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    PRESSEERKLÄRUNGEN 
  
 
Februar '99
  
    Köln, 19. Februar 1999
     

    In einer Erklärung nahm das Präsidium der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) am 18.02.1999 Stellung zu der aktuellen Entwicklung seit der Verschleppung des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan in die Türkei. Im folgenden geben wir diese Erklärung des Präsidiums der Arbeiterpartei Kurdistan zusammengefaßt wieder.
    Das Präsidium der PKK ist nach dem Vorsitzenden der Partei das oberste Entscheidungsgremium. Dem Präsidium gehören sieben Mitglieder des Zentralkomitees der PKK an, die auf dem V. Parteikongreß, der Ende 1994, Anfang 1995 stattfand, von den Delegierten gewählt wurden.
     

    Erklärung der Führung der PKK
     

    Scharfe Kritik an westlichen Staaten
    In scharfer Form wurden verschiedene europäische Staaten sowie die USA kritisiert, da diese aktiv an der Zuspitzung der Situation mitwirkten und alle bisherigen Versuche einer politischen Lösung des türkisch-kurdischen Konfliktes ins Leere laufen ließen.
    Stattdessen habe man die Verschleppung des Vorsitzenden in die Türkei zugelassen bzw. sei man darin involviert gewesen. Dieser Angriff auf Herrn Öcalan sei ein Angriff auf das kurdische Volk. Dies zeige sich u.a. darin, daß Kurdinnen und Kurden auf der ganzen Welt, vor allem in Kurdistan, in der Türkei und in Europa auf den Beinen seien. Dabei demonstriere das kurdische Volk seine Bindung zu seinem nationalen Vertreter sowie seine Entschlossenheit, alles für ihn zu tun. Das kurdische Volk werde seine Proteste, seinen Zorn und Widerstand ununterbrochen fortsetzen, bis die Sicherheit Abdullah Öcalans garantiert sei.

    Keine Lösung des Konfliktes in Kurdistan ohne Abdullah Öcalan
    Die Botschaft unseres Volkes und unserer Partei sei eindeutig, wird in der Erklärung betont. Eine PKK ohne Apo (Abdullah Öcalan), eine Lösung der Kurdenfrage ohne PKK werde niemals und unter keiner Bedingung zustande kommen. Es gebe auch weiterhin nur einen Ansprechpartner, und das sei der Vorsitzende der PKK. Weiter heißt es in der Erklärung, daß „jeder, der versucht, mit unserer Partei und unserem Volk in Kontakt zu treten, dies mit unserem Vorsitzenden Apo, tun (muß). Jeder, der eine Lösung des Kurdenproblem anstrebt, muß diese Lösung mit unserem Vorsitzenden Apo vereinbaren.“ Nur unter diesen Bedingungen sei eine Lösung möglich.
    Derzeit sei es jedoch vordringlich, daß die Sicherheit von Abdullah Öcalan von internationalen Beobachtern garantiert werde.
     

    Für die Verschärfung der Situation machte das Präsidium der PKK die USA und auch die EU-Mitgliedsstaaten verantwortlich. 
    Das Führungsgremium der PKK betonte ausdrücklich, daß in Europa keinerlei bewaffnete Aktionen stattfinden werden. Die Kurdinnen und Kurden in Europa wurden aufgerufen, mit Besonnenheit ihre demokratischen Rechte zu nutzen. Weder den Sicherheitskräften noch dem europäischen Volk und seinen zivilen Einrichtungen solle Schaden zugefügt werden. Sämtliche Aktionen sollten stattfinden, um die europäischen Völker an sich zu binden und die Regierungen in diesen Ländern aufzurufen, in dieser Problematik aktiv zu werden. Unter anderem wurde Deutschland aufgerufen, seiner Verantwortung für eine Lösung des Konfliktes gerecht zu werden.

    Daß der Krieg in der Türkei jedoch verschärft aufflammen werde, sei eine Folge der jüngsten Entwicklungen. „In der Türkei und in Kurdistan ist - ohne Unterschied - jedes Mittel und jede Gewaltanwendung legitim und gerecht. Ob zivile oder militärische Einrichtungen, alle Organisationen, Institutionen oder Personen, die sich feindlich unserem Volk gegenüber verhalten, sind Ziel des Widerstandes unseres Volkes.“
    Das Präsidium der PKK schloß seine Erklärung mit der Aufforderung an die Türkei und die westlichen Staaten, einen Weg einzuschlagen, der zu einer politischen Lösung führe.