Köln, 16. November 1998
Die kurdische Bevölkerung auf dem Weg nach Rom
Zahllose Hungerstreiks in den Städten Europas
Seitdem der Vorsitzende der Arbeiter Partei Kurdistans, PKK, Abdullah
Öcalan, sich in Italien aufhält, finden an vielen Orten Europas
Demonstrationen, Sympathiekundgebungen und Hungerstreiks der kurdischen
Bevölkerung statt
Die Teilnehmer fordern mit diesen Aktionen die Anerkennung des politischen
Status für ihren Vorsitzenden Abdullah Öcalan.
In Bonn befinden sich über 200 Kurdinnen und Kurden im Hungerstreik,
in Düren 50 Personen, in Wien 300 Personen, in Grenoble 30 Personen,
in Straßburg 200 Personen, in Bukarest 60 Personen und in Erivan
50 Personen.
Von weiteren Hungerstreiks in Stuttgart, Den Haag, Kopenhagen, Athen,
Saloniki und London sowie in Schweden, Rußland, Ukraine, Kasachstan,
Armenien und Georgien sind die Teilnehmerzahlen noch nicht bekannt. In
Finnland beginnt morgen ein Hungerstreik.
Die Islamische Bewegung Kurdistans organisierte zeitgleich einen Hungerstreik
in den Moscheen von Paris, Wien, Hagen und Berlin sowie in Köln-Mülheim.
In Riad, Saudi-Arabien, befinden sich 50 Kurdinnen und Kurden im Hungerstreik.
In Klein-Südkurdistan (Syrien), in den Städten mit großem
kurdischen Bevölkerungsanteil, begannen gestern Hungerstreiks.
Im Flüchtlingslager Maxmur in Südkurdistan befinden sich 200
Kurdinnen und Kurden im Hungerstreik.
In den Gefängnissen der Türkei begannen gestern 10.000 PKK-Gefangene
einen Hungerstreik, der von den Gefangenen aus den linken türkischen
Organisationen unterstützt wird.
In Griechenland begannen 3 patriotische Kurden im Gefängnis ebenfalls
mit einem Hungerstreik.
Im HADEP-Gebäude von Izmir befinden sich 80 Personen im Hungerstreik,
überwiegend Frauen.
Große Versammlungen der kurdischen Bevölkerung gab es in
folgenden Städten und Ländern:
Vor den amerikanischen Konsulaten und Botschaften und auf anderen Plätzen
von Frankfurt, München, Wien, London, Bern, Straßburg und Erivan.
In Belgien, Schweden, Dänemark, Finnland und in der Ukraine finden
Versammlungen und Kundgebungen statt.
Tausende sind bereits auf dem Weg nach Rom:
Aus Stuttgart, Bremen, München, Oldenburg, Kiel, Hamburg, Köln,
Bonn, aus Den Haag, Marseille, aus der ganzen Schweiz, Belgien und Schweden
setzte sich die kurdische Bevölkerung mit Bussen, Autos und Flugzeugen
in Bewegung.
Viele Kurdinnen und Kurden, die sich derzeit im Hungerstreik befinden,
haben ihre Abfahrt nach Rom angekündigt. Unzählige werden noch
folgen. Die Aktivitäten werden nicht abreißen.
Am morgigen Dienstag, 17.11.1998, wird es eine Großdemonstration
in Rom geben.