NETRESIST@NCEDas Netz als Schauplatz gesellschaftlicher Konflikte VERANSTALTUNG mit Florian Schneider, Journalist und Netzaktivist, München &N.N. Kulturzentrum Lagerhaus, KIOTO, Dienstag, 13. Februar, 19.30 links:radikal und neue Medien / virtuelle Bewegung
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Spielzeugkrieg: der dot.com Multi und Spielzeugversand Etoys fällt über die kleine, unabhängige Künstlergruppe etoy her, um den Namen für ihre Domain zu beanspruchen. Rechtsanwälte glaubten, sie könnten die Künstlerinnen und Künstler mit Millionenklagen kleinkriegen. Rücksichtlose Geschäftemacherei und die Freiheit im Netz trafen aufeinander. RTmark organisierten eine globale Verteidigungsstrategie, email bombing, der Aktienkurs sank von 67 auf 15 US-Dollar, das zwang den Konzern in die Knie.(www.toywar.com). Gewerkschaften fragen sich, wie sie Streiks der Computersklaven organisieren sollen, die online vernetzt um die ganze Welt verstreut sind. Einfach alle Angestellten vor den Fabriktore zu versammeln, geht nicht, wo es doch gar keine Fabrik, gar kein Bürogebäude mehr gibt. Aber das Prinzip des Streiks ist nicht die Versammlung, sondern der Schaden, mit dem durch Arbeitsniederlegung die Unternehmer unter Druck gesetzt werden sollen. Das Internet ist ja auch eine große Fabrik. Es ist noch gar nicht lange her, da fand auf dem Server des Bundesjustizministeriums eine Online-Demonstration statt. www.online-demonstration.org hatten den server ausgebremst, um gegen den Mißbrauch des Markeschutzrechts durch mächtige Anbieter zu protestieren. Netzkünstler stellen Geheimdienst und Militäraktivitäten im Internet Konzepte kultureller Intelligenz entgegen (Netzkulturzentrum Wien, www.t0.or.at)), zapfen ihrerseits die Informationsquellen an, verschaffen sich authentische Daten von Aufklärungssateliten, um beispielsweise Kriegslügen, wie während des Jugoslawien-Konflikes aufzudecken. Als es im Juni 1998 im Rahmen der Proteste gegen den Weltwirtschaftsgipfel Demonstranten in London gelang, die Börse zu stürmen, als ein Bürogebäude besetzt wurde, da waren 40.000 Leute gekommen zu einer Demo, zu der kein Flugblatt und kein Plakat aufgerufen hatte. Weil die Organisatoren Repressalien befürchteten und unerkannt bleiben wollten, mobilisierten sie über mailing lists und Kettenbriefe. Heute wird der Protest gegen die Globalisierung global organisiert, keine Tagung machtbesessener Neoliberalisten, keine Konferenz der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds, kein Weltwirstchaftsgipfel, gegen den nicht weltweit mobilisiert wird. Internationale Demonstrationen und Widerstand in Seattle und Washington, Prag und Nizza, oder im Juli 2001 in Genua wären ohne mailing lists und websites kaum noch denkbar. (www.indymedia.org; www.protest.net; www.nadir.org) User kann man nicht mit Konsumenten=Konsumhaltung übersetzen, user verbreiten Gegeninformationen, leisten digitalen Ungehorsam oder werfen digitale Scheiben, die großen Portale ein. Im Internet spiegeln sich alle Aspekte gesellschaftlicher Konflikte wieder, das Netz ist Plattform für eine Serie von Auseinandersetzungen und Machtkämpfe, der Cyberspace ist ein nicht weniger umkämpfter öffentlicher Raum, als die Straße, vielleicht sogar mehr, da die Straße gerade out ist (kein Wunder bei dem Wetter). |
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VERANSTALTUNG: Florian Schneider (Journalist und Netzaktivist aus München,) N.N. Kulturzentrum Lagerhaus, KIOTO, Dienstag, 13. Februar, 19.30 Florian Schneider, Journalist, Filmemacher, WebAktivist, Mitarbeiter bei 'Kein Mensch ist illegal' wird über Erfahrungen mit dem Medium Internet referieren, über Internetkunst und email bombing, Streiks im Cyberspace und Konzepte von Imagebeschmutzungskampagnen. Wir wollen u.a. diskutieren, ob virtueller Ungehorsam mehr ist als nur ein Medien-Hype und was soziale Bewegungen von diesen Aktionsformen lernen können.(weitere Infos unter www.is-bremen/arab) Die Veranstaltung wird gestreamt und ist anschließend als Audio und Video im Netz zu sehen. |
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(Veranstalter: AntiRassismusbüro Bremen und z.ero, in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg Initiative Bremen und dem Antirassistischen Liste Uni Bremen) | ||