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Informationsveranstaltung mit Beate Klarsfeld Freitag, 15. Oktober, 20 Uhr, Hotel Barbarossa, Nebenraum. Es handelt sich um eine Gegenveranstaltung gegen die Stilisierung des ehemaligen NDSAP-Mitglieds und späteren Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus durch das Stadtarchiv Konstanz
Seit ein paar Tagen zeigt das Stuttgarter Hauptstaatsarchiv im Konstanzer Stadtarchiv die Ausstellung “Kurt Georg Kiesinger - Rechtslehrer, Ministerpräsident, Bundeskanzler” - zum 100. Geburtstag Kiesingers. In ihr und im Ausstellungskatalog wird der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und spätere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger als Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime bezeichnet. So heißt es im Ausstellungskatalog, Kiesinger habe damals eine “weit verzweigte und außerordentlich erfolgreiche Widerstandsarbeit geleistet.”
Wann hat Kiesinger Widerstand geleistet? Als er der NSDAP beitrat? Als er als stellvertretender Leiter der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums die “nationalsozialistische Doktrin des totalitären Staates vertreten hat”, wie später beim Entnazifizierungsprozess eine Berufungskammer feststellte?
Der Schriftsteller Heinrich Böll hat die Widerstandarbeit von Kiesinger einmal so beurteilt: “Es war Widerstand in einem Sinn, der auch Göring und Himmler zu Widerständlern gemacht hätte.” Doch das scheint weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein: “Kurt Georg Kiesinger ist gerade heute, mehr denn je, Vorbild für alle politisch Verantwortlichen in Bund und Land”, zitiert der Katalog den baden-.württembergischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Günther Oettinger.
Was hat Kiesinger in der Nazi-Zeit tatsächlich getan? Darüber weiß kaum jemand so gut Bescheid wie Beate Klarsfeld. Die Journalistin ist vor allem dafür bekannt, dass sie 1967 den damaligen Bundeskanzler Kiesinger geohrfeigt hatte. Sie sagte damals: “Ich habe den Bundeskanzler Kiesinger geohrfeigt, um zu beweisen, dass ein Teil des deutschen Volkes, ganz besonders seine Jugend, darüber empört ist, dass ein Nazi, der stellvertretender Abteilungsleiter der Hitlerschen Auslandspropaganda war, heute Bundeskanzler ist...”
Beate Klarsfeld hatte sich zuvor ausgiebig mit der Tätigkeit Kiesingers während der NS-Zeit beschäftigt und akribisch zu diesem Thema recherchiert. Daher haben wir sie eingeladen:
Informationsveranstaltung mit Beate Klarsfeld Freitag, 15. Oktober, 20 Uhr Hotel Barbarossa, Nebenraum Unkostenbeitrag: 3 Euro
Die Lesung wird veranstaltet von: Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) Konstanz, Ortsgruppe Konstanz des Fachbereichs Medien in der Gewerkschaft Verdi, Friedensinitiative Konstanz, Netzwerk gegen Rechts, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN-BdA Konstanz/Singen.
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