An die Redaktionen:
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Im folgenden dokumentieren wir eine Erklärung des
Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan, die dieser am
Dienstag, 5. Oktober 1999 über seine Anwälte an
die Öffentlichkeit gab und die von der kurdischen Nachrichtenagentur
DEM verbreitet wurde:
Der Vorsitzende der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) erklärte,
dass für eine umfassende Teilnahme der PKK an einer demokratischen
Republik noch nicht der entsprechende gesetzliche Rahmen geschaffen
worden ist. Abdullah Öcalan übermittelte durch seine
Anwälte Dogan Erbas, Hatice Korkut, Ümmühan
Yasar und Irfan Dündar eine Erklärung worin er sich
auf die Friedensgruppe bezog, die in die Türkei entsendet
wurde.
"Als praktisches Ergebnis unseres Aufrufs vom 22.09.1999,
eine bewaffnete Gruppe von PKK-Kadern zur Teilnahme an dem
Projekt einer "Demokratischen Republik" in die Türkei
zu entsenden, ist diese Gruppe am 01.10.1999 eingetroffen.
Mit der Teilnahme der Gruppe an der allgemeinen rechtlichen
Phase haben wir nochmals die Aufrichtigkeit unserer Friedensbestrebungen
bewiesen."
Öcalan betonte, dass die PKK ihren strategischen Beschluss,
politische Hindernisse durch Dialog und Verständigung
zu überwinden - auch die Teilnahme sämtlicher Kräfte
an der rechtlichen Phase - nochmals unterstrichen hat. Jedoch
bestehe aufgrund der vorhandenen rechtlichen Praxis kein produktiver
Rahmen für die Teilnahme der PKK an der Demokratischen
Republik. Bei Beseitigung der gesetzlichen Hindernisse und
der Schaffung einer neuen gesetzlichen Ordnung wären
alle der PKK unterstehenden bewaffneten Kräfte bereit,
schon ab dem Jahr 2000 sich der rechtlichen Phase anzuschließen.
Die Schaffung eines Friedens verlange allen Opfer ab.
Öcalan verwies darauf, dass gerechte, unterschiedslose
und angemessene Gesetzesänderungen den Friedensprozess
unterstützen werden. Er machte deutlich, dass die in
das dritte Jahrtausend eintretende Türkei der gesellschaftlichen
Verständigung und der Schaffung einer Demokratie bedarf.
Öcalan rief dazu auf, gemäß der Verantwortung
aller, alles dafür Notwendige zu tun.