soll alle nationalen Kräfte außer Kraft setzen. Von daher müssen wir eine entschiedene Haltung einnehmen gegen dieses Komplott, um unsere nationalen Interessen zu vertreten. Deshalb müßt ihr euch hinter den Vorsitzenden unserer Partei Abdullah Öcalan stellen und alle eure Möglichkeiten hierfür ausschöpfen. Ihr müßt alles, was euch möglich ist, unternehmen und dies als nationale Aufgabe betrachten. 

    An alle demokratischen Kräfte!
    Das Komplott gegen unseren Vorsitzenden hat zum Ziel, die demokratische Lösung der Kurdenfrage zu verhindern. Und es wird deutlich, daß, wie bei der Ausrottung der Armenier, Assyrier, Syrier und Griechen auch die vollständige Vernichtung des kurdischen Volkes beabsichtigt ist. Die türkische Republik führt ihre barbarische Vorgehensweise fort, ohne die Menschlichkeit zu berücksichtigen. Die Absichten unseres Vorsitzenden, Frieden zu schaffen, wurden mit Angriffen beantwortet. 
    Daher sehen wir es für alle demokratischen Kräfte als eine Verpflichtung an, sich mit unserer Nationalen Führung zu solidarisieren. 
    Im Namen unserer Partei und unseres Volkes bitten wir alle, sich gegen die türkische Barbarei zu stellen und sich mit unserem Vorsitzenden zu solidarisieren.