Der Präsidialrat der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
rief in einer Erklärung vom 19. Oktober 1999 die offiziellen
und zivilen Institutionen der Türkei dazu auf, praktische
Schritte für einen Dialog zu unternehmen.
Auch die internationalen Kräfte wurden zu einer weiteren
Verstärkung ihrer Unterstützung aufgefordert. Der
Erklärung zufolge, läuft der Aufbau einer Demokratischen
Republik in Gefahr, nur begrenzt zu bleiben:
"Aus den Erklärungen von höchster Stelle geht
hervor, dass der türkische Staat für eine tiefgreifende
Veränderung Handlungsbedarf sieht. Doch hinsichtlich
der Umsetzung, des Inhaltes und Umfanges, sowie den daraus
resultierenden Ergebnissen existiert keine klare Vorstellung."
Wenn keine entsprechenden Maßnahmen getroffen werden,
besteht die Gefahr, dass neue Probleme entstehen und die Gesellschaft
enttäuscht wird. Um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken,
sind auf nationaler und internationaler Ebene Maßnahmen
gefordert. Weiter heißt es: "In der jetzigen Dialogphase
besteht Bedarf an Vertrauen schaffenden Schritten. An Stelle
des indirekten Dialogs, stellt der direkte Dialog für
den Aufbau einer "Demokratischen Republik" eine
wichtige Lösungsmethode dar. Hierfür sollte der
Staat, ohne übertriebene Vorsicht und ohne sich massiv
einzuschränken, das Notwendige unternehmen."
Nach eigener Aussage, hat die PKK in der jetzigen Phase die
ihr zukommenden Aufgaben erfüllt und betont, dass sie
zu einer weiteren Erfüllung der selben bereit ist. Als
Beispiel wird der als Geste des guten Willens gemachte Vorstoß,
die Entsendung einer "Frieden und Lösungs"
Gruppe unter der Führung von Ali Sapan, angeführt.
Der Präsidialrat der PKK betont, dass die daraus resultierenden
Ergebnisse von entscheidender Bedeutung seien. Deshalb sollte
der Staat diesem Schritt den entsprechenden Wert beimessen
und seiner historischen Verantwortung gemäß handeln:
"Die PKK wird trotz der halbherzigen Haltung des Staates
und der massiv anhaltenden militärischen Operationen,
am Rückzug festhalten und im friedlichen Kontext ihren
politischen Kampf verstärken."
Die PKK wird weitere Schritte unternehmen, um für die
Aufbauphase der "Demokratischen Republik" einen
positiven Beitrag zu leisten. Des weiteren wurden alle interessierten
offiziellen und inoffiziellen Organisationen, sowie zivil-gesellschaftliche
Einrichtungen aufgefordert, diesbezüglich sich persönlich
zu überzeugen. Hierfür würde seitens der PKK
alles Notwendige veranlaßt werden.
Zum Schluß der Erklärung ruft der Präsidialrat
der PKK, alle offiziellen und zivilen Institutionen nochmals
dazu auf, einen positiven Beitrag zu der von Abdullah Öcalan
eingeleiteten Phase einer "Demokratischen Republik"
zu leisten und unverzüglich praktische Schritte zu entwickeln.