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16/04/02 19:05

Omofuma - Prozess

10.03.2002, 20:37, LinksRhein

Rassismus | Marcus Omofuma | Abschiebung | Balkan Air | Asyl

Am 1. Mai 1999 erstickten drei österreichische Polizisten Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung. Diese drei Polizisten standen nun in Korneuburg (bei Wien) nicht wegen Mordes aber wegen "Quälens eines Gefangenen mit Todesfolge"vor Gericht. Am 16.4. berichtete die NZZ, dass die Täter zu milden Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Protokolle der ProzessbeobachterInnen von der Plattform für eine Welt ohne Rassismus und weitere Links



Der Prozess im Überblick:

Das rechtsmedizinische Gutachten zur Frage nach der Todesursache des Marcus Omofuma enthält bereits zahlreiche ZeugInnenaussagen von Passagieren, Polizisten und Balkan - Air Angestellten. Die Todesursache war laut diesem Gutachten eindeutig das Verkleben seiner Atemwege und die Einengung seines Brustkastens.

Einer der angeklagten Fremdenpolizisten hat den rechtsradikalen FPÖ-Justizsprecher Harald Ofner zum Verteidiger bestellt. Ihm kam im Prozess bisher u.a. die Aufgabe zu, Täter- und Opferrollen zu vertauschen und die Notwendigkeit von Abschiebungen aus Sicht des Staates herauszuarbeiten.

Ca. 50-80 Menschen versammmelten sich zum Prozessauftakt zu einer Kundgebung vor dem Landesgericht Korneuburg.

weitere Links


Prozess in Belgien zur Tötung von Semira Adamu
Am 18.3. tritt die Chambre du conseil (Ratskammer) in Brüssel (Belgien) zusammen, um zu entscheiden, ob es gegen jene Polizisten, die den Tod von Semira Adamu im Zuge einer gewaltsamen Abschiebung am 22. September 1998 zu verantworten haben, einen Prozess geben soll. Ermittelt wird gegen 7 Gendarmen, darunter 3 Offizieren. Es handelt sich dabei um ein Vorverfahren. Die Chance, dass es zu einer Anklage kommt stehen laut Auskunft eines Journalisten 50:50.
Anklagen gegen 3 BGS-Beamte wegen "fahrlässiger Tötung" an Amir Ageeb
In Deutschland hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft Mitte Februar 2002 Anklage wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung gegen drei Beamte des Bundesgrenzschutzes erhoben. Die Beamten hatten im Mai 1999 den sich heftig wehrenden Sudanesen Aamir Ageeb auf dem Flug von Frankfurt nach Khartoum begleitet. Dabei drückten sie den Ermittlungen zufolge den Gefesselten so heftig in seinem Sitz nach unten, dass er erstickte. Den Beamten, die sich zu den Vorwürfen bisher nicht äußerten, drohen Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren.

Quellen: http://www.no-racism.net/, http://austria.indymedia.org

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